Schlumprecht

Schlumprecht

Karl Schlumprecht (* 20. April 1901 in Fürth; † 31. März 1970 in München) war ein hoher Funktionär des NS-Regimes und Oberbürgermeister von Bayreuth.

Leben

Karl Schlumprecht besuchte in Fürth die Volksschule und das humanistische Gymnasium. Als Angehöriger des Freikorps von Franz Ritter von Epp beteiligte er sich an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik. Später nahm er als Mitglied der Bayerischen Schützenbrigade an Kämpfen im Ruhrgebiet teil. Zwischen 1920 und 1925 studierte er in München, Berlin und Erlangen Jura. Von 1921 bis 1923 hielt er sich dabei als Werksstudent in Nordamerika auf. In Erlangen promovierte Schlumprecht 1927 zu dem Thema Der Begriff der Gefahr und seine Verwertbarkeit für die Gefährdungshaftung. Von 1925 bis 1928 arbeitete er als Rechtspraktikant in Nürnberg und München. Von Oktober 1929 bis April 1932 war Schlumprecht Staatsanwalt im niederbayrischen Deggendorf, dann anschließend bis März 1933 Amtsgerichtsrat in Augsburg. In Deggendorf lernte er seine spätere Ehefrau Elfriede Högn kennen, die Tochter des Lehrers, Heimatforschers und Komponisten August Högn. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.

1930 trat Schlumprecht in die NSDAP (Mitglieds-Nr. 375.774) ein, 1933 auch in die SS (Mitglieds-Nr. 47.325). Ab 5. März 1933 gehörte Schlumprecht dem Bayerischen Landtag an. Am selben Tag wurde er zum Adjutant und persönlichen Referenten des bayerischen Innenministers ernannt. Am 26. April 1933 wurde Schlumprecht Oberbürgermeister von Bayreuth und trat damit die Nachfolger von Albert Preu an, der in den „Ruhestand“ versetzt wurde, wie es offiziell hieß. Im November 1933 wurde Schlumprecht Mitglied des Reichstags. Unüberbrückbare Konflikte mit dem Gauleiter Fritz Wächtler führten schließlich dazu, dass Schlumprecht im Juni 1937 seine Stellung als Oberbürgermeister aufgeben musste. Als Wächtler zwei Krankenhausschefärzte suspendierte, kam es zur Eskalation des Konflikts. Schlumprecht setzte sich als kurzfristig ernannter Ministerialdirektor nach München ab.

Im Herbst 1939 war Schlumprecht für kurze Zeit der Leiter des Amtes für Wirtschaft im Generalgouvernement. 1941 arbeitete er als Kriegsverwaltungschef beim Militärbefehlshaber für Belgien und Nordfrankreich in Brüssel. 1943 trat er als SS-Standartenführer in Erscheinung. Zum SS-Brigadeführer wurde er am 22. März 1944 ernannt. Vom 16. Juli 1943 bis 21. April 1944 übernahm Karl Schlumprecht in ständiger Vertretung des Gauleiters von Oberbayern Paul Gieslers das bayerische Wirtschaftsministerium. Auch war er Leiter der kommunalpolitischen Abteilung der Gauleitung „bayerische Ostmark“. 1944 nahm er die Geschäfte des Staatssekretärs im bayerischen Innenministerium war und war zudem Stellvertreter des Gauleiters.

NS-Auszeichnungen

  • Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern
  • Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
  • Ehrendegen des RF SS
  • Totenkopfring der SS

Weblinks


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