BMW 2500

BMW 2500
BMW 2500, zweite Serie
BMW 2500, zweite Serie
BMW 2500, erste Serie
BMW 2500, erste Serie
BMW 2800, zweite Serie

Mit dem Werkscode BMW E3 werden Fahrzeuge einer Oberklasse-Modellreihe von BMW bezeichnet, welche von 1968 bis 1977 produziert wurden. Der BMW E3 ist das erste Fahrzeug, das in Serie unter den neuen, BMW-internen E-Codes hergestellt wurde.

Die Fahrzeuge traten am Markt in der Oberliga gegen die später S-Klasse von Mercedes-Benz und die KAD-Baureihe von Opel an.

Inhaltsverzeichnis

Modelleinordnung

Der BMW E3 ist das indirekte Nachfolgemodell des BMW 501 (gebaut bis 1958, als Behördenfahrzeug bis 1964) und das direkte Vorgängermodell des BMW E23, der 1977 erstmals als BMW 7er vorgestellt wurde.

Modellbezeichnung

Eine eigene, zusammenhängende Modellbezeichnung gibt es für die Fahrzeuge dieser Modellreihe nicht, es wird lediglich die Hubraumgröße als Modellbezeichnung angegeben. Da sich die BMW-Fahrzeuge der kleineren Fahrzeugklassen im Motorenangebot jedoch nicht mit den Hubraumgrößen des BMW E3 überschneiden, ist eine eindeutige Unterscheidung zu diesen möglich.

Der BMW E3 wird in folgende Grundmodelle unterteilt:

  • BMW 2500 (Hubraumangabe in cm³)
  • BMW 2800 (ab 1973 BMW 2,8)
  • BMW 3,0 (Hubraumangabe in Litern)
  • BMW 3,3

Im Laufe der Bauzeit wurden die reinen Hubraumangaben durch nachgestellte Buchstaben ergänzt.

Modellentstehung

Nach massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten Ende der 1950er Jahre stellte BMW anfangs der 1960er Jahre neue Mittelklasse-Modelle vor, angefangen mit dem BMW 1500 (Typ 115, „Neue Klasse“). Etwas später folgte in der unteren Mittelklasse die 02-Reihe ( Typ 114). Diese beiden Baureihen waren sehr erfolgreich, so dass BMW gegen Ende der 1960er Jahre die wirtschaftlichen Probleme überwand und das PKW-Programm mit einer Oberklasselimousine nach oben ergänzte.

Daraus entstand der BMW E3. Das Fahrzeug hat eine geradlinige, eher sportlich anmutende Karosserie. Neuerungen sind die doppelten Rundscheinwerfer und die Einführung von Reihenmotoren mit sechs Zylindern. Die neu eingeführten Doppelscheinwerfer wurden später in allen neu erscheinenden Modellen von BMW übernommen und gelten seit Jahrzehnten und über viele Modellreihen hinweg als Erkennungszeichen der Marke. Die Reihensechszylinder-Motoren des Typs M30 wurden mit regelmäßigen, kleinen Änderungen auch in späteren Modellen verwendet und genießen in der Fachpresse einen guten Ruf. Einige Quellen geben an, dass die Motoren zunächst mit der Kennung M06 bezeichnet wurden. Eine eher sportliche Fahrwerksabstimmung unterscheidet den BMW E3 von üblichen Oberklassefahrzeugen. Die Fahrleistungen sind aufgrund der im Vergleich zur Konkurrenz etwas kompakteren Karosserie und dem daraus resultierenden Gewichtsvorteil relativ gut.

Modellgeschichte

  • 1968 wurde der BMW E3 zunächst als BMW 2500 und BMW 2800 (später BMW 2,8) vorgestellt.
  • 1971 folgte zusätzlich der BMW 3,0S mit erweitertem Hubraum und einer gesteigerten Motorleistung. Diese mit einem Vergaser ausgestattete Version wurde später durch den BMW 3,0Si mit Benzineinspritzung ergänzt.
  • 1973 wurde eine neue Karosserievariante mit einem um 100 mm verlängerten Radstand vorgestellt, gleichzeitig wurde der Fahrzeuginnenraum hochwertiger ausgestattet.

Die Modelle mit verlängertem Radstand tragen zusätzlich ein "L" nach der Hubraumbezeichnung in der Modellbezeichnung. Die verlängerte Version war unter den Modellbezeichnungen BMW 2,8L und BMW 3,0L erhältlich. Zur selben Zeit wurde auch - nur für die Langversion - eine neue Motorvariante mit mehr Hubraum eingeführt, der BMW 3,3L, später mit Benzineinspritzung und etwas reduziertem Hubraum, jedoch deutlich reduziertem Verbrauch als BMW 3,3Li, der gegenüber dem BMW 3,0Si keine Mehrleistung, jedoch einen besseren Verlauf der Drehmomentkurve bietet.

Neben den bekannten Sechszylindern befanden sich auch größere Maschinen in der Entwicklung. Einige liefen sogar bereits auf Prüfständen. Darunter befanden sich Achtzylinder zwischen vier und fünf Liter Hubraum und ein etwa fünf Liter großer V-12-Zylinder, der um die 227 KW (310 PS) leistete. Probeweise baute man 1973 einen der Achtzylinder in ein Coupe der Baureihe E9 ein. Diesen etwa 205 KW (280 PS) starken Wagen fuhr der damalige Entwicklungsvorstand Osswald als Dienstfahrzeug. Bei der Limousine ging man noch einen Schritt weiter und setzte im gleichen Jahr den V12 in einen serienmäßigen 3,0 L. Dieser musste im Frontbereich um 80 mm verlängert werden, damit die Maschine hineinpasste. Das Fahrzeug schaffte knapp 240 km/h. Ca. fünf der großen Zwölfzylinder wurden in Handarbeit gefertigt, jedoch verzichtete man aus Angst vor der Ölkrise auf den Einbau in die großen Limousinen und Coupes. [1].

Motordaten

Der BMW E3 wurde ausschließlich mit Sechszylinder-Reihenmotoren ausgestattet.

Die Motordaten der einzelnen Modellvarianten in tabellarischer Übersicht:

Modell Hubraum effektiv/
(nach Steuerformel)
Leistung max. Drehmoment Verdichtung
2500 2494 (2478) cm³ 110 kW (150 PS) 215 Nm bei 3700 U/min 9,0:1
2800
2,8L
2788 (2769) cm³ 125 kW (170 PS) 240 Nm bei 3700 U/min 9,0:1
3,0S
3,0L
2985 (2966) cm³ 132 kW (180 PS) 260 Nm bei 3700 U/min 9,0:1
3,0Si 2985 (2966) cm³ D-Jetronic (71-76): 147 kW (200 PS)
L-Jetronic (76-77): 143 kW (195 PS)
277 Nm bei 4300 U/min
272 Nm bei 4300 U/min
9,5:1
3,3L 3299 (3277) cm³ 140 kW (190 PS) 300 Nm bei 3700 U/min 9,0:1
3,3Li 3210 (3188) cm³ 147 kW (200 PS) 290 Nm bei 4250 U/min 9,0:1

Fahrleistungen

Die angegebenen Daten zu den Fahrleistungen beziehen sich auf die Modelle mit Schaltgetriebe. Fahrzeuge, die mit einem Automatikgetriebe ausgestattet sind, bieten etwas schlechtere Fahrleistungen (Werte in Klammern). Die Fahrzeuge 3,3L und 3,3Li waren serienmäßig mit Automatikgetriebe ausgestattet, ein Handschaltgetriebe gab es auf Sonderwunsch.

Modell Höchstge-
schwindigkeit
Beschleunigung
0 bis 100 km/h
1 Kilometer
aus dem Stand
2500 190 km/h (184 km/h) 10,4 Sekunden 31,7 Sekunden
2800
2,8L
200 km/h (193 km/h)
195 km/h (188 km/h)
9,4 Sekunden
9,7 Sekunden
30,6 Sekunden
31 Sekunden
3,0S
3,0L
205 km/h (198 km/h)
200 km/h (193 km/h)
8,4 Sekunden
9,1 Sekunden
29,9 Sekunden
30,2 Sekunden
3,0Si 211 km/h (D-Jetr.)
208 km/h (L-Jetr.)
7,8 Sekunden
8,2 Sekunden
28,9 Sekunden
29,2 Sekunden
3,3L 207 km/h (201 km/h) 8,7 (10,5) Sekunden 29,7 Sekunden
3,3Li 208 km/h (über 200 km/h) 8,5 (10,5) Sekunden 29,4 Sekunden

Produktionszahlen

Der BMW E3 wurde in einer Stückzahl von insgesamt etwa 190.000 Fahrzeugen produziert, im Sommer 2004 waren in der Bundesrepublik Deutschland noch etwa 380 Fahrzeuge zugelassen.

Quellen

  1. Rosellen, Hanns-Peter: Das weiß-blaue Wunder, Seewald Verlag Stuttgart (1983)

Weblinks

Der BMW E3-Limousinenclub

BMW E3-Website

Der SPIEGEL: Codename E3


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