Scheune Neuhaus

Scheune Neuhaus
Logo Forsthaus Neuhaus

Forsthaus Neuhaus ist eine gutsähnliche Anlage bei Saarbrücken, die ein Veranstaltungs- und Fortbildungszentrum zum Thema "Wald" sowie ein gehobenes Restaurant beherbergt.

Inhaltsverzeichnis

Nutzung

"Forsthaus Neuhaus" ist ein Naturschutzprojekt, dessen Initiatoren der NABU Saarland e.V., der SaarForst Landesbetrieb und das saarländische Ministerium für Umwelt sind. Kernpunkt des Forsthauses ist die "Scheune Neuhaus", in der ein "Zentrum für Waldkultur" eingerichtet wurde. Neben Wald- und ökopädagogischen Ausstellungen werden ganzjährig Führungen und Aktivitäten zu den unterschiedlichsten ökologischen Aspekten angeboten. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Projekt "Urwald vor den Toren der Stadt", das 1997 begonnen und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wurde. Auf einer Fläche von ca. 1000 Hektar wird seit dieser Zeit auf jede forstwirtschaftliche Betätigung und auf landschaftspflegerische Maßnahmen verzichtet. Die Natur kann sich ausbreiten und entfalten, wie es ihr entspricht. Im Laufe der Jahre wird auf diese Weise ein Urwald mit neuen Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen entstehen. Begleitet wird das Projekt von Rangern der Naturwacht Saarland, einer Einrichtung in Trägerschaft der Naturlandstiftung Saar.

Die "Scheune Neuhaus" dient ebenfalls als Veranstaltungsstätte für kulturelle, gesellschaftliche und private Veranstaltungen. In einem weiteren Teil der Gebäude befindet sich ein Restaurant mit gehobener Küche.

Geschichte

Die "Scheune Neuhaus" ist der älteste Teil des Forsthauses. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Bereich einer alten Schlossanlage erbaut, deren Ursprung eine Waldburg der Grafen von Nassau-Saarbrücken namens "Wanborn" aus dem 12. Jahrhundert war. 1570 ließ Graf Johann IV. die Burg abbrechen. Sein Nachfolger, Graf Philipp III. von Nassau-Saarbrücken, ließ 1576 von dem kurpfälzischen Baumeister Christmann Strohmeier eine im Renaissancestil gehaltene Vierflügelanlage, das Jagdschloss Philippsborn, errichten. Aus dieser Zeit ist noch der Gewölbekeller erhalten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage zerstört, Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie wieder aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt tauchte auch erstmals der Name "Jagdschloss Neuhaus" auf.

Wilhelm Heinrich

Graf Wilhelm Heinrich von Saarbrücken erkannte die agrarökonomischen Möglichkeiten des Gebietes um das Jagdschloss und ließ es in den Jahren 1740 - 1768 zu einem Gutshof mit weitläufigen Wiesen-, Weide- und Ackerflächen umbauen. In diesen Zeiten wurden die Namen "Neuhäuserhof" und "Neuhauserhof" benutzt. Im Verlauf der Französischen Revolution wurden 1793 große Teile der Anlage von den napoleonischen Truppen niedergebrannt. Ein Teil der Anlage wurde wieder aufgebaut und bis Mitte des 19. Jahrhunderts bewirtschaftet, danach wurden die Gebäude Sitz der Forstverwaltung (bis 1991). Bis zum Jahr 1950 hielt sich der Name "Forsthaus Wanborn", danach setzte sich der heutige Name "Forsthaus Neuhaus" durch.

Jagdschloss Philippsborn ( Stich aus dem 16. Jahrhundert)

Heute haben sich noch wesentliche Teile des ehemaligen Schlosses erhalten. Im Grundriß war das Schloß annähernd quadratisch und hatte 4 Ecktürme. Es war ursprünglich wohl von einem Wassergraben umgeben und hatte einen Zugang mit (Zug-)Brücke von der Südseite. Erhalten sind davon die Umfassungsmauern und vor allem die Fundamente in den Gebäuden der Südseite mit Kellergewölben und dem Stumpf des Süd-West-Turmes. Auch der Graben und die ehemalige Brücke sind noch deutlich zu erkennen.

In der Nähe befindet sich das «Forsthaus Wolfsgarten», ein schlichter Bau von 1830 mit Walmdach und Nebengebäuden.

Literatur

  • Saar-Kalender 1904. Hrsg. v. Kunst- und Gewerbeverein für das Saargebiet. Saarbrücken-St. Johann: Saardruckerei u. Kommissionsverlag Hubert Becker, 1904. [darin: Holzschnitt und Text zu Schloss Philippsborn]
  • Drei-Schlösser-Tour. Von Eckart Sander u.a. Hrsg.:Stadtverband Saarbrücken. Saarbrücken: Selbstverl., 1994. Zahlr. Ill. [Enthält u.a. Das Jagdschloss Philippsborn]
  • Dittmann, Marlen: Glaskubus und Kellergewölbe: das renovierte Forsthaus Neuhaus. In: Saarbrücker Zeitung / Ausg. Stadtverband. Jg. 2004, Nr. 209 vom 8.9., S. B2 : Ill.
  • Bülte, Dieter, Jörn Wallacher, Gangolf Rammo: Siebensternewege zum Forsthaus Neuhaus. Texte mit Wanderkarte. Hrsg.: Ministerium für Umwelt des Saarlandes. Saarbrücken: Selbstverlag d. Min., 2007. 51 S., Ill.

siehe auch

Weblinks

49.290226.982157Koordinaten: 49° 17′ 25″ N, 6° 58′ 56″ O


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