Der Schatten des dünnen Mannes

Der Schatten des dünnen Mannes
Filmdaten
Deutscher Titel Der Schatten des dünnen Mannes
Originaltitel Shadow of the Thin Man
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie W. S. Van Dyke
Drehbuch Irving Brecher,
Harry Kurnitz
Produktion Hunt Stromberg
für MGM
Musik David Snell
Kamera William H. Daniels
Schnitt Robert Kern
Besetzung
  • William Powell: Nick Charles
  • Myrna Loy: Nora Charles
  • Barry Nelson: Paul Clarke
  • Donna Reed: Molly Ford
  • Sam Levene: Lieutenant Abrams
  • Alan Baxter: „Whitey“ Barrow
  • Henry O'Neill: Major Jason I. Sculley
  • Richard Hall: Nick Charles, Jr.
  • Stella Adler: Claire Porter / Clara Peters
  • Loring Smith: „Link“ Stephens
  • Joseph Anthony: Fred Macy
  • Lou Lubin: Regenbogen-Benny
  • Louise Beavers: Stella
  • Will Wright: Maguire

Der Schatten des dünnen Mannes ist eine US-amerikanische Kriminalkomödie von W. S. Van Dyke aus dem Jahr 1941. Der Film entstand nach Romanmotiven von Dashiell Hammett und war der vierte Teil der Dünnen-Mann-Filmreihe, die sechs Spielfilme umfasst.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Beim New Yorker Pferderennen wird ein Jockey ermordet aufgefunden. Die Presse stürzt sich auf den Fall, allen voran der unbeliebte, da egoistische, Journalist Whitey Barrow. Dass Nick und Nora Charles sich das Pferderennen ansehen wollten und daher zufällig vor Ort sind, lässt die Sache für die Presse noch interessanter werden und auch Lieutenant Abrams ist froh, als Nick am Fall mitarbeitet.

Bei Link Stephens wiederum hat die Ermordung des Jockeys Unruhe verursacht. Er ist Teil eines Wettsyndikats; sein Buchhalter Regenbogen-Benny manipuliert für ihn Rennen im großen Stil und besticht Jockeys und die Rennleitung. Whitey Barrow ist seit Jahren sein Mann bei der Presse und schreibt ihm regelmäßig vertragsgemäß die Weste weiß. Whitey wiederum wird von dem jungen Journalisten Paul verachtet, der zum Freundeskreis Nicks und Noras gehört und vom Sonderbeauftragten der Legislative Major Jason I. Sully protegiert wird. Er will hinter Stephens’ Machenschaften kommen und sich mithilfe seiner Freundin Molly, die als Sekretärin bei Stephens arbeitet, dessen Geschäftsbuch organisieren, in das Buchhalter Regenbogen-Benny kurz zuvor noch eine ominöse Liste gelegt hatte. Beim Einbruch in das Büro wird Paul von Whitey überrascht und es kommt zum Kampf. Whitey wird dabei von einem Dritten erschossen. Kurz zuvor hatte er noch von Stephens’ Freundin Claire Porter Geld zu erpressen versucht und ihr eines ihrer teuren Armbänder abgenommen.

Nick stellt Nachforschungen an, die ergeben, dass der Jockey nicht ermordet wurde, sondern sich bei einem Unfall selbst erschossen hat. Er weiht nur Abrams ein und verkündet allen anderen, der Mörder des Jockey sei auch der Mörder Whiteys. Der Ticketverkäufer Maguire sagt aus, dass es am Vorabend zwischen Whitey und Stephens’ Freundin Claire einen Streit gegeben habe. Claire wiederum reagiert aggressiv, als sie von Nick aufgesucht wird. Bei der Untersuchung von Whiteys Wohnung findet Nick schließlich Claires Armband wieder. Auch Claire erscheint auf der Suche nach dem Armband in Whiteys Wohnung, wo sie auf Nick trifft. In die Enge geführt gibt sie zu, dass Whitey ihr Liebhaber war und Spielschulden bei Stephens’ Buchmacher Regenbogen-Benny gehabt habe und sie ihm Geld beschaffen wollte. Da sie das Geld nicht habe aufbringen können, habe er stattdessen das Armband von ihr genommen. Der Versuch, Nick das Armband zu entwenden, scheitert jedoch. Nick schenkt es später seiner Frau.

Nick und Nora gehen in ein Restaurant, wo Nick auf Regenbogen-Benny trifft, der offensichtlich um sein Leben fürchtet – er trägt zu seinem Schutz eine schusssichere Weste. Auf den Mord an Whitey angesprochen, verlässt Benny das Lokal fluchtartig. Die Detectives haben neue Erkenntnisse gewonnen: Claire Porter heißt in Wirklichkeit Clara Pitas und ist vorbestraft. Offensichtlich wurde sie wegen ihrer, Stephens unbekannten, Vergangenheit von Whitey erpresst.

Major Sully hat die Liste, die sich im Geschäftsbuch Stephens’ gefunden hatte, überprüfen lassen. Es handelt sich um chiffrierte manipulierte Rennergebnisse, wobei die Auflistung hauptsächlich von Regenbogen-Benny stammt. Als Nick und die Polizei, geleitet von Sully, in Bennys Appartement ankommen, finden sie diesen erhängt vor. Obwohl alles nach Selbstmord aussieht, stören Nick einzelne Feinheiten wie die fehlende schusssichere Weste und das nur teilweise verbrannte Geschäftsbuch im Kamin. Schließlich werden alle Verdächtigen auf das Polizeirevier gebracht.

Es stellt sich heraus, dass Major Sully der Mörder Whiteys war. Er ist Teil des Stephens-Syndikats und als Sonderbeauftragter der Legislative ein idealer „Beschützer“ der Bande. Whitey wiederum hatte es mit der Angst zu tun bekommen und drohte, die Machenschaften des Syndikats aufzudecken. Damit wäre nicht nur eine Einnahmequelle Sullys weggefallen, sondern er gesellschaftlich und beruflich ruiniert gewesen. Sully ermordete Whitey. Da Nick vorgab, den Doppelmörder des Jockeys und Whiteys zu suchen, lenkte Sully den Verdacht auf Regenbogen-Benny, auf den die Indizien gepasst hätten. Als er die Polizei zu Bennys Wohnung geführt hatte, gab er jedoch an, bereits mehrfach dagewesen zu sein und daher den Weg zu kennen. Zwar hatte Benny in dem Haus gewohnt, wenige Stunden vor seiner Ermordung jedoch ein neues Appartement innerhalb des Hauses bezogen, sodass Sully die neue Wohnung nur kennen konnte, weil er Benny ermordet hatte.

Sully greift sich Nicks Pistole und bedroht die Anwesenden. Nora stürzt sich todesmutig auf Sully und rettet so alle Anwesenden – bis sich herausstellt, dass Nick nur eine ungeladene Pistole mit sich führt. Am Ende erhält Nora ein neues Armband, da sie Claires der Polizei geben musste, und einen Kuss von Nick.

Produktion

Der Schatten des dünnen Mannes wurde im August 1941 gedreht. Es war der elfte von 14 Filmen, in denen Myrna Loy und William Powell gemeinsam vor der Kamera standen.

Der Film erlebte seine Uraufführung am 21. November 1941 in New York City. In Deutschland lief er erstmals 1952 an und wurde 1992 erstmals im Fernsehen gezeigt.

Kritik

Der Filmdienst meinte, dass die Kriminalkomödie vom Plot her „nur noch ein ‚Schatten‘ der Vorgänger [sei]; das komödiantische Spiel von William Powell und Myrna Loy macht sie dennoch zu einem Vergnügen. “[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Filmdienst auf kabeleins.de

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