- Scapigliatura
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La Scapigliatura (von ital. scapigliare: die Haare zerzausen) war die Bezeichnung für eine Gruppe vorwiegend lombardischer Künstler und Schriftsteller in Mailand zwischen 1860 und 1880.
Wie auch andere europäische Künstlergruppen jener Jahre (etwa den Impressionisten) forderte sie eine Erneuerung der Kunst. In Anlehnung an die Pariser Bohème wurde der bürgerliche Lebensstil abgelehnt. Unzweifelhaft ist auch der Einfluss französischer Schriftsteller wie Charles Baudelaire und Gustave Flaubert. Als Vorbilder der Scapigliatura gelten zudem die deutschen Dichter Novalis, Friedrich Hölderlin, E. T. A. Hoffmann und Heinrich Heine. Die scapigliati - also die Mitglieder der Gruppe - wandten sich gegen die Vorherrschaft der Religion und die Rhetorik des Risorgimento und befürworteten eine freiere Erotik sowie die Freigabe von Drogen. Charakteristisch für die Scapigliatura war neben dem antibürgerlichem Protest auch die Verherrlichung der sinnlichen Liebe und des Bösen. Außerdem stand diese Bewegung in der Literatur im Dialog mit der Musik und der bildenden Kunst, man spricht auch von "le tre arti sorelle" (den drei Schwestern der Kunst). Bedeutende Vertreter waren die Schriftsteller Arrigo Boito und Emilio Praga sowie Giuseppe Rovani, Cletto Arrighi (alias Carlo Righetti), Igino Ugo Tarchetti, Tranquillo Cremona, Giovanni Camerana, Carlo Alberto Dossi, Salvatore Farina, Arrigo und Camillo Boito sowie auch der junge Giovanni Verga. Die jungen Autoren schrieben für Zeitschriften und veröffentlichten ihre Werke auch in diesen. Erst später wurden die Werke in gebundener Form publiziert.
Siehe auch
Italienische Literatur, Avantgarde, Romantik, Symbolismus; Nonkonformismus
Literatur
- Moestrup, Jorn: La Scapigliatura. Un capitolo della storia del Risorgimento. Hafiniae, 1966.
Weblinks
- Maria Grazia Tolfo, La Scapigliatura (Storia di Milano)
- Scapigliatura (italienisch)
- La Scapigliatura e l'Arcadia romantica
Kategorien:- Literarische Gruppe
- Italienische Kunst
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