Scharmützelseebahn

Scharmützelseebahn
Fürstenwalde–Beeskow
Kursbuchstrecke (DB): 209.35
Streckennummer: 6251
Streckenlänge: 41,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Legende
von Berlin
0,0 Fürstenwalde (Spree)
nach Müncheberg
2,7 Buschgarten
nach Frankfurt
5,7 Fürstenwalde (Spree) Süd
8,9 Petersdorf Seebad
10,3
0,0
Petersdorf
2,5 Bad Saarow Kurhaus
3,2 Bad Saarow West
4,7 Bad Saarow Alte Eichen
6,7 Bad Saarow Silberstrand
7,6 Bad Saarow-Silberberg
8,2 Silberberg Waldschänke
12,4 Bad Saarow-Pieskow
13,5 Bad Saarow-Pieskow Klinikum (geplant)
14,4 Bad Saarow-Pieskow Süd
19,0 Wilmersdorf
20,4 Pfaffendorf
24,1 Görzig
26,7 Groß Rietz
30,4 Neuendorf (b Beeskow)
von Lübben und Königs Wusterhausen
33,0 Beeskow
nach Grunow

Die Kreisbahn Beeskow-Fürstenwalde – die „Scharmützelseebahn“ – war ein Eigenbetrieb des früheren Kreises Beeskow-Storkow in der preußischen Provinz Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Strecke führte ab 3. Juni 1911 von Fürstenwalde – an der Staatsbahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder) gelegen – nach Überqueren des Oder-Spree-Kanals in südlicher Richtung zum Scharmützelsee. Sie endete zunächst in Bad Saarow-Pieskow, wurde aber am 20. Dezember 1911 in südöstlicher Richtung bis zur Kreisstadt Beeskow an der Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Königs Wusterhausen verlängert. Damit war die normalspurige Kleinbahnstrecke 33 Kilometer lang.

Gleichzeitig war eine Zweigbahn eröffnet worden, die von Petersdorf dem Westufer des Scharmützelsees bis Saarow West folgte. Von dort ging es ab dem 1. Mai 1921 noch bis Silberberg Süd (Waldschänke) weiter. Diese acht Kilometer lange Nebenstrecke, die vornehmlich touristischen Zwecken diente, wurde im Januar 1945 zerstört und nicht wieder in Betrieb genommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Verfügungsgewalt über die Bahn vom Kreis auf das Land über; sie wurde wie alle bis dahin vom Landesverkehrsamt Brandenburg betriebenen Bahnen 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn eingegliedert.

Unabhängig von der Kreisbahn hatte der Landkreis Beeskow-Storkow seit 1. Oktober 1928 einen Kraftverkehr als weiteren Eigenbetrieb unterhalten. Seine drei Omnibuslinien fuhren teilweise parallel zur Kreisbahn.

Zum 31. Dezember 1993 wurde der Güterverkehr auf der Strecke eingestellt. Nachdem sich das Angebot im Personenverkehr jahrzehntelang auf etwa fünf oder sechs Zugpaare am Tag beschränkt hatte, wurde 1995 ein durchgehender Zweistundentakt eingeführt. Allerdings verschlechterte sich der Streckenzustand im Laufe der Zeit, so dass der Takt nicht mehr einzuhalten war. Deswegen wurde ab 1997 der Abschnitt Pfaffendorf–Beeskow im Schienenersatzverkehr mit Bussen befahren, nur der erste Zug am Tag aus und der letzte Zug nach Beeskow fuhren durch.

Ein Jahr später wurde die gesamte Strecke gesperrt und es fuhren nur noch Busse. Im Oktober 1999 wurde der Abschnitt Fürstenwalde–Bad Saarow-Pieskow nach Sanierung wieder eröffnet. Dieses Teilstück wird seitdem im Stundentakt befahren. Die angekündigte Streckensanierung bis Beeskow verzögerte sich. 2006 gab das Land Brandenburg bekannt, dass als Folge der Kürzung der Regionalisierungsmittel durch den Bund auf die Wiederinbetriebnahme der Streckenabschnittes Bad Saarow-Pieskow–Beeskow verzichtet werden soll. Der Schienenersatzverkehr auf diesem Abschnitt wurde durch reguläre Busse ersetzt.

Heutiger Zustand

Seit der Sanierung des Abschnitts Fürstenwalde–Bad Saarow-Pieskow wurden die Züge zunächst von DB Regio gefahren. Am 9. Dezember 2007 übernahm die Ostdeutsche Eisenbahn den Schienenpersonennahverkehr auf dieser Linie. Eingesetzt werden Fahrzeuge des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1.

Am 18. April 2008 schrieb DB Netz den Abschnitt zur Übernahme Bad Saarow-Pieskow–Beeskow aus, um ihn alternativ stilllegen zu können.[1] Allerdings ist geplant, die derzeitige Strecke bis zu einem neuen Haltepunkt Klinikum um 1100 Meter zu verlängern.[2] Die Deutsche Regionaleisenbahn bemüht sich um Übernahme des Reststücks nach Beeskow.[3]

Literatur

  • Hans-Dieter Rammelt, Günther Fiebig, Erich Preuss: Geschichte der Klein- und Privatbahnen. Entwicklung, Bau, Betrieb. Transpress, Berlin 1995. ISBN 3-344-71007-9.
  • Reiner Preuss, Erich Preuss: Schmalspurbahnen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71023-0.

Einzelnachweise

  1. Ausschreibung Teilstrecke Bad Saarow–Beeskow (PDF, 58 kB)
  2. Pressemeldung Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, 08.08.08
  3. Streckenverzeichnis der DRE, Stand 16. Dezember 2008 (.pdf)

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