Schloß Rammenau

Schloß Rammenau
Frontansicht des Hauptgebäudes
Rückseite des Hauptgebäudes

Das Schloss Rammenau in Rammenau bei Bischofswerda im Landkreis Bautzen ist eines der schönsten erhaltenen barocken Landschlösser Sachsens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Johann Christoph Knöffel errichtete 1721–37 einen hufeisenförmigen zweigeschossigen Bau mit hohem Mansarddach. Das Schloss ruinierte den Bauherrn von Knoch. 1744 ersteigerte die Familie von Hoffmann (seit 1778 als von Hoffmannsegg im Reichsgrafenstand) das Schloss und setzte den Ausbau fort. 1794 kaufte Friedrich von Kleist (1746–1819) das Erbrittergut Rammenau von seinem Schwager Johann Centurius von Hoffmannsegg.[1] Kleist ließ unter anderem den barocken Garten in einem englischen Landschaftspark umwandeln. Auch im Innern des Schlosses kam es zu einer regen Bautätigkeit. So wurden fast alle Wände im klassizistischen Stil neu gestaltet. Typisch für Rammenau sind seitdem die wertvollen Tapeten und Wandmalereien. Viele Schlossherren von Rammenau waren naturwissenschaftlich interessiert - allen voran Johann Centurius Hoffmann von Hoffmannsegg, ein namhafter Botaniker und Insektenforscher. 1914, nach dem Tode ihrer Mutter, übernimmt Margarete Gisela Gabriele Alexandra von Helldorff, geborene von Posern, das Schloss. Während des Ersten Weltkrieges wird Schloss Rammenau u.a. als Lazarett genutzt. Das Schloss wurde 1945 durch die Rote Armee besetzt und von Helldorffs durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet. Es ist seither in Staatsbesitz. Im Jahre 1993 kommt die komplette Rammenauer Anlage (Schloss, Park und Wirtschaftshof) in den Besitz des Freistaates Sachsen und gehört damit zum Staatlichen Schlossbetrieb. Einer der letzten Eigentümer wurde in der Novelle Der grüne Posern von dem Dichter Borries v. Münchhausen beschrieben. Das Museum bietet neben seinen ständigen Ausstellungen auch Sonderführungen an.

Galerie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.v-kleist.com/FG/fg161.htm

Literatur

  • Roswitha Förster: Barockschloss Rammenau; Edition Leipzig: Berlin 2002; ISBN 3-361-00551-5.
  • Andrea Hessler/Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, Sächsische Schlösserverwaltung (Hg.): Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten; Dresden 1994; S. 9-16.
  • Falk Lorenz: Park mit vielen Gesichtern. Schloßpark Rammenau; in: Ernst Panse (Hg.): Parkführer durch die Oberlausitz; Lusatia Verlag: Bautzen 1999; S. 80-83; ISBN 3-929091-56-9.
  • Sabine Schneider: Klassizistische Raumdekoration im Schloss Rammenau. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Heft 2/2005, S. 48-53.

Weblinks

51.15908611111114.1283666666677Koordinaten: 51° 9′ 33″ N, 14° 7′ 42″ O


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