Schleier der Ungewissheit
- Schleier der Ungewissheit
-
|
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung. |
Der Schleier des Nichtwissens (veil of ignorance) ist ein wichtiger Bestandteil der Gerechtigkeitstheorie von John Rawls, der den Zustand der Menschen in einer fiktiven Entscheidungssituation bezeichnet, in dem sie zwar über die zukünftige Gesellschaftsordnung entscheiden können, aber selbst nicht wissen, an welcher Stelle dieser Ordnung sie sich später befinden werden, also unter einem "Schleier des Nichtwissens" stehen.
Rawls geht davon aus, dass in diesem „Urzustand“ („original position“, allzu oft in unglücklicher Weise als Naturzustand gedeutet) alle Menschen völlig gleich sind und deswegen keine aufeinander oder gegeneinander gerichteten Interessen haben. Ebenso werden sie aus demselben Grunde ihre Entscheidung über die Gerechtigkeitsprinzipien nicht verfälschen können und sich so für einen gerechten Gesellschaftsvertrag entscheiden.
Diese völlige Gleichheit erreicht Rawls, indem er von folgenden Faktoren des Menschen und des menschlichen Lebens abstrahiert:
- Stellung innerhalb der Gesellschaft, sozialer Status
- Einkommens- und Vermögenslage
- geistige und physische Fähigkeiten
- besondere psychologische Neigungen
- Vorstellung vom Guten
- Hautfarbe, Rasse
- Geschlecht
- Religionszugehörigkeit.
Aus dieser abstrakten Gleichheit folgt unmittelbar die Unparteilichkeit der Menschen, aufgrund derer sie aus einer Reihe von möglichen Gerechtigkeitsprinzipien die Rawlsschen wählen sollten. Darin ist nun keine logische Beziehung zu sehen; es handelt sich um eine in der normativen Gerechtigkeitstheorie argumentativ dargelegte Behauptung.
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Nostradamus - der Seher der Zukunft — Die Unsicherheiten darüber, was die Zukunft bringen wird, führte in allen Kulturen und Epochen zu Praktiken, die den Schleier der Ungewissheit zerreißen sollten. Aus Angst vor der Zukunft wurden verschiedene Formen von Vorhersagen entwickelt,… … Universal-Lexikon
Eine Theorie der Gerechtigkeit — A Theory of Justice (Eine Theorie der Gerechtigkeit) ist ein 1971 veröffentlichtes, vielbeachtetes Buch des US amerikanischen Philosophen John Rawls.[1] Rawls entwarf in seinem Werk ein Konzept einer politisch sozialen Grundordnung, das auf dem… … Deutsch Wikipedia
Theorie der Gerechtigkeit — A Theory of Justice (Eine Theorie der Gerechtigkeit) ist ein 1971 veröffentlichtes, vielbeachtetes Buch des US amerikanischen Philosophen John Rawls.[1] Rawls entwarf in seinem Werk ein Konzept einer politisch sozialen Grundordnung, das auf dem… … Deutsch Wikipedia
Weissagungen und Zukunftsvisionen — Die Unsicherheiten darüber, was die Zukunft bringen wird, führte in allen Kulturen und Epochen zu Praktiken, die den Schleier der Ungewissheit zerreißen sollten. Aus Angst vor der Zukunft wurden verschiedene Formen von Vorhersagen entwickelt,… … Universal-Lexikon
Sozialpolitik als Reform des Sozialstaats — von Professor Dr. Gerhard D. Kleinhenz I. Von der Ausgestaltung zur Reform des Sozialstaats Sozialpolitik als Politik zur Lösung sozialer Probleme war in Deutschland in der neuzeitlichen Tradition aus der Reaktion des Staates auf die… … Lexikon der Economics
Soziale Gerechtigkeit — bezeichnet ein Leitbild einer Gemeinschaft, in der die Verteilung ihrer Güter den – von verschiedenen politischen Denkschulen unterschiedlich verstandenen – vorherrschenden ethischen Prinzipien dieser Gemeinschaft entspricht. Gerechtigkeit ist… … Deutsch Wikipedia
Anatol (Schauspiel) — Anatol ist ein Schauspiel von Arthur Schnitzler aus dem Jahre 1893. Die Einleitung stammt von Loris, einem Pseudonym des jungen Hugo von Hofmannsthals, der mit Schnitzler befreundet war. Der erste Akt des Einakter Zyklus , Die Frage an das… … Deutsch Wikipedia
Ein Abschied — ist eine Novelle von Arthur Schnitzler, die am 2. Februar 1896 in der Literaturzeitschrift Neue Deutsche Rundschau in Berlin erschien.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Verfilmung … Deutsch Wikipedia
Tizian — Selbstbildnis (Ausschnitt), um 1567, Museo del Prado, Madrid … Deutsch Wikipedia