- Schlacht von Rakowitz
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Schlacht bei Rakowitz Teil von: Großer Nordischer Krieg
Darstellung der Schlachtaufstellung aus dem Werk Theatrum EuropaeumDatum 21. Julischwed./ 31. Juli 1705greg. Ort Wola, Warschau, Polen Ausgang Sieg der Schweden Folgen Durchführung der Wahl von Stanislaus I. zum neuen polnischen König und Warschauer Friede Konfliktparteien Polen-Litauen
SachsenSchweden Befehlshaber Otto Arnold Paykull Carl Nieroth Truppenstärke 6.000 Polen
3.500 Sachsenüber 2.000 Schweden Verluste 500 Tote
1.000 Verwundete150 Tote
150 VerwundeteGroßer Nordischer Krieg (1700–1721) Riga - Kopenhagen - Pyhäjöggi-Schlucht - Narva I – Düna – Tryszka - Erastfer - Druskininkai - Vilnius - Klissow – Piotrków - Peipus-See I. - Krakau - Schlüsselburg - Pultusk – Newa - Sestra - Thorn - Peipus-See II. - Tartu - Rakvere - Jēkabpils - Narva II - Punitz - Rakowitz - Grodno - Fraustadt – Kalisch – Golowtschin - Moljatitschi - Rajovka - Lesnaja – Porvoo- Koniecpol - Veprik - Lachowce - Poltawa - Riga - Helsingborg – Pommern I - Lübow – Pommern II - Gadebusch – Tönning - Pommern III - Pälkäne - Isokyrö - Hanko – Pommern IV - Saaremaa - Frederikshald - Selånger Die Schlacht bei Rakowitz, auch als Schlacht bei Warschau bezeichnet, war eine Schlacht des Großen Nordischen Krieges und fand am 21. Julischwed./ 31. Juli 1705greg. auf dem Gebiet des heutigen Warschauer-Stadtbezirks Wola statt. In diesem Gefecht wurde eine aus Sachsen und Polen bestehende Armee von einer fünfmal kleineren schwedischen Armee besiegt.
Das Heer der Polen und Sachsen, angeführt von Generalleutnant Otto Arnold Paykull, hatte eine Stärke von insgesamt 9.500 Mann (davon 6.000 Polen, 3.500 Sachsen). Die Schweden unter Generalleutnant Karl Nieroth verfügten nur über 2000 Mann.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Jahre 1699 wurde bei Moskau zwischen Zar Peter I., König August II. von Polen und Friedrich IV. von Dänemark im Vertrag von Preobraschenskoje eine Allianz gegen das Königreich Schweden geschlossen, mit dem Ziel der Schwächung der schwedischen Position im Ostseeraum. Der daraufhin ausbrechende Große Nordischer Krieg entwickelte sich allerdings für die Allianz anderes als geplant. Statt den erhofften territorialen Gewinnen im Baltikum gelang dem wettinischen König Polens August II. keine militärischen Erfolge gegen König Karl XII. von Schweden. Die militärische Lage entwickelte sich für die Allianz so schlecht, dass ab 1702 polnisches Territorium unmittelbar zum Aufmarschgebiet und Kriegsschauplatz schwedischer Truppen geworden war.
Nach dem Sieg von Krakau 1702 und der Eroberung von Thorn durch Karl XII. wurde die militärische und wirtschaftliche Position des polnischen Königs und sächsischen Kurfürsten Augusts II. aussichtslos. Aufgrund der verheerenden, wirtschaftlichen Folgen, spaltete sich nun der polnische Adel in unterschiedliche Lager auf. Die im Jahre 1704 gegründete schwedenfreundliche Konföderation von Warschau drängte auf eine Beendigung des Krieges. Ihr schloß sich Stanislaus Leszczyński an. Dieser führte ab 1704 die Friedensverhandlungen mit dem schwedischen König Karl XII, der das Vertrauen in Leszczyński gewann und ihn bei einer erneuten Königswahl zum polnischen König am 12. Juli 1704greg. unterstützte.
Die erste Hälfte des Jahres 1705 verlief in Polen ohne militärische Ereignisse. Die Stadt Rawitsch bildet das Hauptquartier für die schwedische Armee unter Oberkommando des Königs Karl XII. Zu der Zeit wurde entschieden, das der Kandidat Karls XII. Stanislaus Leszczyński, zum neuen polnischen König gekrönt werden solle. Diese Krönung sollte im Juli 1705 von statten gehen. Seine Gegner sammelten daraufhin eine Streitmacht von 10.000 Mann in der Hauptstadt Polens, Warschau, um diese Krönung zu verhindern. Um die Sicherheit des Thronfolgers zu gewährleisten, sendete Karl XII. seinen Generalleutnant Karl Nieroth mit einer 2000 Mann starken Streitmacht nach Warschau.
Für die Schweden war die Sicherung der Thronfolge deshalb so wichtig, da nur mit ihrem Wunschkandidat die zu dem Zeitpunkt angelaufenen Friedensverhandlungen mit Polen abgeschlossen werden konnte. Der eigentliche polnische König, der Wettiner August II. war zu der Zeit zwar zu Friedensverhandlungen mit Schweden bereit, dennoch wollten die Schweden ihrerseits einen für ihre Zwecke fügsameren Kandidaten auf den polnischen Thron sehen. Somit sahen die Schweden mit der Enthronung August II. die einzige Möglichkeit, Frieden in ihrem Sinne zu schaffen.
Verlauf
Die schwedische Armee unter Kommando des Generalleutnants Nieroth hielt sich außerhalb der Stadtmauern Warschaus bereit. Es bestand aus drei Kavallerieregimentern und 60 Infanteristen.
Sie sächsisch-polnische Armee marschierte auf der Straße von Błonie nach Warschau. Diese Armee war fast fünf mal so groß (3.500 sächsische Kürassiere und 6.000 polnische Kavalleristen angeführt von sechs Adligen Marschällen) wie die schwedischen Kräfte und wurde vom sächsischen Generalleutnant Otto Arnold Paykull kommandiert. Die Armee hielt bei Wola, einem Warschauer Vorort und bildete eine kompakte Schlachtlinie entlang der Straße von Rakowicz nach Warschau.
Am 21. Julischwed./ 31. Juligreg. entschied sich der Schwede Nieroth zur Attacke. Dazu teilte er seine Linie in zwei eigene Flügel auf, da die gegenüberstehenden polnisch-sächsische Schlachtlinie, die schwedische bei weitem überragte. Um 8.00 Uhr am Morgen begann der Vormarsch der schwedischen Formationen.
Die schwedische Kavallerie ritt die Attacke mit hoher Geswchwindigkeit und brach mit großer Intensität in die feindliche Linie ein. Dabei gelang es den Schweden in dieser ersten Attacke, auf der rechten Seite, 3000 litauische Kavalleristen, die von der Intensität der Angriffswelle geschockt waren, vom Schlachtfeld aus in die Flucht zu schlagen.
An den anderen Punkten jedoch, wurden den Schweden ein verbissener Widerstand entgegengebracht. Der sächsische Kommandeur Paykull versuchte nun, die Lücke, die sich zwischen den beiden schwedischen Flügeln auftat zu nutzen. Sechs sächsischen Schwadronen gelang es durch diese Lücke der Schweden zu reiten, die nach durchqueren der schwedischen Linie sich nach links wendeten und die Schweden dort in den Rücken fielen, was die schwedische Schlachtlinie in Unordnung brachte. Jedoch gelang es den Schweden die Sachsen zurückzudrängen. Auf der linken schwedischen Schlachtlinie, attackierten die schwedische Kavallerie die dort befindlichen 3000 Sachsen mit einem anhaltenden Kampfrausch, das die Sachsen ihre Stellung nicht halten konnten, drehten und sich zurückzogen. Kurz darauf stoppten die Sachsen und formten aufs neue eine Schlachtlinie. Daraufhin entwickelte sich erneut ein hartnäckiges Gefecht mit den Schweden, die auch dieses gewannen.
Nach sechs Stunden war die Schlacht zu Ende. Die Schweden erlitten 150 Tote und 150 Verwundete. Bei den Polen und Sachsen waren etwa 500 Tote und um die 1000 Verwundete zu beklagen.
Folgen
Am 24. September 1705 wird Stanislaus Leszczyński zum neuen polnischen König gekrönt. Am 18. November 1705 schließt Polen Frieden mit Schweden.
Literatur
- O. Haintz:König Karl XII. von Schweden - Der Kampf Schwedens um die Vormacht in Nord- und Osteuropa 1697-1709, Bd. 1 (1936), Berlin 1958
Weblinks
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