- Schaumteppich
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Als Schaumteppich wird von der Feuerwehr eine mehrere Dezimeter bis Meter hohe, geschlossene Schicht aus Löschschaum bezeichnet, die auf einer Fläche aufgebracht wird. Der Einsatz eines Schaumteppichs kann dabei sowohl im Rahmen des abwehrenden als auch des vorbeugenden Brandschutzes erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbeugender Einsatz bei ausgelaufenen Flüssigkeiten
Ausgelaufene und noch nicht brennende Flüssigkeiten beginnen in der Regel zu verdampfen. Dabei kann ein Luft-Dampf-Gemisch entstehen, das brennbar oder gar hochexplosiv ist. In diesem Fall wird Löschschaum vorbeugend eingesetzt und die Flüssigkeit mit einem Schaumteppich als „Dampfsperre“ überschichtet.[1] Gefahrstoffeinsätze bei unklarer bzw. fehlender Gefahrstoffkennzeichnung veranlassen Feuerwehren ebenfalls zu dieser Maßnahme, damit noch nicht bestehende Brände durch chemische Reaktion (Selbstentzündung) verhindert werden können.
Abwehrender Einsatz bei Flüssigkeits- und Feststoffbränden
Der Schaumteppich wird hier aufgrund seiner zwei Hauptlöschwirkungen eingesetzt. Das im Schaum befindliche Wasser entzieht dem Brand Energie, die Schaumdecke selbst trennt Brennstoff und Sauerstoff voneinander ab und erstickt so den Brand.[2][3]
Vorbeugender Einsatz bei Notlandungen
Flughafenfeuerwehren verwenden einen Schaumteppich aus Schwerschaum, um eine Notlandung bei nicht ausgefahrenem oder instabilen Fahrwerk eines Flugzeugs zu sichern.[4]
Ein Schaumteppich soll verhindern, dass gefährliche Brände bei einer Landung entstehen können.[5] Wenn ein Schaumteppich verwendet werden muss, wird Schaum auf der Start- und Landebahn eines Flughafens von Spezialfahrzeugen der Flughafenfeuerwehr aufgebracht. Dabei wird ein Teil der Landebahn mit Schwerschaum bedeckt. Das Verfahren des Schaumteppichs auf der Landebahn wird jedoch nicht mehr an allen deutschen Flughäfen angewendet, da der Nutzen eines Schaumteppichs umstritten ist. Dies rührt u. a. daher, dass der Schaumteppich die Haftreibung verringert, was zu erheblich schlechteren Bremsleistungen des landenden Flugzeugs führt und auch ein Abkommen von der Landebahn verursachen kann.
Weitere Gründe liegen in der relativ langen Zeit, die das Ausbringen eines Schaumteppichs benötigt, den Kosten für Schaummittel und dem anschließenden Aufwand der Bahnreinigung, dem Vorhalten spezieller Beschäumungsfahrzeuge und nicht zuletzt dem Umweltschutz. Daher wird auf das Ausbringen eines Schaumteppichs selbst bei nicht ausfahrbarem Fahrwerk auf Flughäfen in Deutschland in der Regel verzichtet. Stattdessen bringt man mehrere Flugfeldlöschfahrzeuge in taktische sinnvolle Positionen an der Landebahn um das notgelandete Flugzeug nach dem Stillstand mit Schaum zu bedecken.
Zur Prävention des nachträglichen Feuerausbruchs nach erfolgter Notlandung bei möglicherweise beschädigtem Kerosintank wird ebenfalls ein Schaumteppich angewendet, dann allerdings aus Flugfeldlöschfahrzeugen.
Einzelnachweise
- ↑ Brandbekämpfung mit Schaum. Feuerwehr-Magazin Sonderheft 2006, S. 16.
- ↑ Brandbekämpfung mit Schaum. Feuerwehr-Magazin Sonderheft 2006, S. 22f.
- ↑ Brennender LKW auf Westautobahn
- ↑ Teneriffa – Deutscher Ferienjet landet im Schaumteppich. Spiegel Online, 29. Mai 2004.
- ↑ Notlandung auf Schaumteppich glimpflich verlaufen. Welt online, 1. März 2009.
Weblinks
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