Sarrasanihaus

Sarrasanihaus
Sarrasanihaus mit einem Bild von Hans Stosch-Sarrasani sen., links im Hintergrund die ehemalige Zentrale von Myraplast

Hans Stosch-Sarrasani sen., geboren als Hans Erdmann Franz Stosch (* 2. April 1873 in Lomnitz/ Posen; † 21. September 1934 in Sao Paulo) war ein deutscher Dressurclown, Gründer und Inhaber des Zirkus Sarrasani.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Hans Stosch-Sarrasani sen. wurde in Lomnitz/ Posen als Sohn des Chemikers und Glashüttenbesitzers Albert Friedrich Stosch geboren. 1888 schloss er sich der bayrischen Wanderschau Kolzer an, wo er sich vom Stallburschen zum bekannten Dressur-Clown hocharbeitete, als welcher er sich ab 1892 den Künstlernamen „Giovanni Sarrasani“ gab.

Am 20. März 1901 mietete er eine Wohnung im sächsischen Radebeul, Gartenstraße 30. Auf derselben Straße (Nr. 54), heute Sarrasanihaus genannt, baute er im Winter auf 1902 ein eigenes Zirkusunternehmen auf, welches am 30. März 1902 in Meißen seine Premiere als „Circus Sarrasani“ erlebte.

Ab 1904 ergänzte Hans Stosch den bisherigen Familiennamen um den Künstlernamen und nannte sich fortan Hans Stosch-Sarrasani[1], zur Unterscheidung von seinem 1897 geborenen Sohn Hans Stosch-Sarrasani mit dem Zusatz sen. Es folgten weltweite Gastauftritte. In Dresden errichtete Sarrasani 1912 den ersten festen Zirkusbau in Europa. 1926/27 gab es zwei Riesenzelte für je 10.000 Zuschauer, 800 Mitarbeiter, 250 Pferde, 100 Raubtiere, 22 Elefanten und 175 Fahrzeuge. 1934 starb Hans Stosch-Sarrasani sen. in Sao Paulo.

Sein Sohn Hans Stosch-Sarrasani setzte die Familientradition fort.

Anlässlich des 60. Geburtstags von Hans Stosch-Sarrasani sen. erhielt die Radebeuler Gartenstraße Sarrasanis Namen, was 1945 rückgängig gemacht wurde. Ein Beschluss, ihn zum Ehrenbürger der Stadt zu ernennen, konnte aufgrund des unerwartet eintretenden Todes von Sarrasani in São Paulo nicht mehr realisiert werden. [2]

Literatur

  • Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2., leicht geänderte Auflage 2006, ISBN 3-938460-05-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2., leicht geänderte Auflage 2006.
  2. Frank Andert (Redaktion): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtverwaltung, Radebeul 2006, S. 193

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