Schmalstieg

Schmalstieg
Herbert Schmalstieg

Herbert Schmalstieg (* 8. Juni 1943 in Hannover) war von 1972 bis 2006 der Oberbürgermeister der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Herbert Schmalstieg war bei Amtsantritt der jüngste Oberbürgermeister einer bundesdeutschen Großstadt. Zudem ist er der Oberbürgermeister einer bundesdeutschen Großstadt, der am längsten ununterbrochen im Amt war.

Leben

Herbert Schmalstieg trat 1960 in die SPD ein und hatte von 1961 bis 1971 verschiedene Funktionen bei den Jungsozialisten inne. Seit 1966 ist er Vorstandsmitglied des SPD-Unterbezirks Hannover-Stadt. In den Jahren 1973 bis 1981 war er stellvertretender Vorsitzender, von 1981 bis 1987 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks.

Ab 1968 gehörte Herbert Schmalstieg dem Rat der Stadt Hannover an. Im Alter von 28 Jahren trat er am 26. Januar 1972 erstmals den Posten des ehrenamtlichen Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Hannover an. Bei seiner Wahl war Herbert Schmalstieg der jüngste Oberbürgermeister einer bundesdeutschen Großstadt. Nach der Änderung des Kommunalrechts in Niedersachsen wurde er am 29. September 1996 bei der ersten Direktwahl zum hauptamtlichen Oberbürgermeister gewählt.

Bis dahin gab es außer dem Oberbürgermeister noch den Oberstadtdirektor, der als Verwaltungschef fungierte. Dies war der Niedersächsischen Kommunalverfassung nach ein Beamter, der die Zugangsvoraussetzungen zum höheren Dienst zwingend mitbringen musste. Mit der Änderung wurde den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit eröffnet, selbst den Verwaltungschef zu bestimmen. Dieser Wahlbeamte ist nicht an die Erfordernisse des Beamtenrechts im Hinblick auf die Qualifikation gebunden. In diesem Änderungsverfahren ging auch die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister auf den Verwaltungschef über. Als ehrenamtlicher Oberbürgermeister war Schmalstieg „nur“ aus dem Kreis des Rates gewählt und damit Vorsitzender der Ratsversammlung. Ihm kamen bis 1996 überwiegend repräsentative Aufgaben zu.

Am 9. September 2001 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover bestätigt. Zu den Kommunalwahlen im September 2006 kandidierte Herbert Schmalstieg nicht mehr, Nachfolger wurde sein langjähriger Stadtkämmerer Stephan Weil, der Kandidat der SPD war.

In den Jahren 1986 bis 1996 wurde Herbert Schmalstieg auch als Direktkandidat des Landtagswahlkreises 34 (Hannover-List) in den Niedersächsischen Landtag gewählt.

Neben seiner politischen Arbeit in Hannover engagierte sich Herbert Schmalstieg ebenfalls im Niedersächsischen und Deutschen Städtetag. Von 1973 bis 1982 war er Vorsitzender des Niedersächsischen Städtetages, ab 1974 war er Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages und von 1986 bis 1989 Präsident des Deutschen Städtetages.

Am 2. Februar 2007 wurde er Ehrenbürger der Landeshauptstadt Hannover.

Leistungen

Herbert Schmalstieg gilt aufgrund seiner langen Amtszeit in Hannover als Urgestein Hannovers.

Schmalstieg setzte sich für die Reformierung der Verwaltung ein, um für die Einwohner Hannovers bei Behördengängen möglichst kurze Wege zu schaffen. Durch die Verwaltungsreform soll die Stadtverwaltung zu einem modernen und kosteneffizienten Dienstleistungsunternehmen umstrukturiert werden.

Während seiner Amtszeit fand in Hannover die Expo 2000 statt. Durch die Expo konnten viele Projekte, besonders aber der Ausbau der Infrastruktur Hannovers, realisiert werden, die ansonsten erst viel später und unter schwierigeren Umständen möglich gewesen wären.

Für seine Verdienste um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde Herbert Schmalstieg im September 2006 vom DFB ausgezeichnet. Schmalstieg war sowohl 2006 als auch 1974 Oberbürgermeister von Hannover, als die Stadt als Spielstätte diente.

Am Samstag, dem 28. Oktober 2006, wurde Herbert Schmalstieg mit einem Festakt aus seinem Amt verabschiedet. Die Amtszeit endete am 31. Oktober.

Weblinks


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