- Saul O'Hara
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Saul O’Hara ist ein legendiertes Pseudonym des Dramatikers Peter Hacks (1928–2003).
Inhaltsverzeichnis
Umstände der Namenswahl
Als Kommunist hatte Peter Hacks kaum Chancen, seine Stücke auf bundesdeutsche Bühnen zu bringen. Nach mehreren Misserfolgen ersannen er und seine Frau Anna Elisabeth Wiede das Pseudonym Saul O’Hara. Es sollte nicht nur Hacks' verfemten Namen verschleiern, sondern auch den Erfolg am finanziell orientierten Boulevardtheater befördern.
Im November 1960 bot Peter Hacks dann dem Drei-Masken-Verlag in München unter dem Titel Risky Marriage die Persiflage eines typisch englischen Kriminalstücks des angeblich irischen Schriftstellers und Nationalökonomen Saul O’Hara an. In seiner vermeintlichen deutschen Übersetzung wurde es unter dem Titel Heiraten ist immer ein Risiko zum meistgespielten Stück der Spielzeit 1963/64 in der BRD, und auch heute noch wird es immer wieder gern aufgeführt.
Zusammen mit Risky Marriage brachte Peter Hacks auch eine glaubwürdige Legende zu Saul O’Hara in Umlauf. Die nachfolgenden Angaben zum Leben und Werk gehen von jener Legende aus:
Saul O’Hara (Legende)
Saul O’Hara (* 1924 in Cork) ist ein irischer Schriftsteller und Wirtschaftswissenschaftler.
Leben und Werk
O’Hara lebt seit seinem dritten Lebensjahr in England.
Er wurde zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promoviert und veröffentlichte mehrere Werke zu ökonomischen Themen wie Das Geldgesetz von 1844 oder Allgemeine Werttheorie der Edelmetalle.
Sein erstes Theaterstück Heiraten ist immer ein Risiko (Risky Marriage) wurde 1959 uraufgeführt. Drei Jahre später fand seine deutschsprachige Erstaufführung im Theater in der Josefstadt in Wien statt, die deutsche Erstaufführung erfolgte am 17. Januar 1963 am Staatstheater Stuttgart. 1971 wurde das Stück unter dem Titel Noch einen Löffel Gift, Liebling? auf die Opernbühne gebracht (Libretto von Peter Hacks, komponiert von Siegfried Matthus).
Verfilmungen
- 1967 Heiraten ist immer ein Risiko, Fernsehfilm mit Carl-Heinz Schroth
Quellen
- Weber, Ronald: Geschichte eines Missverständnisses. Die Hacks-Rezeption in der BRD bis 1989. In: ARGOS. Nr. 3, Thiele, Mainz September 2008, ISSN 1865-049X, S. 119-154.
- Weber, Ronald: Peter-Hacks-Bibliographie : Verzeichnis aller Schriften von und zu Peter Hacks ; 1948 bis 2007. Thiele, Mainz 2008, ISBN 978-3-940884-01-5.
Weblinks
- Literatur von und über Saul O’Hara im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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