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الشارقة (arab.) - Schardscha Landesflagge Basisdaten Emirat: Schardscha Geografische Lage: 25° 21′ N, 55° 39′ O25.3555.65Koordinaten: 25° 21′ N, 55° 39′ O Einwohner: 699.000 (2006) Fläche: 2.590 km² Bevölkerungsdichte: 269,9 Einwohner je km² Höhe (Stadt): 3-8 m Zeitzone: UTC +4 Std. Postleitzahl: nicht in Gebrauch Vorwahl: (+971) 6 Website: www.sharjah.org Schardscha (arabisch الشارقة hocharabische Aussprache asch-Schāriqa, lokal asch-Schārdscha; alternative Schreibweise Shariqah, engl. Sharjah) ist eines der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Inhaltsverzeichnis
Emirat Schardscha
Schardscha besteht aus fünf Teilterritorien, von denen das bei weitem größte mit der gleichnamigen Hauptstadt am Persischen Golf liegt und das Teilstück Adschmans, auf dem dessen Hauptstadt liegt, landseitig völlig umschließt. Die vier weiteren etwa gleich großen Teilstücke liegen an der Ostküste am Golf von Oman. Drei davon haben einen direkten Zugang zum Meer und heißen von Norden nach Süden Dibba al-Husn, Chaur Fakkan und Kalba. Ein Teilstück liegt im Hinterland und schließt an einem Verbindungspunkt an das südlichste dieser drei Territorien an. Schardscha hat auch wichtige Oasengebiete, deren bekanntestes Dhaid ist, wo eine weite Palette von Früchten und Gemüse angebaut wird.
Schardscha erhebt zudem Ansprüche auf die Inseln Sir Abu Nu'air ⊙25.23166666666754.22222222222240 und Abu Musa, welche seit 1992 vom Iran besetzt und deren Zugehörigkeit umstritten ist.
Das Emirat Schardscha ist insgesamt 2.590 km² groß, was 3,3 % der Landfläche der VAE entspricht.
Schardscha war bis Mitte der 1950er Jahre das bedeutendste Emirat der VAE, konnte aber wegen der vergleichsweise geringen Erdöl-Vorkommen nicht mit dem Wachstum Abu Dhabis und Dubais mithalten. Heute ist Schardscha mit etwa 699.000 Einwohnern (Schätzung 2006) das von der Einwohnerzahl her drittgrößte Emirat. Viele Einwohner arbeiten im unmittelbar westlich angrenzenden Dubai, wohnen allerdings der geringeren Miete wegen in Schardscha. Dies hat große Verkehrsprobleme auf den Straßen morgens und abends zur Folge. Herrscher ist seit 1972 Sultan ibn Muhammad aus der Herrscherfamilie al-Qasimi.
Am 2. Dezember 1971 entließ Großbritannien die ehemaligen Trucial States am Persischen Golf, zu denen auch Schardscha gehörte, in die Unabhängigkeit. Unter Führung von Abu Dhabi wurden die Vereinigten Arabischen Emirate aus den bis dato abhängigen Gebieten – Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Adschman, Umm al-Qaiwain und Fudschaira – gegründet. Am 10. Februar 1972 trat dann auch Ra's al-Chaima als siebenter und letzter ehemaliger Trucial State der Föderation bei.
Schardscha gilt als das konservativste Emirat der VAE, da es noch weitgehend das religiös legitimierte, unabänderliche Gesetz des Islam, die Scharia einhält. Es verfügt z. B. immer noch über ein strenges Alkoholverbot auch für Ausländer. Des Weiteren sind Kleidungsvorschriften für das Auftreten in der Öffentlichkeit festgelegt, z. B. ist bei Frauen und Mädchen bauchfreie Kleidung nicht statthaft. Ein Nichtbeachten hat eine Verwarnung und bei fortgesetztem Verstoß eine Geld- und unter Umständen gar eine Haftstrafe zur Folge. Desgleichen streng wird bei Besitz von Rauschgift oder Partydrogen verfahren, selbst kleinste Mengen können drastische Strafen nach sich ziehen.
Schardscha-Stadt
Die Emirats-Hauptstadt Schardscha-Stadt (مدينة الشارقة) am Persischen Golf wächst ständig und hat Anfang 2008 etwa 255.000 Einwohner. Sie beherbergt die wichtigsten Verwaltungs- und Handelszentren und hat darüber hinaus eine Reihe recht beeindruckender Projekte zur Erhaltung der einheimischen Traditionen und Kultur einschließlich mehrerer Museen. Im Bereich der sogenannten Heritage Area sind noch relativ viele Bauten im traditionellen islamischen Stil erhalten. Bauliche Wahrzeichen sind die beiden überdachten Suqs in islamischem Stil. Die Stadt ist auch für ihre vielen schönen Moscheen bekannt.
Mit Einsetzen des vehementen Stadtwachstums um 1990, das auch eine Folge des ungemein starken Wachstums des nahen Dubai ist, hat Schardscha eine bemerkenswerte Umgestaltung der gesamten Stadtfläche vorgenommen. Auf den noch weitgehend unbesiedelten Flächen Richtung Südwesten wurden drei zusammenhängende künstliche Meeresbuchten geschaffen, auf deren Zwischenflächen und kleinen Inseln, vor allem aber an deren ca. 13 km langen neuen Ufern die Grundstücke erheblich aufgewertet wurden. Diese stadtgestalterischen Vorhaben befinden sich in vollem Gange, in einigen Jahren dürften sich hier die beliebtesten Lagen befinden.
Es wird schon kräftig in moderne Hochbauten investiert, im Randbereich des alten Stadtkerns und vor allem am Rande der künstlichen Meeresbuchten wachsen architektonisch interessante Hochhäuser, einige sogar echte Wolkenkratzer, (z. B. der Salam Tower, 210 m) die der Stadt eine abwechselungsreiche Skyline verschaffen.
Verkehr
Das öffentliche Verkehrssystem hat sich lange auf private Busdienste und Taxis gestützt. Um den steigenden Bedarf zu bewältigen, plant die Stadtverwaltung ein neues leistungsfähiges System von Buslinien mit engem Takt. Der Bau einer eigenen Metro ist nicht vorgesehen, denkbar wäre allerdings, dass man von Dubai aus in späterer Ausbaustufe einige Stationen oder einen Linienast der Dubai Metro bekommt. Bis zur Fertigstellung des Dubaier Metrosystem um 2018 werden Schardscha und Dubai vermutlich völlig zusammengewachsen sein.
Der Flughafen Schardscha, 13 km östlich des Zentrums, wird u. a. von lokalen Billigfluglinien genutzt und gilt zurzeit als größter Luftfrachtplatz der VAE, sowie der Hafen Bur Khalid, verbinden die Stadt mit den Nachbarländern und den anderen Emiraten. Der im Vergleich zum nahen Internationalen Flughafen Dubais ruhige Flughafen wird u. a. durch die Lufthansa Cargo als Drehscheibe für den vorderasiatischen Raum genutzt. Passagierflüge gehen teilweise nach Westeuropa, jedoch nicht nach Deutschland.
Bildungsstandort
Schardscha hat sich durch die Gründung zweier Universitäten zu einem bedeutenden Bildungsstandort in der Golfregion ausgebaut. Auf einem südlich des Flughafens gelegenen begrünten Kampus von ca. 6 km mal 1 km Fläche ist nördlich die „American University Sharjah“ (AUS) untergebracht. Südlich schließt sich die 1997 gegründete „University of Sharjah“ (UOS) an. Beide Universitäten sind nach amerikanischen Vorbild aufgebaut: jeweils mehrere Colleges und Institute für Bachelor- und/oder Masterabschlüsse. Alle Gebäude und Einrichtungen sind in einem traditionell arabischen Stil gebaut und mit modernster Technik ausgestattet. Dem riesigen Bedarf an Akademikern in der Region entsprechend steht die Lehre zurzeit noch im Vordergrund. Langfristig wird auch der Ausbau der Forschung angestrebt, auf dem Gelände sind reichlich Raumreserven vorhanden. In beiden Universitäten liegt der Frauenanteil bei den Studierenden über 50 %.
Wirtschaft
Die Stadt ist Sitz des Erdgasunternehmens Dana Gas PJSC. Mit Khor Fakkan hat Schardscha auch einen wichtigen Hafen an der Ostküste. Seit 1993 findet dort die Sharjah Biennale statt.
Literatur
- Hans Peter Schneider Döll: Traumland Alptraum - Im Namen Allahs. BoD, Norderstedt 2002, 172 Seiten, inkl. Informationen über Sharjah
Weblinks
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