- Schloss Gaussig
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Das Schloss Gaußig befindet sich in der Gemeinde Doberschau-Gaußig im Landkreis Bautzen. Inmitten einer reizvollen Landschaft, südlich durch den Großen Picho begrenzt, liegt mit fast 30 ha einer der größten Landschaftsparks der Oberlausitz. Schloss, Orangerie, Kirche, Pfarrhaus und Gutshof bilden das Zentrum von Gaußig.
Im Jahr 1245 wird erstmals ein Herrensitz erwähnt. 1696 wird Generalmajor und Oberst Rudolph von Neitschütz mit Gaußig belehnt, der auch um 1700 mit seiner Frau Ursula das jetzige Schloss im barocken Stil erbauen ließ. Von 1747 bis 1750 ließ der neue Eigentümer Heinrich Graf von Brühl nach Plänen des Oberlandbaumeisters Johann Christoph Knöffel einen Barockgarten anlegen, von dem der runde, aber beschädigte Pavillon und der Kanal erhalten sind.
Von 1750 bis 1766 ist Schloss Gaußig im Besitz von Hermann Carl Graf von Keyserlingk, dem russischen Gesandten am sächsischen Hof. Um 1800 erhielt der Park im Auftrag der Henriette Gräfin von Schall-Riaucour wohl unter Mitwirkung von Oberlandbaumeister Christian Friedrich Schuricht und Lord Findlater seine bis heute erhaltene landschaftliche Gestaltung. Das Schloss wurde von Schuricht im palladianischen Klassizismus umgestaltet: Putzquaderung an den Risaliten, Löwenköpfe und Stoffgehänge in den Bogenfeldern etc. In diese Zeit fallen auch die Neugestaltung des Eingangsbereichs (Vorhalle mit ionischen Säulen), Gartensaal mit Hermen als Träger der Verdachung zu den seitlichen Türen.
Im Jahre 1880 wurde die Friedhofanlage errichtet und 1894 wurde die Kapelle gebaut. 1907 wurden die Bibliothek an der Südseite angebaut und mehrere Räume umgestaltet. 1945 wurde der Besitz enteignet und danach durch die Rote Armee und später die CDU genutzt. Von 1950 bis 1992 betreute die Technische Universität Dresden den Park und nutzte das Schloss als Erholungsheim für die Professoren und Tagungsstätte.
Im Jahre 2005 wurde Schloss und Park Gaußig Eigentum der Familie des Andreas Graf von Brühl-Pohl. Über drei Jahre lang wurde das Schloss saniert und restauriert, um nunmehr als Schlosshotel zu dienen.
Literatur
Ernst Panse: Palladisches Schloß im Dornröschenschlaf. Schloßpark Gaußig; in: Ders. (Hg.): Parkführer durch die Oberlausitz; Lusatia Verlag: Bautzen 1999; S. 89-94; ISBN 3-929091-56-9.
Weblinks
51.13401610638914.315915107778Koordinaten: 51° 8′ 2″ N, 14° 18′ 57″ O
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