- Schamasch
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Schamasch (Šamaš) war in der akkadischen und babylonischen Mythologie der Sonnengott, Gott der Gerechtigkeit und des Wahrsagens. Er entsprach dem Gott Utu der älteren Sumerer.
Schamasch war der Sohn des Mondgottes Suen (Sin). Mit der Göttin Aja (Anunitu) zeugte Schamasch die Söhne Mescharu (Mischaru) und Kettu (Kittu), die Personifikationen von Recht und Gerechtigkeit und seine ständigen Begleiter.
Schamasch trat jeden Tag aus dem Berg Maschu aus und bestieg den Himmel. Seine Lichtstrahlen drangen überall hin, wodurch er jedes Geheimnis und jede Missetat erkannte. Am Abend trat er wieder in die Erde ein und durchquerte sie bis zum nächsten Morgen.
Sein Symbol war das vierspeichige Sonnenrad, seine heilige Zahl die Zwanzig.
Im Gilgamesch-Epos steht Schamasch dem Helden Gilgamesch bei seinem Kampf gegen den Dämonen Chumbaba bei, indem er dreizehn Sturmwinde gegen ihn entfacht.
Hammurabi, der babylonische König und Reichsgründer soll von Schamasch sein berühmtes Gesetzbuch, den Codex Hammurabi erhalten haben, das eines der ältesten schriftlich festgehaltenen Gesetzessammlungen darstellt.
In Assur war Schamasch, gemeinsam mit Suen, ein Tempel geweiht.
Literatur
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068
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