Schlacht von Pharsalus

Schlacht von Pharsalus
Schlacht von Pharsalos
Teil von: Römische Bürgerkriege
Datum 9. August 48 v. Chr.
Ort Pharsalos (Thessalien/Griechenland)
Ausgang Entscheidender Sieg des Caesar
Konfliktparteien
Optimaten Popularen
Befehlshaber
Pompeius Caesar
Truppenstärke
ca. 55.000 (darunter ca. 6.000 Reiter) ca. 35.000 (darunter ca. 1.000 bis 2.000 Reiter)
Verluste
17.000 1.200

Die Schlacht von Pharsalos ereignete sich in der Nähe Pharsalas im nordgriechischen Thessalien am 9. August 48 v. Chr. zwischen Gaius Iulius Caesar auf der einen, Gnaeus Pompeius Magnus und den Kräften des römischen Senats auf der anderen Seite. Sie war die entscheidende Schlacht während des Bürgerkrieges von 49-45 v. Chr.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Am 10. Januar 49 v. Chr. überschritt Caesar den bis dahin unbedeutenden Grenzfluss Rubikon, der Italien von der Provinz Gallia cisalpina trennte, und begann den Bürgerkrieg. In Eilmärschen rückte er nach Rom vor, das von Pompeius und dem größten Teil des Senats geräumt wurde, da es keine Aussichten auf Erfolg in Italien gab. Pompeius floh mit seinen Anhängern nach Griechenland, um dort den weiteren Widerstand gegen Caesar zu organisieren. Caesar eroberte, da er wegen fehlender Schiffe Pompeius nicht folgen konnte, Hispanien, Sizilien und weite Teile Nordafrikas und organisierte den Bau einer Flotte, um Pompeius nach Griechenland zu folgen.

Nach dem Bau einer Flotte konnte Caesar nur mit einem Teil seines Heers, etwa 15.000 Mann, nach Griechenland segeln. Der Rest des Heeres folgte später unter Marcus Antonius nach. Caesar schlug in der Nähe Dyrrhachiums, wo auch Pompeius lagerte, ein Lager auf. Nach einem erfolglosen Angriff auf Dyrrhachium musste sich Caesar weiter nach Süden zurückziehen, um Nahrungsmittel zu finden. Dabei gab er auch freie Hand bei der Plünderung griechischer Städte. Caesar ließ sich in Thessalien nieder, um dort die Entscheidungsschlacht gegen Pompeius zu suchen. Dieser verfolgte aber eine andere Strategie: Er wollte Caesar aushungern, um, wie er sagte, diesen Krieg zu beenden, ohne viel römisches Blut zu vergießen. Doch die Senatoren drängten Pompeius zu einer Entscheidungsschlacht, um den Krieg schnellstmöglich zu gewinnen und Caesar am Boden zu sehen. Währenddessen hatte Caesar schon einige Mal sein Heer zur Schlacht bereit gestellt, doch Pompeius wollte nicht kämpfen lassen. Als der Druck der Senatoren immer größer wurde, gab Pompeius nach und stellte sein Heer in Schlachtformation auf. Caesar war gerade im Begriff, weiter zu marschieren, als er das Heer des Pompeius auf dem Hügel positioniert sah.

Die Schlacht

Caesars Heer war dem des Pompeius zahlenmäßig weit unterlegen, an Fußvolk war er etwa 30.000, Pompeius etwa 40.000 Mann stark. Während Caesar etwa 1.000 Reiter bei sich hatte, soll die Armee des Senates über 7.000 Reiter verfügt haben. Doch konnte Caesar auf motivierte und erfahrene Legionäre zurückgreifen, die zum Teil noch aus dem Gallischen Krieg stammten. Pompeius dagegen hatte diese nicht, außerdem bestand ein großer Teil des Heeres aus Söldnern und ehemaligen Anhängern Caesars, bei denen er sich nicht sicher war, ob sie ihm wirklich loyal waren.

Schlachtverlauf von Pharsalus

Das Schlachtfeld von Pharsalos war im Süden auf Caesars linker Seite durch den Fluss Enipeus begrenzt, so dass die Entscheidung auf dem anderen Flügel im Norden fallen musste.

Dort hatten beide Parteien ihre Reiter postiert. Die Entscheidung fiel durch einen taktischen Schachzug Caesars, der die Taktik seines Gegenübers voraussah, seine Hauptschlachtlinie in der Mitte und am linken Flügel geschwächt hatte und einige Tausend seiner besten Truppen (6 Kohorten) auf der rechten Seite hinter der Schlachtlinie verdeckt in Reserve hielt. Die alten, erfahrenen Legionäre hielten trotz der Übermacht des Pompeius im Zentrum und am linken Flügel stand, während Caesars Kavallerie von der Reiterei des Pompeius unter dem Kommando des Labienus schnell zurückgedrängt wurden. Diesen vorstoßenden Reitern fiel Caesars Reserveinfanterie mit ihren Pila im Stil von Pikenieren in die Seite und rieb sie auf, der Rest flüchtete und zertrampelte noch beim Rückzug die nachfolgenden leichtbewaffneten Hilfstruppen. So gelang Caesar eine Umfassung des Gegners auf der rechten Seite, gleichzeitig schickte er in der Hauptkampflinie seine letzten frischen Truppen, die er bis dahin in einer abgesetzt marschierenden Linie zurückgehalten hatte, ins Gefecht.

Pompeius reagierte nicht mehr, gab die Schlacht verloren und floh zunächst in sein Lager, später dann weiter nach Ägypten, wo er auf Befehl des Pharao Ptolemaios XIII. ermordet wurde.

Die Nachwirkung der Schlacht war die Konsolidierung von Caesars Macht auch im Ostteil des Reiches und damit im gesamten Mittelmeerraum. Der Bürgerkrieg war damit praktisch entschieden.

Literarische Verarbeitung

Der Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius, insbesondere die Schlacht bei Pharsalos, wurden etwa hundert Jahre später vom Dichter Lukan in seinem Epos Pharsalia verarbeitet.

Literatur

  • William E. Gwatkin, Jr.: Some Reflections on the Battle of Pharsalus, Transactions and Proceedings of the American Philological Association, Vol. 87. (1956), pp. 109-124.

Quellen


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