- Schloss Weißenbrunn (Ebern)
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Das Schloss Weißenbrunn liegt am Rand des Eberner Ortsteiles Weißenbrunn im Landkreis Haßberge (Unterfranken). Der kleine barocke Landsitz ist in gutem Zustand und bewohnt.
Geschichte
Weißenbrunn scheint im Hochmittelalter der Sitz eines Niederadelsgeschlechtes gewesen zu sein. 1177 erscheint ein Herold von Wizenbrunn in einer Urkunde. Später gehörte die Herrschaft den Herren von Raueneck, den Fuchs und anderen. Wie die meisten umliegenden Burgen und Schlösser wurde auch der Ansitz Weißenbrunn 1525 im Bauernkrieg beschädigt, anschließend aber wiederhergestellt. 1606 veräußerte der Zeiler Kastner Johann Rudolph Moser das Rittergut an den Generalfeldmarschall–Leutnant Franz Phillipp von Boyneburg. Die Familie von Boyneburg saß bis 1749 im Ort. Ein Dachziegel des heutigen Schlosses ist auf 1723 datiert. Den Stilformen nach dürfte der Bau tatsächlich um diese Zeit begonnen worden sein. Der Überlieferung nach soll sich der alte Ansitz jedoch auf dem gegenüber liegenden Hügel befunden haben. Geländespuren oder sonstige Dokumente hierzu haben sich aber nicht erhalten. Nach 1749 war der Herrensitz etwa 50 Jahre im Besitz derer von Oberkamp. Anschließend wechselten die Schlossherren häufig, bis der Gutsbetrieb schließlich 1907 von der Familie Schönlau übernommen wurde. Heute dient das – nahezu unbeachtete – Anwesen nach einem erneuten Eigentümerwechsel nur noch Wohnzwecken.
Beschreibung
Das zweigeschossige, rechteckige Herrenhaus wird von einer Parkanlage umgeben, deren ehemalige barocke, „französische" Konzeption im unteren Teil noch in Resten erkennbar ist. Der schlichte, einflügelige Bau von 11 zu 5 Fensterachsen ruht auf einem farblich abgesetzten Kellergeschoss und wird von einem Walmdach abgeschlossen. Die Geschosse trennt ein einfaches Gurtgesims, die Ecken werden durch rustizierte Ecklisenen belebt. Der erhöht liegende Haupteingang auf der Südseite ist über eine doppelläufige Freitreppe mit Balusterbrüstung erreichbar. Das schlichte, rechteckige Portal wird durch eine Segmentgiebelverdachung hervorgehoben.
Auch das Innere ist einfach gehalten. Einige Räume besitzen bescheidene Dekorationen aus Laub- und Bandelwerkstuck.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg. = Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft 15: Hans Karlinger: Bezirksamt Ebern. Mit einer historischen Einleitung von Hans Ring. Oldenbourg, München 1916 (Unveränderter Nachdruck. ebenda 1983, ISBN 3-486-50469-X).
- Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone. 2. Band. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 1978.
- Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken. Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X.
50.078210.6932Koordinaten: 50° 4′ 42″ N, 10° 41′ 36″ OKategorien:- Schloss im Landkreis Haßberge
- Barockbauwerk in Bayern
- Bauwerk in Ebern
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