Schlacht von Clastidium

Schlacht von Clastidium

Die Schlacht von Clastidium (heute: Casteggio) im Jahre 222 v. Chr. im Verlauf der Keltenkriege Roms in Oberitalien endete mit einem Sieg der Römer, die daraufhin das Gebiet der so genannten Gallia Cisalpina, d.h. die Poebene, unter ihre Herrschaft brachten.

Bereits 223 v. Chr. war es in der Poebene zu Kämpfen zwischen Römern und Kelten gekommen. Wichtigster Gegner der Römer war dabei der Stamm der Insubrer unter ihrem Anführer Viridomarus, die ihren Hauptort in Mediolanum, dem heutigen Mailand, hatten. Diese konnten einen ersten Übergang der Römer auf das linksseitige Ufer des Po vereiteln, doch gelang es den Römern, die benachbarten keltischen Cenomanen für sich zu gewinnen und in das Gebiet der Insubrer vorzudringen. Wegen eines ungünstigen Omens war zwar der römische Consul Gaius Flaminius zurückbeordert worden, doch weigerte sich dieser, dem Befehl Folge zu leisten und verwies auf seine Erfolge gegen die Kelten.

Die Entscheidung fiel dann im Jahre 222 v. Chr., als erneut römische Truppen, diesmal unter dem Kommando des Marcus Claudius Marcellus, entlang des Po vorstießen. An dessen Südufer bei Clastidium (dem heutigen Casteggio nahe Voghera) kam es schließlich zur entscheidenden Schlacht. Der insubrische Anführer Viridomarus kam in der Schlacht ums Leben; den Quellen zufolge wurde er von Marcellus selbst getötet, der dafür die Spolia opima erhielt.[1] Die Römer konnten in Mailand einziehen und schufen sich so mit der Gallia Cisalpina ein strategisch wichtiges Glacis. In den Triumphalfasten von 222 werden erstmals Germanen erwähnt. Die Herrschaft der Römer über dieses Gebiet wurde allerdings durch den Angriff Hannibals zu Beginn des Zweiten Punischen Krieges nur vier Jahre später wieder bedroht, doch sicherte der römische Sieg über Karthago und die anschließende Niederwerfung keltischer Aufständischer die Oberhoheit über die nach dem Sieg von Clastidium eroberten Gebiete.

Anmerkungen

  1. Titus Livius, epitoma 20: M. Claudius Marcellus cos. occiso Gallorum Insubrium duce, Vertomaro, opima spolia rettulit. Properz 4, 10, 39–41: Claudius a Rheno traiectos arcuit hostis, Belgica cum vasti parma relata ducis Virdomari; Plutarch, Marcellus 6–8 (englische Übersetzung).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Germanische Stämme — Als Germanen wird eine Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber der… …   Deutsch Wikipedia

  • Germanische Völker — Als Germanen wird eine Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ostgermanen — Als Germanen wird eine Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber der… …   Deutsch Wikipedia

  • Westgermanen — Als Germanen wird eine Anzahl von Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber der… …   Deutsch Wikipedia

  • 222 v. Chr. — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 4. Jahrhundert v. Chr. | 3. Jahrhundert v. Chr. | 2. Jahrhundert v. Chr. | ► ◄ | 240er v. Chr. | 230er v. Chr. | 220er v. Chr. | 210er v. Chr. |… …   Deutsch Wikipedia

  • Viridomarus — (auch Vertomarus oder Britomartus; † 222 v. Chr. in der Schlacht von Clastidium) war ein Heerführer keltischer Insubrer beim Krieg gegen die Römer in Oberitalien. Er fiel 222 v. Chr. in der Schlacht von Clastidium. Der römische Konsul Marcus… …   Deutsch Wikipedia

  • Insubrien — (italienisch Insubria, lombardisch Insübria[1]) bezeichnet die Region zwischen dem Po und den voralpinen Seen, die in der Antike von den Insubrern bewohnt wurde. Nach Titus Livius[2] haben die Insubrer im vierten Jahrhundert v. Chr.… …   Deutsch Wikipedia

  • Keltenkrieg in Oberitalien — Der Keltenkrieg in Oberitalien 225–222 v. Chr. war ein Krieg des Römischen Reiches gegen die keltischen Stämme der Boier und Insubrer in Oberitalien. Verbündete der Boier und Insubrer waren die Veneter, Samniten, Etrusker und Cenomaner. In der… …   Deutsch Wikipedia

  • Germanen — Als Germanen wird eine Anzahl von ehemaligen Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber …   Deutsch Wikipedia

  • Decimus Iunius Brutus Albinus — (* um 81 v. Chr.; † September 43 v. Chr.) war ein römischer Politiker und Soldat. Er war ein langjähriger Offizier und enger Vertrauter Gaius Iulius Caesars, unter dem er Karriere machte. Aus nicht bekannten Gründen schloss er sich der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”