- Schatten der Angst
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Filmdaten Deutscher Titel: Schatten der Angst Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2008 Länge: 90 Minuten Originalsprache: Deutsch Türkisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Martin Eigler Drehbuch: Martin Eigler, Annette Bassfeld-Schepers Produktion: Maran Film, Südwestrundfunk) Musik: Ludwig van Beethoven Besetzung - Ulrike Folkerts: Lena Odenthal
- Andreas Hoppe: Mario Kopper
- Jillian Anthony: Chantal
- Orhan Güner: Vater Sahin
- Lilay Huser: Mutter Sahin
- Ferhad Kaleli: Önder Sahin
- Marleen Lohse: Franziska Bogner
- David Rott: Peter Bogner
- Tim Seyfi: Herr Yilmaz
- Anna Tarkhanova: Ebru Sahin
- Sesede Terziyan: Derya Celik
- Ludwig Trepte: Baris Sahin
Schatten der Angst ist der Titel einer Folge der Krimireihe Tatort, die bei ihrer Erstausstrahlung am 6. April 2008 durch ein umfangreiches Diskussionsforum im Internet ergänzt wurde. Der Film wurde außerdem die gesamte Woche nach der Ausstrahlung vom SWR kostenlos online gestellt, um auch Zuschauern, die die Sendung verpasst haben, eine Teilnahme an dem Forum zu ermöglichen. Zuvor war eine ursprünglich für den 10. Februar geplante Ausstrahlung „aus Respekt vor der Trauer der Angehörigen der Brandkatastrophe von Ludwigshafen“ (ARD) verschoben worden.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der Film spielt in einer türkischstämmigen Familie in Ludwigshafen. Ein Ehemann wird von seinem eigenen Auto überfahren. Die Familie des Getöteten verhält sich höchst verdächtig. Laut Peter Boudgoust geht es „um Familienehre und Stolz, um einen strengen türkischen Vater und seine Tochter, die ihren eigenen Lebensentwurf hat, kurz gesagt: Um die schwierige Integration von Einwanderern aus einem anderen Kulturkreis in die deutsche Gesellschaft“.
Hintergrund
Am 3. Februar kam es in einem zum Großteil von Türken bewohnten Mehrfamilienhaus in Ludwigshafen zu einem Brand, bei dem neun Menschen - darunter fünf Kinder - starben und sechzig weitere verletzt wurden. Die ARD beschloss den für den 10. Februar geplanten Krimi, der unter in Ludwigshafen lebenden Türken spielt, zu verschieben, sodass dieser dann erst am 6. April ausgestrahlt wurde. Zum Zeitpunkt der ursprünglich geplanten Ausstrahlung stand noch nicht fest, dass es sich nur um einen gewöhnlichen Brand und nicht um - wie zuvor nach Falschaussagen zweier Betroffener vermutet - einen fremdenfeindlichen Anschlag handelte. [1] Maßgeblich beigetragen zu dem Entschluss der zweimonatigen Sendeverzögerung war der ein paar Monate zuvor ereignete Großprotest von Aleviten, die sich durch eine vorher laufende Folge des Tatorts (Wem Ehre gebührt) diskriminiert sahen und die ARD daher eine zweite Protestwelle dieser Art verhindern wollte.
Kritiken
- „Man muss sagen, sehr hübsch war die Ausnahme, dass diesmal auch der BKA-Beamte, der reinkam, ein Türke war, ansonsten aber doch sehr nach Klischee besetzt.“ (Bernd Gäbler, Medienkritiker)
- „Schnitt, Aufbereitung und Ermittlungen sind konventionell wie selten in einem "Tatort". Alibis werden brav gecheckt, Verdächtige überprüft, lediglich der Beamte des LKAs, selbst Türke, womit eine allzu eindimensionale Darstellung dieser Bevölkerungsgruppe unterlaufen wird, darf zu unkonventionellen Methoden greifen, indem er einfach mal den Kofferraums eines Autos aufbricht. Schutzgeldforderungen, türkische Mafia, organisierte Kriminalität, Prügeleien, Drogenhandel mit Anabolika - das Drehbuch von Annette Bassfeld-Schepers und Martin Eigler streift jeglichen Verbrechenshintergrund, um dann doch wieder zur grausamsten aller Bedrohungen zurück zu kehren: der Gewalt in der eigenen Familie.“ (Kathrin Buchner, Stern)
Einzelnachweise
Weblinks
- Schatten der Angst in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- SWR-Seite mit Film, Forum und Hintergrund
- http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/765699/
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