- Scaramouche - Der Mann mit der Maske
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Filmdaten Deutscher Titel: Scaramouche, der galante Marquis Originaltitel: Scaramouche Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1952 Länge: 115 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK ? Stab Regie: George Sidney Drehbuch: Rafael Sabatini (Vorlage), Ronald Millar Produktion: Carey Wilson/MGM Musik: Victor Young Kamera: Charles Rosher Schnitt: James E. Newcom Besetzung - Stewart Granger (Andre Moreau)
- Eleanor Parker (Lenore)
- Janet Leigh (Aline de Gavrillac de Bourbon)
- Mel Ferrer (Noel, Marquis de Maynes)
- Henry Wilcoxon (Chevalier de Chabrillaine)
- Nina Foch (Marie Antoinette)
- Richard Anderson (Philippe de Valmorin = Marcus Brutus)
- Robert Coote (Gaston Binet)
- John Dehner (Doutreval von Dijon)
- Richard Hale (Perigore von Paris) u.v.a.
Scaramouche, der galante Marquis ist ein 1952 in den USA entstandener Mantel-und-Degen-Film des Regisseurs George Sidney. Es ist einer der erfolgreichsten Filme des Hauptdarstellers Stewart Granger. In der DDR lief der Film unter dem Titel Scaramouche – Der Mann mit der Maske.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der von seinem ihm nicht bekannten Vater nicht anerkannte französische Edelmann André Moreau will den Tod seines republikanisch gesinnten besten Freundes rächen, der vom Elitefechter Marquis de Maynes in einem von diesem provozierten Degenduell förmlich hingerichtet wurde. Zunächst muss sich der fechtunerfahrene Moreau jedoch in einer Gruppe von Gauklern verstecken und Fechtunterricht nehmen, um gegen de Maynes antreten zu können.
In der Gauklergruppe tritt Moreau in der Rolle des „Scaramouche“ auf und verdeckt dabei sein Gesicht mit einer Maske. Er trifft zum zweiten Mal auf de Maynes auf dessen Schloss, wo er heimlich Fechtunterricht vom persönlichen Lehrer (Doutreval) des Marquis erhalten hat, unterliegt dem immer noch besseren Fechter jedoch und überlebt nur durch eine waghalsige Flucht. Schließlich wagt sich Moreau mit der Truppe nach Paris, um erneut auf de Maynes zu treffen. Er vervollkommnet seine Fechtkunst dort bei einem weiteren berühmten Lehrer.
In Paris tagt die französische Nationalversammlung, wo adlige Mitglieder immer wieder republikanisch gesinnte Abgeordnete zum Duell fordern und verletzen bzw. töten. Daraufhin wird Moreau auf Betreiben republikanischer Kreise für den 3. Stand in die Nationalversammlung abgeordnet. Moreau tritt unmaskiert zunächst gegen verschiedene adlige Gegner an und besiegt einen nach dem anderen. Sein Versuch, auch de Maynes zu einem Duell herauszufordern, scheitert aber an seinen und dessen Gönnern, die de Maynes auf immer neue Missionen schicken und die beiden voneinander fernhalten, um jeweils den befürchteten Tod zu verhindern. Dann besucht de Maynes eines Abends ausgerechnet das Theater, in dem Moreau als Scaramouche auftritt, und so findet der dann doch noch die Gelegenheit, gegen de Maynes zu kämpfen, und besiegt ihn im wohl längsten Fechtduell der Filmgeschichte, aber bringt es dann doch nicht über sich, ihn auch zu töten. Von seinem Stiefvater erfährt Moreau dann, dass de Maynes sein Bruder ist.
Sonstiges
- Der Höhepunkt des im 18. Jahrhundert im Vorfeld der französischen Revolution spielenden Films ist das beinahe 10 Minuten andauernde Degen-Duell zwischen André Moreau, gespielt von Stewart Granger und dem Marquis de Maynes, gespielt von Mel Ferrer, im voll besetzten Theater. Eine besondere Intensität erreicht das Duell dadurch, dass es im Film nicht mit Musik unterlegt ist. Es wird noch heute als die beste Fechtszene der Filmgeschichte bezeichnet.
- Die junge Janet Leigh spielt eine junge Adlige und Eleanor Parker die begabte und kumpelhafte Gauklerin.
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1953 im MGM Synchronisations-Atelier Berlin. [1]
Rolle Darsteller Synchronsprecher Andre Moreau Stewart Granger Axel Monjé Lenore Eleanor Parker Edith Schneider Aline de Gavrillac de Bourbon Janet Leigh Margot Leonard Noel, Marquis de Maynes Mel Ferrer Hans Nielsen Auszeichnung
- 1953 - Nominierung für den Directors Guild of America-Award für Regisseur George Sidney
Kritiken
- „Bewegte, abwechslungsreiche und exquisit ausgestattete Unterhaltung, die zuweilen auch hintergründige Konturen gewinnt.“ – Lexikon des internationalen Films, 1997 [2]
- „Manchmal in Mätzchen abgleitend, manchmal Konturen treffend, die Hintergründigkeit besitzen.“ – 6000 Filme, 1963 [3]
Literaturvorlage
Das Drehbuch nutzt Rafael Sabatinis 1921 veröffentlichten Roman Scaramouche als Vorlage, zu dem 1928 in Leipzig bei Grethlein & Co. die gleichnamige autorisierte Übersetzung von Curt Thesing erschien.
- Rafael Sabatini: Scaramouche, Signet Classics 2001 - ISBN 0451527976 (Englische Ausgabe)
- Rafael Sabatini: Scaramouche, Droemer Knaur 1983 - ISBN 3426007363 (Deutsche Ausgabe)
Weitere Verfilmungen
Die Romanvorlage ist seit den Stummfilmtagen bereits mehrfach, mehr oder weniger buchgetreu, verfilmt worden:
- 1923: Scaramouche, Regie Rex Ingram
- 1956: Scaramouche, (brasilianische Fernsehserie)
- 1963: Das Geheimnis des Scaramouche (La Máscara de Scaramouche), Regie: Antonio Isasi-Isasmendi, mit Gérard Barray
- 1972: La Grande avventura di Scaramouche, Regie: Piero Pierotti
- 1973: Da Scaramouche or se vuoi l'assoluzione baciar devi sto... cordone!, Regie: Gianfranco Baldanello
- 1975: Le Avventure e gli amori di Scaramouche, Regie Enzo G. Castellari
- 1975: Los Hijos de Scaramouche, Regie: George Martin, mit Sal Borgese
Medien
DVD-Veröffentlichung
- Scaramouche – Der Mann mit der Maske. Warner Home Video 2006
Soundtrack
- Victor Young: Scaramouche. Original Soundtrack. Membran/Mousiki Akti, Hamburg und Athen 2004, Tonträger-Nr. 221855-207 – Originaleinspielung der Filmmusik unter der Leitung des Komponisten (Mono und Stereo)
- ders.: Scaramouche (1952). Reconstructed Suite. Auf: Captain Blood. Marco Polo/HNH, Unterhaching und München 1995, Tonträger-Nr. 8.223607 – digitale Neuaufnahme von Auszügen der Filmmusik durch die Brandenburgische Philharmonie Potsdam unter der Leitung von Richard Kaufman aus dem Jahr 1994
Weblinks
- Scaramouche, der galante Marquis in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Tonträger mit der Filmmusik
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 315 und Scaramouche, der galante Marquis in der Deutschen Synchronkartei; abgerufen am 24. August 2007
- ↑ Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- ↑ 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 370
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