BLS Re 425

BLS Re 425
BLS Re 4/4
BLS Re 425
BLS Re 4/4 164 in Basel Bad. Bf. (22. August 2005)
Nummerierung: 161-195 (-1989)
Re 425 161-195
Hersteller: SLM Winterthur
BBC Baden
Baujahr(e): 1964–1983
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 15'470 mm
Höhe: 4500 mm
Breite: 2950 mm
Dienstmasse: 80 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Dauerleistung: 4980 kW (6770 PS)
Anfahrzugkraft: 314 kN

Re 4/4 (neue UIC-Bezeichnung Re 425) ist die elektrische Universallokomotive der ehemaligen Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS), die zeitgleich mit der SBB Re 4/4 II in Betrieb genommen wurde. Seit der Unternehmensfusion von 1996 stehen die Lokomotiven bei der BLS Lötschbergbahn (heute BLS AG) im Einsatz.

Geschichte

Sie wurde als Universallokomotive mit guter Bergleistung beschafft, um die Züge mit höheren Geschwindigkeiten befördern zu können und um die Lokomotiven der Gründungsjahre abzulösen.

Aufgrund der sehr erfolgreichen Konstruktion der Ae 4/4 der BLS, der ersten laufachslosen Hochleistungslokomotive der Welt, leiteten die BLS und SLM die Neuentwicklung von dieser Reihe ab. Das ist auch an der Kastenform eindeutig zu erkennen. Das Fahrgestell ist ähnlich demjenigen der SBB Re 4/4 II. Doch schon da hören die Gemeinsamkeiten zu dieser auch sehr erfolgreichen Baureihe auf. So wird die Kraft mit einer anders konstruierten Tiefzuganlenkung und Seilzug auf die Schienen gebracht. Statt Sandereinrichtungen besitzt die Lok Schienendüsen. Bei vielen Versuchen mit z. T. ausländischen Lokomotiven stellt die Re 4/4 noch heute ihre enorme Leistungsfähigkeit am Berg unter Beweis. Einen 630-Tonnen-Zug kann die Lok auf einer 26-‰-Steigung mit 80 km/h befördern. Die Stundenzugkraft beträgt 226 kN bei 77.5 km/h. So wurde damals, aufgrund der mit der Thyristorsteuerung ausgerüsteten Re 4/4 261 absolvierten Vorführungs- und Probefahrten am Semmering die heute noch sehr erfolgreiche ÖBB 1044 entwickelt.

Die Ansteuerung der Fahrmotoren erfolgt über den BBC-Trafo, Stufenschalter mit Luftmotor auf den Diodengleichrichter. Die elektrische Bremse, bis 800 A Bremsstrom, wirkt mithilfe der Dachwiderstände. Die Lokomotive kann mit allen vielfachsteuerbaren Loktypen der BLS in Vielfachsteuerung verkehren. Zuerst wurde sie also im schweren Schnellzugsdienst verwendet. Nach und nach begann man, die älteren Loks der Typen BLS Ae 6/8, BLS Ae 8/8 und BLS Ae 4/4 durch die Re 4/4 abzulösen. So sind sie heute im Transitgüterverkehr, in Pendelzügen und im Autoverlad anzutreffen.

Die Re 4/4 werden zusammen mit den Re 465 und Re 485 im Güterverkehr eingesetzt, ausserdem verkehren sie mit Steuerwagen auf der S11 (S-Bahn Bern), zwischen Interlaken und Zweisimmen sowie in den Autozügen Kandersteg - Goppenstein und Iselle. Früher zogen sie auch Züge des Personenfernverkehrs. Die Loks 161 bis 180 gehören buchmässig BLS Cargo, werden aber mit den anderen 15 Loks gemeinsam eingesetzt. 170 bis 189 sind mit ETCS ausgerüstet und können somit (als führendes Triebfahrzeug) den Lötschbergbasistunnel und die Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist befahren. 191 bis 195 sind für den Personenverkehr mit Railvox-Geräten ausgerüstet.

Da die Vielfachsteuerung der Re 425 nicht mit dem System IIId kompatibel ist, mit dem die von der SBB übernommenen EW III (für RE Bern - Luzern und Neuchâtel) ausgerüstet sind, wurden inzwischen 12 Re 4/4II (und weitere 5 Steuerwagen) der SBB für den Personenverkehr (S-Bahn Bern) übernommen und als Re 420.5 eingereiht.

Loknummern und Wappen

Alle Lokomotiven tragen das Wappen einer Gemeinde, durch die eine Strecke der ehemaligen BLS-Gruppe führt. Die ursprüngliche BLS bildete bis 1996 zusammen mit drei weiteren Privatbahn-Gesellschaften die BLS-Gruppe, eine Betriebsgemeinschaft. Das Rollmaterial wurde schon damals in einem gemeinsamen Nummernschema eingereiht, die formellen Besitzer der Lokomotiven waren dagegen die einzelnen Gesellschaften. Vier Lokomotiven waren daher nicht mit BLS, sondern mit den Initialen der damaligen Eigentümerbahn angeschrieben.

Die 183 “Kandersteg” erhielt aufgrund einer Kollision mit einer Lawine im Jollibachtobel, einen neuen Kasten und andere Dachwiderstände.

Probemaschinen 1964 (2) und 1967 (3) als Ae 4/4II ausgeliefert:
  • BLS Re 4/4 161 “Domodossola”
  • BLS Re 4/4 162 “Court”
  • BLS Re 4/4 163 “Grenchen”
  • BLS Re 4/4 164 “Lengnau”
  • BLS Re 4/4 165 “Moutier”

ex Ae 4/4 II 261
ex Ae 4/4 II 262
ex Ae 4/4 II 263
ex Ae 4/4 II 264
ex Ae 4/4 II 265

Serienmaschinen ab 1970 (8) ausgeliefert: Serienmaschinen ab 1972 (7) ausgeliefert:
  • BLS Re 4/4 166 “Aeschi”
  • BLS Re 4/4 167 “Ausserberg”
  • BLS Re 4/4 168 “Baltschieder”
  • BLS Re 4/4 174 “Frutigen”
  • BLS Re 4/4 175 “Gampel”
  • BLS Re 4/4 176 “Hohtenn”
  • BLS Re 4/4 169 “Bönigen”
Maschinen der weiteren Privatbahnen BLS-Gruppe:
  • BLS Re 4/4 170 “Brig - Glis”
  • BLS Re 4/4 171 “Därligen”
  • BLS Re 4/4 172 “Eggerberg”
  • BLS Re 4/4 173 “Lötschental”
  • SEZ Re 4/4 177 “Zweisimmen”
  • GBS Re 4/4 178 “Schwarzenburg”
  • BN Re 4/4 179 “Bern”
  • BN Re 4/4 180 “Neuchâtel”
Serienmaschinen ab 1974 (9) ausgeliefert: Serienmaschinen ab 1982 (6) ausgeliefert:
  • BLS Re 4/4 181 “Interlaken”
  • BLS Re 4/4 182 “Kandergrund”
  • BLS Re 4/4 183 “Kandersteg” *
  • BLS Re 4/4 184 “Krattigen”
  • BLS Re 4/4 185 “Lalden”
  • BLS Re 4/4 186 “Leissigen”
  • BLS Re 4/4 190 “Raron”
  • BLS Re 4/4 191 “Reichenbach”
  • BLS Re 4/4 192 “Spiez”
  • BLS Re 4/4 193 “Steg”
  • BLS Re 4/4 194 “Thun”
  • BLS Re 4/4 195 “Unterseen”
  • BLS Re 4/4 187 “Mund”
  • BLS Re 4/4 188 “Naters”
  • BLS Re 4/4 189 “Niedergesteln”
Die Maschinen der letzten Serie (190–195)
besitzen Einholmstromabnehmer

Quellenangaben

Schweizer Eisenbahn-Revue 10/2007

Schweizer Eisenbahn-Revue 12/2007


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