Schmeiß

Schmeiß
Bowlingbahn

Bowling ist eine aus den USA stammende Variante des Präzisionssports Kegeln. Dabei wird mit einem mit Bohrungen für die Finger versehenden Ball auf eine Formation von zehn Kegeln (Pins) geworfen.

Inhaltsverzeichnis

Spielregeln

Pin-Anordnung

Die Pins sind als gleichseitiges Dreieck mit einer Kantenlänge von 36 in (91,44 cm) angeordnet; eine Spitze des Dreiecks zeigt zum Spieler.

Ein Spiel (Game) besteht aus zehn Durchgängen (Frames). Ziel ist es, in jedem Frame die maximale Anzahl an Pins, also alle zehn, umzuwerfen. Dazu hat ein Spieler pro Frame maximal zwei Würfe. Räumt ein Spieler beim ersten Wurf alle zehn Pins ab, so nennt man das Strike. Werden alle Pins erst mit Hilfe des zweiten Wurfes in einem Frame abgeräumt, so ist das ein Spare. Können auch mit dem zweiten Wurf nicht alle Pins abgeräumt werden, so spricht man von einem Open Frame (offener Durchgang).

Für die Punkte werden nun pro Frame die umgeworfenen Pins gezählt. Bei einem Spare werden zusätzlich zu den zehn Punkten (für zehn Pins) auch die Punkte des nächsten Wurfs gezählt, die höchste erreichbare Punktzahl ist hierfür also 20. Beim Strike werden sogar die nächsten zwei Würfe mitgezählt, so dass sich die Höchstpunktzahl je Frame auf 30 erhöht. Wird im letzten Frame des Spiels ein Spare erzielt, darf noch ein dritter Ball geworfen werden, um das Ergebnis zu ermitteln. Wird ein Strike geworfen, folgen noch zwei Extrawürfe. Das höchste zu erreichende Ergebnis ist damit 300 Pins (perfektes Spiel), das heißt zwölf Strikes in Folge in einem Spiel.

Die Bowlingbahn

Die Bowlingbahn besteht aus lackiertem Holz oder aus Kunststoff. Üblicherweise wird sie regelmäßig mit einem dünnen Ölfilm überzogen. Das letzte Drittel der Bahn ist trocken. Bei einem Hakenball sorgt das Öl dafür, dass die Seitenrotation erst kurz vor den Pins Wirkung zeigt. Wäre die Bahn gänzlich ungeölt, würde jede Rotation den Ball unmittelbar in die Rinne befördern. Fortgeschrittene Spieler besitzen mehrere Bälle unterschiedlicher Härte, um sich auf die wechselnden Bedingungen durch mehr oder weniger Öl und die unterschiedliche Beschaffenheit der Bahn anzupassen.

Die Bahn wird in folgende Bereiche eingeteilt:

Anlauf (Approach)
der Bereich, in dem sich die Spieler bewegen, um ihren Wurf durchzuführen.
Foulline (Foul Line)
eine (meist) schwarze Linie, die Anlauf und Lauffläche voneinander abgrenzt. Zusätzlich ist diese durch eine Lichtschranke mit dem Computer verbunden. Wird diese ausgelöst, so wird für den Wurf ein F (Foul) eingetragen, die gefallenen Pins zählen nicht.
Lauffläche (Lane)
der 60 Fuß lange Bereich zwischen Anlauf und Pindeck. Dieser Bereich wird normalerweise von den Spielern nicht betreten. Der Ball durchläuft diesen Bereich auf seinem Weg zu den auf dem Pindeck stehenden Pins. Die Lauffläche ist geölt, um in erster Linie den Bahnenbelag zu schützen. Die Ölung macht aber auch für Sportler den Reiz des Spielens aus, da die Ölung ein mehr oder weniger anspruchsvolles Spiel verlangt. Die Lauffläche ist wiederum in drei jeweils 20 Fuß lange Bereiche unterteilt, die Heads, die Pines und das Backend (ein Bereich zwischen Öl und Pins, der nicht geölt wird, um den Bällen Haftung zu geben und ihnen Zeit zu lassen, einen „Hook“ in Richtung Gasse zu schlagen).
Pindeck
der Bereich, in dem die Pins stehen
Rinne (Gutter)
die tieferliegenden Bereiche rechts und links neben Lauffläche und Pindeck.

Abmessungen

  • Breite der Bahn: 41 Zoll (1,04 m)
  • Länge des Anlaufbereiches: mindestens 15 Fuß (4,57 m)
  • Gesamtlänge der Bahn: 62 Fuß und 103/16 Zoll (19,16 m)
  • Länge von der Foul-Linie bis zum ersten Pin: 60 Fuß (18,29 m)
  • Länge vom ersten Pin bis zum Ende des Pindecks: 343/16 Zoll (0,87 m)

Die Pins

Ein Pin besteht entweder aus einem Holzkern, der mit Kunststoff ummantelt ist, oder vollständig aus Kunststoff. Ein Pin ist 15 in (38,1 cm) hoch und hat einen Durchmesser von 4,75 in (12,06 cm). Die Masse liegt zwischen 3 lbsoz (1,53 kg) und 3 lbs 10 oz (1,64 kg).

Bahnölung und -pflege

Ölmuster Erstellungsprogramm für eine Bahnenpflegemaschine. Dieses zeigt die Länge und Verteilung des Öls auf der Bahn an.
Detailliertere Ansicht des Ölmusters

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Ölung der Bahn zu einer unverzichtbaren Komponente des Bowlingsports entwickelt. Ursprünglich diente sie vor allem bei den Holzbahnen als Schutz von Verschmutzung und Feuchtigkeit. Kunststoffbahnen, wie sie heute vorwiegend vorkommen, sind nicht mehr so empfindlich. Holzbahnen müssen in regelmäßigen Abständen abgeschliffen und neu lackiert werden.

Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre ging eine wahre Materialschlacht auf dem Bowlingsektor los. Ballhersteller erfinden neue Oberflächen (siehe Der Ball), die dem Öl trotzen – die Bahnenhersteller erfinden neue Ölungen – so geht dies als Wechselspiel bis heute. Seit einigen Jahren gibt es im Sportbowling vorgeschriebene Standards bei den Ölungen. Eine gute Bahnpflegemaschine beherrscht diverse Varianten von Ölmustern. Diese Maschinen fahren über die Bahn, waschen zuerst den abgenutzten Ölfilm und den Schmutz weg und tragen parallel dazu einen neuen Ölfilm auf. Bei internationalen Meisterschaften bzw. großen Turnieren hängt das verwendete Ölmuster in der Regel zur Info für die Spieler aus (siehe Grafiken). Die Bahnen werden dann vor jedem Durchgang geölt, um einen gleich bleibenden Standard und damit gleiche Chancen für alle Spieler zu gewährleisten.

Im täglichen Spielbetrieb ist eine häufige Ölung aus Kostengründen nicht möglich. Hier unterscheiden sich die Bahnbetreiber in ihrer Kundenausrichtung. Eher auf Spaß-Publikum abzielende Betreiber betreiben lediglich eingeschränkte Bahnpflege (dies oft nur einmal in der Woche), was sowohl zum Ausbleiben von Sportbowlern führt, als auch zu einem schnelleren Verschleiß der Bahnoberfläche führt. Bahnbetreiber, die auch Sportbowler ansprechen, ölen ihre Bahnen täglich.

Zählsysteme

Das Zählen beim Bowling erfolgt heutzutage meistens automatisch. Vor Einführung der Bahncomputer wurde per Hand gezählt. Zunächst mittels Spielformularen aus Papier, auf denen die Ergebnisse eingetragen wurden. Später in den 1960er Jahren gab es dann auch schon Projektoren, die das Ergebnis auf eine Tafel projizierten, aber auch hier musste noch von Hand eingetragen werden. Das erfolgte mit einem abwischbaren Stift auf transparenter Folie.

Seit den 1970er Jahren lösten automatische Zählsysteme das manuelle Aufschreiben und Zusammenrechnen nach und nach ab. Eine optische Leseeinheit (Kamera, Lichtschranke, Infrarotsensoren) liest den Stand der verbleibenden Pins aus und überträgt das Ergebnis zu einem Computersystem, welches den Punktestand automatisch ausrechnet. Bei fehlerhaftem Zählen des Systems, z. B. wenn ein umgeworfener Pin nicht registriert wird, kann das Ergebnis manuell am Computerpult der Bahn korrigiert werden. An den Grundlagen dieses Systems hat sich bis heute nichts wesentliches geändert, außer dass die einst grünen Tabellen durch bunte Bildschirmanimationen abgelöst wurden.

Spieltechnik

Bowling hat nicht primär mit Kraft zu tun. Der einzige Impuls, den der Ball mitbekommt, ist der aus der Pendelbewegung vor dem Loslassen des Balles.

Optimaler Einschlag

Ein Anfänger mit einem geraden Wurf sollte versuchen, bei mittiger Aufstellung über den dritten Pfeil zu werfen. Schaut man nicht auf die Pins sondern auf die Pfeile, die sich im ersten Drittel der Bahn befinden, erhöht dies die Genauigkeit. Wichtig ist, dass man sich bereits bei der Aufstellung zum Wurf immer auf den gleichen Punkt stellt.

Fortgeschrittene Bowler geben dem Ball eine seitliche Rotation, wodurch er einen Bogen oder Haken schlägt. Läuft der Ball schräg zwischen dem ersten und einem der beiden dahinter stehenden Pins ein, erhöht dies die Chance auf einen Strike gegenüber dem frontalen Einschlag eines geraden Laufes. Die Veränderung des Einschlagwinkels durch einen Bogen oder Haken lässt den Ball auf ideale Weise durch die Pins laufen: Bei einem mustergültigen Strike läuft der Ball (bei Rechtshändern) zwischen Pin 1 und 3 ein und erreicht danach Pin 5, der seinerseits die 8 trifft. Von der 5 abgelenkt trifft der Ball Pin 9. Die zuerst getroffenen Pins 1 und 3 fallen zur Seite. Pin 1 fällt auf die 2, diese auf die 4 und die 4 trifft die 7. Pin 3 räumt auf gleiche Weise 6 und 10 ab. Ohne Rotation und bei flacherem Winkel ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Ball nach der Ablenkung durch Pin 1 die 5 nicht mehr erreicht, die 8 bleibt ebenfalls stehen. Durch einen minimal schlechteren Winkel kann es auch passieren, dass die Kettenreaktion an den Seiten nicht vollendet wird. Dann bleiben Pin 7 oder 10 (im schlimmsten Fall beide) stehen. Auch wenn der Ball zu frontal auf die 1 trifft, ist eine Kettenreaktion zu den Seiten Glücksache, was oft nicht räumbare Splits zur Folge hat.

Den oben beschriebenen, optimalen Eingang nennt man „in the pocket“. Geht der Ball jedoch links am Headpin vorbei (bei einem Rechtshänder), so nennt man dies einen „Brooklyn“-Eingang.

Ballhaltung

Üblicherweise stecken der Mittelfinger, der Ringfinger und der Daumen in den drei Löchern (konventionelle Bohrung), bei Fortgeschrittenen oft nur die Fingerkuppen (siehe Bohrung).

Anlauf

Ballabgabe von Vorne

Die Vier-Schritte-Technik ist die häufigste Anlauftechnik:

Der Spieler stellt sich ca. 4½ Schritte von der Foulline auf. Die Position des Standortes wird je nach Spielweise und Bahnenbeschaffenheit gewählt. Das bedeutet, dass ein geübter Hook-Spieler sich unter Einbeziehung der Versetzung des Balles einen entsprechenden Punkt am Anlauf aussucht. Dieser Punkt variiert unter Umständen während des Spiels aufgrund von Veränderungen in der Bahnbeschaffenheit.

Der erste Anlaufschritt (Rechtshänder mit dem rechten Fuß) ist kürzer als die anderen. Gleichzeitig bringt man den Ball, welchen man vorher in einer bequemen Position vor dem Körper (ca. Brusthöhe) gehalten hat, gerade nach vorn – hier kann auch noch die andere Hand unterstützen. Beim zweiten Schritt pendelt der Ball von der vorderen Position nach hinten – hier lässt man einfach das Gewicht des Balles arbeiten. Beim dritten Schritt befindet sich der Ball nun am höchsten Punkt hinter dem Körper. von dort kommt er mit Hilfe der Schwerkraft nun wieder nach vorn. Der vierte Schritt ist der „Gleitschritt“. Der Spieler verlagert das Gewicht auf den linken Fuß (bei Rechtshändern) und steigt auf den Fußballen, um das letzte Stück bis zur Foulline zu gleiten (die Länge variiert je nach Spielweise sehr stark). Währenddessen kommt der Ball nach vorn – die Hand befindet sich unter dem Ball, als würde dieser in der Handfläche liegen.

Ballabgabe

Sobald der Ball den Standfuß passiert, kommt der Abgabeprozess. Der Daumen wird „zugemacht“, somit rutscht dieser aus dem Daumenloch heraus – in der Zwischenzeit bremst man die Gleitphase mit der Ferse des Standfußes. Die Hand geht nach vorn und folgt der natürlichen Bewegung, d. h. das Gelenk macht eine 90-Grad-Drehung nach innen. Die Finger (die sich noch in den Fingertips befinden), werden auf Spannung gebracht und der Ball wird seitlich etwa in Handshake-Position losgelassen, das erzeugt bei einem Rechtshänder einen Linksdrall. Folglich ist das Ziel zwischen Pin 1 und 3 anzuvisieren. Der nach rechts rotierende Ball eines Linkshänders hat das Ziel zwischen den Pins 1 und 2.

Da der Profi ebenfalls auf die dreieckigen Pfeile zielt, sucht er einen Pfeil weiter seitlich, um die Rotation einzubeziehen. Ein Rechtshänder wird einen der drei Pfeile auf der rechten Hälfte wählen und alle Würfe darüber laufen lassen. Einen gänzlich anderen Pfeil zur Korrektur wird er nicht (oder nur, wenn die Bahnbeschaffenheit es unumgänglich macht) nehmen, sondern üblicherweise die Grundposition verändern. Dafür sind die standardmäßig vorhandenen Markierungen im Anlaufteil der Bahn nützlich. Von diesen Punkten aus werden die einzelnen Leisten abgezählt. Auch die meisten Würfe auf die stehen gebliebenen Pins werden in dieser Weise absolviert.

Der Ball

Typen

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Bowlingbällen: Strike- und Sparebälle (auch Hausbälle).

Der Umfang der Bälle beträgt nicht mehr als 27 Zoll. Das entspricht einem Durchmesser von 218,3 mm. Das Gewicht eines Bowlingballs liegt zwischen 6 und 16 lbs (selten gibt es ½ lbs Schritte) und steht häufig auch auf der Außenseite des Balles.

Der Strikeball

Der Strikeball (auch Hakenball, Reaktivball oder Anwurfball genannt) wird zum Anwurf; also zum Wurf auf alle zehn Pins verwendet. Durch seine Laufeigenschaft, den Bogen bzw. Haken, den der Ball schlägt, sowie durch die Energie, die der Ball beim Lauf aufbaut, soll mit diesem Ball ein Strike erzielt werden bzw. das Umwerfen der größtmöglichen Anzahl an Pins. Da der Ball einen Bogen macht (bei Rechtshändern nach links bzw. bei Linkshändern nach rechts), soll hier der ideale Eingang in die Gasse (bei Rechtshändern zwischen Pin 1 und 3) erzielt werden, wodurch der Pinfall für einen Strike ermöglicht wird.

Der Ball besteht aus drei Komponenten, dem Coverstock (äußere Schale), dem Core (Kern) und einem Füllmaterial, dass den Raum zwischen Kern und Coverstock ausfüllt und je nach Verdichtung zur Regulierung des Gewichtes dient.

Der Coverstock wird heute aus einer großen Vielfalt verschiedener Kunststoffverbindungen hergestellt. Viele Firmen haben eigene, rechtlich geschützte Namen dafür. Jede dieser Oberflächen unterscheidet sich in der Zusammensetzung des Kunststoffs und diverser Fremdkörper, die darin eingearbeitet sind (so genannte Partikel). Auch werden die Oberflächen je nach Eigenschaften des Balls „gesanded“, also angeschliffen, oder „polished“ - poliert. Dies muss in einem „Ball-Steckbrief“ angeführt sein. Anschleifen steht für raue und griffige Oberflächen, bei so genannten „Öl-Bällen“; diese werden auf frisch- bzw. stark geölten Bahnen eingesetzt. Sie greifen früher auch noch im Öl und können daher früher anrollen und somit die „Backend Motion“, den Curve oder Hook, ausführen. Polierte Bälle hingegen sind für trockene oder abgespielte Bahnen. Diese haben eine längere Gleitphase und können dann trotzdem noch genug Energie aufbauen.

Der Kern, auch Core genannt, ist der hoch verdichtete Mittelpunkt eines Strikeballes. Die Kerne haben sich im Laufe der Jahre stark weiter entwickelt. Waren es früher birnen- oder flaschenförmige Teile, unterscheidet man heute eine Vielzahl von Variationen. Die Position des Kerns wird durch den so genannten PIN auf dem Ball angezeigt. Der Pin ist ein farbig markierter Punkt von gut einem Zentimeter Durchmesser. Der PIN bezeichnet aber nicht den Schwerpunkt des Balles, sondern dieser wird gesondert vermessen und markiert, meist durch einen kleinen, eingestanzten Punkt. Mit Hilfe des Schwerpunktes und der PIN-Stellung kann man durch eine entsprechende Bohrung des Balles die Laufeigenschaften beeinflussen (siehe Bohrung). Des Weiteren beeinflusst auch die Entfernung des Kerns von der Schale die Laufeigenschaften. Dies nennt man RG (Radius of Gyration). Dieser Wert wird in Zoll ausgedrückt, daher unterscheidet man zwischen High RG und Low RG Bällen. Je kleiner (lower) das RG ist, desto leichter ist der Ball in Rotation zu versetzen.

Ballgewichte

Durch die Bohrung im Zusammenspiel mit dem Kern bekommt der Ball eine gewollte Unwucht, die beim Einschlag in den Pins hilft, mehr Dynamik zu erzeugen. Diese Unwucht wird durch internationale Regeln auf maximal eine Unze mehr Gewicht in Richtung der Finger oder des Daumens (vom Griffzentrum aus) und maximal einer Unze mehr Gewicht auf die linke oder rechte Seite (ebenfalls vom Griffzentrum aus) sowie maximal drei Unzen mehr Gewicht auf der Seite des Griffzentrums (topweight) oder gegenüber dem Griffzentrum (bottomweight) begrenzt. Um den Ball, wenn sich dieser nach der Bohrung außerhalb der erlaubten Grenzen befindet, wieder regelkonform zu bekommen, darf ein Gewichtsausgleichsloch in den Ball gebohrt werden.

Durch das Zusammenspiel der oben genannten Komponenten wird die Laufeigenschaften des Balles bestimmen. Diese Laufeigenschaften sind z. B. die Länge des Balllaufs, die Art des Bogens (Hook) und die Geschwindigkeit (Energie), die der Ball beim „hooken“ aufbaut.

Der Spareball

Der Spareball wiederum macht keinen Bogen, läuft also geradeaus. Dieser wird zum Abräumen von stehen gebliebenen Pins verwendet

Räumbälle, auch Hausbälle oder Sparebälle genannt, bestehen meist aus Polyester. Diese haben in der Regel keinen Kern, meist nur eine etwas stärker verdichtete Zone. Daher zeichnen sich diese Bälle durch ihren geraden Lauf aus. Dieser Ball findet seine Verwendung beim Abräumen (Sparen) der einzelnen, stehen gebliebenen Pins. Dies ist aber nicht zwingend, da bei gewissen Pin-Stellungen auch der Strikeball (mit Bogen) zum Abräumen verwendet werden kann.

Im Gegensatz zu Hausbällen gibt es Sparebälle in vielen bunten Designs. Durch die Polyesterschale sind der Fantasie von Designs und Bildern kaum Grenzen gesetzt. Auch gibt es so genannte „Show-Bälle“, welche aus einem klaren Kunststoff sind und eine Figur oder Symbol in der Mitte eingegossen haben (z. B. Schlangen, Totenköpfe etc.). Ein Spareball wird wie ein Strikeball ebenfalls an die Hand des Spielers angepasst (siehe Bohrung).

Die Hausbälle sind eher schlicht gehaltene Polyesterbälle, die meist farblich nach Gewicht abgestimmt sind (gleiches Gewicht, gleiche Farbe). Sie liegen in den Bowlingcentern meist zwischen 6 und 16 lbs auf und sind alle konventional vorgebohrt. Der Spieler muss sich durch eine Reihe von Bällen durchprobieren, um einen Passenden zu finden.

Die Bohrung

Die Fingerlöcher eines Bowlingballs werden als Bohrung bezeichnet. Hier unterscheidet man in der Regel zwischen der Konventionalbohrung, wie sie bei Hausbällen vorgefunden wird, und der Fingertip-Bohrung, wie es bei Sportbowlern üblich ist.

Bei der Konventionalbohrung werden die Löcher so angesetzt, dass der Daumen komplett im Loch verschwindet und der Mittel- und Ringfinger bis zum zweiten Fingergelenk in die Löcher passen. Da hier keine Inserts (Einlagen) in die Löcher gemacht werden, ist somit ein sicherer Griff möglich.

Bei der Fingertip-Bohrung sitzt der Daumen ebenfalls vollständig im Daumenloch, Mittel- und Ringfinger jedoch nur noch bis zum ersten Fingergelenk. Damit vergrößert sich der Span (die Strecke zwischen Daumenloch und Fingerlöchern), was dazu führt, dass sich die Auflagefläche des Balles in der Hand vergrößert, wodurch sich die Ballkontrolle erhöht. Um hier einen sicheren Griff zu gewährleisten, werden in die Löcher meist sogenannte Inserts eingearbeitet. Für den Daumen ist das ein Vinyl-Einsatz, der durch seine Glätte und Härte ein schnelles und sicheres Herausgleiten des Daumens gewährleistet. Die Finger-Inserts sind aus Gummi oder Silikon und daher sehr griffig, somit hat man einen guten Halt und kann dem Ball die notwendige Rotation mitgeben. Dadurch ist es erst möglich, dem Bowlingball bei der Abgabe jenen Drall mitzugeben, den er dann im Backendbereich für einen Hook benötigt.

Bei der Fingertipbohrung werden drei Kriterien berücksichtigt: Die Hand des Bowlers (die Bohrung wird genau vermessen), die Spielweise des Bowlers (vor allem bei der Stellung des Pins und des Schwerpunktes des Balles) und die Eigenschaften des Bowlingballs selbst (Laufeigenschaften, Coverstock, Entfernung des Kerns von der Schale usw.).

Es dürfen laut internationalen Regeln maximal zwölf Löcher in den Bowlingball gebohrt werden, was in der Praxis jedoch nur selten vorkommt: Fünf Fingerlöche für den Griff, je Fingerloch ein Lüftungsloch (vent-hole - maximal 1/4 Zoll Durchmesser), ein Gewichtsausgleichloch (balance hole - maximal 11/4 Zoll Durchmesser) und ein Materialausgleichloch (mill hole - maximal 5/8 Zoll Durchmesser und maximal 1/8 Zoll Tiefe).[1]

Die Bohrung eines persönlichen Balles (im Gegensatz zu den auf den Bowlinganlagen für jeden benutzbaren „Hausbällen“) wird im Allgemeinen durch einen speziell ausgebildeten Ballbohrer durchgeführt, da außer einer perfekten Passform (Durchmesser der Löcher, Abstände der Finger zum Daumen und Winkel der Finger-/Daumenlöcher) bei heutigen Highend-Bällen durch die Lage der Bohrung zum im Ball befindlichen Kern die Laufeigenschaften des Balles noch einmal (außer durch die Oberfläche) verändert werden können.

Ausrüstung

Schuhe

Der Bowlingschuh ist neben dem Ball der wichtigste Bestandteil der Ausrüstung des Spielers. Da der letzte Anlaufschritt ein Gleitschritt ist, hat der Schuh eine Gleitsohle – aus Leder oder Teflon – und einen Absatz aus Gummi. Einsteigerschuhe kommen heutzutage modernen Sportschuhmodellen optisch sehr nahe und haben eine Standard-Gleitsohle – diese meist auf beiden Schuhen, um diese universell für Links- und Rechtshänder verwendbar zu machen. Die Verleihschuhe im Bowlingcenter entsprechen im Schnitt und der Optik noch den traditionellen Bowlingschuhen, oft in den Farben rot/weiß/blau. Meist sind diese auch sehr aufwändig verarbeitet (rahmengenähte Sohlen etc.), um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.

Schuhe für ernsthaftes Sportbowling sind technisch weitaus ausgereifter. Viele Marken bieten Schuhe mit so genannten „Wechselsohlen“ an. Das bedeutet, dass man die Sohlen und Absätze je nach Beschaffenheit der Anlauffläche variieren kann. Von Maximum Slide (Gleiten) und Minimum Brake (Bremse) bis zur umgekehrten Variation. In der Regel bedeutet das die Auswahl von vier bis sechs Sohlen und zwei bis vier Absätzen. Die Sohlen gehen hier von extrem rauen und langfasrigem Leder (Minimum Slide) bis hin zu Filz (Maximum Slide). Die Absätze haben hier verschiedene Härten des Gummis bis hin zu einem Zackenmuster (Maximum Brake). Die unterschiedlichen Sohlen und Absätze können einfach getauscht werden, da diese mit Klettverschluss befestigt sind. Die Gleitsohle befindet sich bei diesen Schuhen nur auf jener Seite, mit der man gleitet, d. h. hier unterscheidet man zwischen Links- und Rechtshändermodellen. Der andere Schuh hat eine normale Sohle aus Gummi. Auch haben solche Schuhe eine verhältnismäßig große Lauffläche, um dem Spieler einen sicheren Stand zu geben. Die modernen Schuhe sind größtenteils aus Känguruleder gefertigt, da dieses sehr leicht, aber strapazierfähig ist. Die Schuhe sind oft sehr teuer, halten dafür aber sehr lange.

Handgelenkstützen

Handgelenkstützen (Wrist Support) dienen dazu, dem Bowlingspieler eine Unterstützung für das Handgelenk zu geben. Bei der Abgabe des Balles soll der Handrücken gerade sein. Da vielen Menschen die dazu nötige Kraft fehlt, kann man dies mit einer entsprechenden Handgelenkstütze korrigieren. Diese gibt es in einer großen Vielfalt, man unterscheidet in der Regel unter drei Kategorien:

Handschuhe mit Stützfunktion sind Handschuhe, die ca. 5 bis 10 cm über das Handgelenk hinaus gehen. Der Handschuh hat eine Aussparung für den Daumen und ist am Mittel- und Ringfinger abgeschnitten. Damit kann der Ball problemlos gehalten werden. In der Oberseite des Handschuhs ist eine Eisenschiene eingearbeitet, die den Handrücken stützt. Das gesamte Konstrukt wird mittels Klettverschluss fixiert. Die Eisenschiene lässt sich entfernen, um den Handschuh waschen zu können. Meist bestehen diese Handschuhe aus einer Kombination von Leder und Kunststoff.

Einfachen Schienen fehlt der Handschuh, d. h. diese werden nur am Handrücken mittels Klettverschlüssen befestigt. Der Aufbau besteht meistens aus einer Schaumstoffschicht, die auf dem Handrücken aufliegt, und darüber aus der eigentlichen Schiene aus Metall oder Kunststoff. Oft haben diese auch eine kleine Extension, die auch den Zeigefinger unterstützt, damit dieser bei der Abgabe am Ball bleibt, um den Rotationseffekt zu unterstützen.

High-Tech-Schienen sind im Aufbau ähnlich der oben genannten Schienen, jedoch verfügen diese über eine Einstellmöglichkeit für den Winkel des Handgelenkes nach innen oder außen und auch nach oben und unten. Hiervon verspricht man sich, die Laufeigenschaften bzw. Rotationszahlen des Balles noch weiter zu beeinflussen.

Es wird empfohlen, unter dieser Handstütze einen Frottee-Unterzieher zu tragen. Dieser nimmt den Schweiß auf, verhindert Geruchsbildung und erleichtert die Reinigung.

Auch gibt es Handschuhe ohne Stützfunktion. Diese sind wie der oben beschriebene Handschuh aufgebaut, aber es fehlt die Überlänge und die Schiene. Diese Handschuhe werden meist dazu getragen, um die Griffigkeit zu erhöhen, da die Innenseite (Auflagefläche) meist gummiert ist bzw. mit Gumminoppen versehen ist.

Bandagen

Des Weiteren gibt es bandagenartige Stützen bzw. Unterstützungen für die Gelenke. Diese sind in Sportgeschäften, orthopädischen Fachgeschäften oder bei spezialisierten Bowlinghändlern erhältlich.

Selbstklebende Bandagen, sogenannte Tapes (engl. „Klebeband“) gibt es in zwei Varianten:

  • Tape Inserts sind kurze, vorgefertigte Klebestreifen, die in das Daumenloch des Bowlingballs geklebt werden. Sie bestehen aus einer Kunststoff-Gewebe-Mischung und verringern den Durchmesser des Daumenloches. Sportbowler lassen sich das Daumenloch häufig etwas größer als notwendig anfertigen und korrigieren dies so. Während eines Turnieres kann dann, bei einem aufgrund der starken Beanspruchung angeschwollenen Daumen, durch Entfernen der zuvor eingeklebten Streifen die Bohrung angepasst werden.
  • Finger Tapes sind spezielle Klebebänder für die Finger des Spielers. Vergleichbar sind diese mit Heftpflaster-Streifen mit für diesen Zweck verbesserten Eigenschaften (Dehnbarkeit, Griffigkeit, etc.). Sie werden auf dem Daumenrücken der Spieler verwendet, da es oft durch das so genannte „Klammern“, den Versuch, den Daumen im Loch abzuwinkeln, zu Wunden am Daumengelenk kommt. Sie werden aber auch oft für die anderen Finger der Hand verwendet, entweder zur Unterstützung der Sehnen in den Fingern (wie z. B. bei Volleyball-Spielern) oder Erhöhung der Griffigkeit auf Zeige- und kleinem Finger.

Sonstiges Zubehör

Es gibt ebenfalls eine Vielfalt an Produkten zur Reinigung und Pflege der Bälle. Die meisten haben die Aufgabe, dass vom Ball während des Spielens aufgenommene Öl zu neutralisieren. Auch den Schmutz, der hauptsächlich in der Maschine und am Kugelrücklauf auf den Ball kommt, wird entfernt. Mit einigen Mitteln kann man auch die Laufeigenschaft des Balls verändern.

Eine Drahtbürste zur Behandlung der Gleitsohle an den Schuhen, eine Variation an Handtüchern für sich und für den Ball, oder auch Mikrofasertücher zur Ballreinigung, Produkte zur Verarztung von kleinen Wunden, Schuh-Überzieher, um die Sohle zu schonen, und einige „Gripsacks“, mit verschiedenen Materialien gefüllte Beutel oder Bälle, um einen sicheren Griff zu haben.

Manche Bowler führen auch Werkzeug mit sich. Hier gibt es Werkzeug-Kombinationen, die es einem Bowler ermöglichen, während des Spielens die Fingerlöcher zu bearbeiten, sei es durch Ausschaben des Daumenlochs, wenn es zu eng ist, oder Abfeilen der Kanten, was aber auf offiziellen Turnieren während des Wettkampfes zumeist durch Regeln verboten ist.

Sportbowling

Bowlingbahn in Höxter (NRW)

Seit 1929 gibt es Bowling in Deutschland, 1931 wurden die ersten Einzelmeisterschaften ausgetragen. Es gibt eine Reihe von Turnieren mit teilweise hohen Preisgeldern in Deutschland. Auch ein Ligabetrieb für Mannschaften mit Bundesliga und mehrgleisigen Unterligen ist seit Jahrzehnten etabliert. Die Bowling Bundesliga der Herren wurde 1971 gegründet, 1973 folgte die Damenbundesliga. Insgesamt spielten 55 Mannschaften bei den Herren und 53 Mannschaften bei den Damen in der höchsten deutschen Spielklasse. Rekordmeister sind bei den Herren mit jeweils 8 Titel der 1. BC Duisburg und ASC Spandau Berlin, wobei Spandau 2004 aufgrund der Auflösung des Vereins die Bundesligamannschaft zurückziehen musste. Bei den Damen ist die Mannschaft NSF Berlin mit 12 Titel die erfolgreichste Mannschaft aller Zeiten. Außerdem hat Bowling in den Betriebssportligen eine hohe Beteiligung.

Mitgliederzahlen sind nicht einfach zu ermitteln. Bowling wird in Deutschland mit Kegeln gemeinsam geführt bzw. ist eine Unterart des Kegelns wie Bohle, Schere und Asphalt.

Während der Bowlingsport sich in den USA, Japan und auch in vielen europäischen Ländern (z. B. Skandinavien) sehr großer Beliebtheit erfreut, bleibt er in Deutschland auch nach vielen Jahrzehnten immer noch eine Randsportart. Zwar gilt dem „Spiel“ zumindest gewisse Aufmerksamkeit, jedoch nicht dem „Sport“. Die Bowlingbahnen in vielen Städten sind – nach einer Konsolidierungsphase in der 80er und 90er Jahren – oft ausgebucht, jedoch in der Regel von Hobbyspielern. Am Wochenende finden auch Turniere und Ligaspiele statt, daher sind die Bahnen oft tagsüber von Vereinsspielern besetzt.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig.

  • Bowlingbahnen sind in Deutschland immer auch gastronomische Betriebe, keine Sportstätten. Das ist dem Image als ernstzunehmender Sport abträglich.
  • Die Gastronomie als Sportstätte brachte dadurch, dass dort üblicherweise Rauchen erlaubt war, auch immer eine Gesundheitsbelastung mit sich. Auch dies schadete dem Image des Bowling als ernstzunehmender Sport. Zusätzlich schreckte dies insbesondere – allerdings nicht ausschließlich – Nichtraucher ab.
  • Bowling ist in vielen Belangen ein teurer Sport. Das betrifft einerseits Investitionen in Bälle, Schuhe und sonstige Ausrüstung (u. a. Bowlingtasche), andererseits zusätzliche Entgelte bei jeglicher Benutzung der Bahnen. Die Mitgliedsbeiträge liegen oft unter denen anderer Sportvereine, enthalten jedoch nicht die Möglichkeit zur kostenfreien Bahnbenutzung und damit zu Training, Turnieren oder Ligaspielen. Einem Vereinsspieler wird zwar üblicherweise ein gewisser Rabatt gewährt, trotzdem bleibt bei intensivem Training die Bahnbenutzung ein großer Kostenfaktor. Bei Turnieren ist ein Startgeld üblich, die Erstplatzierten in ihren Alters- und Ranglistengruppen können jedoch Preisgelder gewinnen. Auch der Verzehr von Getränken wird für die Spieler zu einem nicht unbedeutenden Kostenfaktor, sofern mitgebrachte Getränke verboten sind - wie in der Gastronomie üblich.
  • Bowlingbahnen gibt es in der Regel nur in größeren Städten. So ist möglicher Nachwuchs aus ländlichen Bereichen schwer zu rekrutieren. In den Städten gab es bis in die Neunzigerjahre zahllose Bahnbetriebe, oft auch zusammen mit Kegeln oder Billard. Im Laufe der Achtzigerjahre verschwanden immer mehr Bahnen, diverse Großstädte haben heutzutage nicht einmal halb so viele Spielmöglichkeiten wie damals. In einigen Großstädten schloss sogar die einzige Bahn, sodass einige Vereine plötzlich ohne Sportstätte dastanden. Im Laufe der letzten Jahre sind einige Bahnen neu eröffnet worden, die Spieler von einst kehren nach jahrelanger Abstinenz jedoch oft nicht mehr zurück. Außerhalb der Städte gibt es noch vereinzelt Bowlingbahnen, bei denen die Pins an Strippen aufgehängt sind, wie das eher vom Kegeln bekannt ist. Diese Bahnen erlauben allerdings kein vergleichbares Training, weil die Pins sich anders verhalten als bei Turnierbahnen.
  • Das Fernsehen ist für Bowling keine besonders unterstützende Plattform. Zwar zeigt der Spartensender DSF diverse Turniere, kann aber kein großes Zuschauerinteresse dafür verbuchen.

Bekannte Bowlingspieler

Herren
  • Horst Comes (2007 verstorben): 15 mal Deutscher Meister
  • Utz Dehler: 15 mal Deutscher Meister
  • Achim Grabowski: 15 mal Deutscher Meister, fünfmal Vize-Europameister, dreimal Vize-Weltmeister
Damen
  • Martina Beckel: zweimal Weltmeisterin
  • Tanja Petty: einmal Weltmeisterin

Bowling als Freizeitveranstaltung

Funbowling mit „lebenden Kugeln“

Viele Bowlingcenter veranstalten sogenannte „Funbowlingtage“, auch bekannt als „Discobowling“, „Moonlightbowling“ o. ä. Die Bahnen werden z. B. mit Discolichtern beleuchtet und die Bowlingbälle sind fluoreszierend, in den Farben blau, grün, rot und gelb. In verschiedenen Spielarten erscheint manchmal ein farbiger Pin, welcher signalisiert, dass jetzt ein Strike erzielt werden muss oder nur bestimmte Pins abgeräumt werden dürfen. Beim Erfolg winken Preise.

Durch den immer weiter steigenden Kreis an Freizeitbowlingspielern haben sich in vielen Bowlingcentern sogenannte Hausligen gegründet. Diese Hausligen basieren auf sehr unterschiedlichen Regelwerken und Strukturen und sind mit den offiziellen Wettkämpfen der DBU nicht zu vergleichen. In einer Hauslige spielen vereinzelt schon über 1.000 Hobbyspieler.

Geschichte des Bowling

Über die Geschichte des Bowling gibt es mehrere Versionen. Sicher ist, dass Kegeln bereits in der Antike verbreitet war und dass es mit den Einwanderern nach Amerika gebracht wurde. Der Vorgänger Kegeln soll bereits im alten Ägypten bekannt gewesen sein. In den Annalen ist weiter nachzulesen, dass sich diese Sportart bereits im Mittelalter in Westeuropa heimisch fühlte. Bowling ist geschichtlich gesehen das Ergebnis einiger trickreicher Überlegungen. Deutsche und holländische Auswanderer wollten in den Neuengland-Staaten nicht auf ihr Kegelspiel verzichten. Also schoben sie in der neuen Welt auf Lattenbahnen die kleine Kugel, um die neun Kegel umzuwerfen. In Connecticut wurde es 1837 verboten, da oft um Geld gespielt (und betrogen) wurde. Die Kegler ersannen eine List. Man fügte zu den neun Kegeln einen zehnten hinzu, nannte sie fortan Pins, stellte die Pins etwas anders auf und gaben dem neuen Spiel den Namen Bowling. Dies war also die Geburtsstunde einer Sportart, die sich immer rascher verbreitete und heute sogar verbreiteter ist als das ursprüngliche Kegeln. (s. a. Geschichte des Kegelns). 1891 wurde in den USA der American Bowling Congress (kurz ABC) gegründet.

Dieses neue Spiel kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa zurück, 1926 wurde die International Bowling Association (kurz IBA) gegründet, die sich jedoch während des Zweiten Weltkrieges auflöste. Bowling blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unbekannt. Erst in den Fünfziger- und Sechzigerjahren verbreitete sich das Spiel auf zehn Pins. Als Ursachen dafür gelten automatische Aufstellmaschinen und erste Übertragungen im Fernsehen. Anfang der Sechzigerjahre wurden die ersten Großanlagen installiert. Die Gründung der World Tenpin Bowling Association (kurz WTBA) erfolgte 1973.

Am 17. Februar 1929 wurde auf einer Sitzung des Gesamtvorstandes des Deutschen Keglerbundes (kurz DKB) beschlossen, die so genannte „Amerikabahn“ als Bundesbahn aufzunehmen und sie den bisherigen Bahnspieltypen Asphalt, Schere und Bohle als vierte Bahnart anzugliedern. Im Jahre 1931 gab es dann die ersten deutschen Einzelmeisterschaften der Herren. Die Damen und Senioren folgten erstmals im Jahre 1939. Die ersten Clubmeisterschaften für 3er Teams wurden 1933 ins Leben gerufen. Bereits ein Jahr zuvor gab es die ersten Meisterschaften für Vereinsmannschaften der Herren. 1936 bei der Weltmeisterschaft in Berlin gewann Deutschland die erste Goldmedaille. Am 14. Oktober 1950 ruft die im Jahre 1949 gegründete „Arbeitsgemeinschaft für Sportkegler“ in Bielefeld wieder den „Deutschen Keglerbund e. V.“ ins Leben. 15 Monate später, am 27. Januar 1952 schließt sich die Bundesrepublik Deutschland dem Weltdachverband FIQ an. Am 27. September 1970 erfolgt der erste Start der neu gegründeten Bowling-Bundesliga der Herren mit zwölf Clubmannschaften und drei Jahre später die der Damen. Beispielhaft für die vielen Erfolge deutscher Bowlingspieler/innen sei hier die Weltmeisterschaft 1975 genannt: Anne-Dore Häfker von Hanse Hamburg wird Bowlingweltmeisterin, das deutsche Achterteam der Herren wird Weltmeister und die bundesdeutsche Damenmannschaft kann die Bronzemedaille erringen.

Bowling gilt seit 1979 als olympiawürdig. Bei den Olympischen Spielen 1988 gehörte Bowling zu den Demonstrationswettbewerben, wurde jedoch nicht ins olympische Programm übernommen.

Unterschiede zum Kegeln

  • Die Lauffläche der Bahn beim Bowling entspricht der dreifachen Breite einer Scheren- oder Bohlekegelbahn (1,05 m im Vergleich zu 35 cm) und ist etwas schmaler als die Classic-Kegelbahn (Asphaltkegelbahn) mit 1,50 m in der Bandenausführung und 1,34 m in der Ausführung mit Fehlwurfrinne. Im Unterschied zu den Kegelvarianten Schere und Bohle ist sie nicht gekehlt, sondern eben.
  • Die Bowlingbahnen sind mit einem Ölfilm überzogen. Dieser ist in der Regel 40 Fuß (12,19 m) lang von der Foullinie bis zum nichtgeölten Backendbereich, welcher aus den hinteren 20 Fuß (6,09 m) besteht.
  • Die Kugel wird beim Bowling als Ball bezeichnet und ist wesentlich größer und schwerer. Um sie kontrolliert werfen zu können, sind drei Löcher für die beiden mittleren Finger und den Daumen vorhanden. Die Bezeichnung „Ball“ wurde aus dem englischen Sprachraum übernommen, da es im englischen keine Unterscheidung zwischen „Kugel“ und „Ball“ gibt.
  • Es wird auf zehn Pins anstatt auf neun Kegel geworfen (daher auch der Ausdruck „Tenpin Bowling“). Die Pins sind in einem gleichseitigen Dreieck angeordnet. Die Spitze des Dreiecks zeigt in Richtung des Spielers.
  • Diverse Begriffe des Bowlings entstammen dem amerikanischen Ursprung und unterscheiden sich daher vom Kegeln.
  • Beim Bowling werden die Pins durch so genannte Pin-Setter-Maschinen aufgestellt und stehen daher frei (im Gegensatz zum Kegeln, bei dem die Kegel an Schnüren hängen). Es gibt zwar Bowlingbahnen mit Schnüren, diese werden aber nicht für offizielle Wettbewerbe zugelassen.
  • Auch unterscheidet sich Bowling sehr stark durch den Ablauf der Bewegungen des Spielers. In Bowlingschulen wird meist die 4-Schritte-Technik trainiert, welche im Gegensatz zum Kegeln mit einem Gleitschritt endet.

Glossar

Da Bowling aus den USA kommt, bedient es sich einer Reihe englischer Ausdrücke, welche der Einfachheit halber übernommen wurden. Die wichtigsten Ausdrücke und ihre Bedeutung:

  • Approach: „Anlauf“ - die Fläche der Bowlingbahn, auf der sich der Spieler der Foullinie nähert
  • Backend: „Hinteres Ende“ - das nicht geölte letzte Drittel der Bowlingbahn vor dem Pindeck
  • Ball: So wird die Bowlingkugel bezeichnet
  • Ballreturn: „Ballrückgabe“ - der Teil der Bowlingbahn, der den Ball wieder nach vorne zum Spieler zurück bringt
  • Brooklyn: Eintreten des Bowlingballs auf der linken Seite vom Headpin (bei einem Rechtshänder)
  • Core: „Kern“ - eines Bowlingballs (vgl. Strikeball)
  • Coverstock: „Hülle“ - äußere Schicht eines Bowlingballs.
  • Curve: „Kurve“ - eine gleichmäßige Kurvenbewegung des Balles in Richtung Pins
  • Double: „Doppel“ - zwei Strikes hintereinander werden Double genannt
  • Foul Line: „Foullinie“ - wird diese Linie bei der Ballabgabe übertreten, ist der Wurf ungültig
  • Frame: „Rahmen“ - wird aber hier als einzelner Durchgang eines Spieles bezeichnet; ein Spiel hat 10 Frames
  • Gutter: „Rinne“ - die Vertiefung links und rechts der Bowlingbahn. Kommt der Ball von der Bahn ab, dann wird er mit Hilfe des Gutters nach hinten zur Maschine geleitet.
  • Headpin: „Kopfkegel“ - der dem Spieler an nächsten stehende Pin trägt die Nummer 1
  • Hook: „Haken - eine schnelle, sehr starke Richtungsänderung des Bowlingballs auf dem Weg zu den Pins wird als Hook im Gegensatz zum Curve bezeichnet
  • In The Pocket: „in die Tasche" - der ideale Eingang eines Balles in die Pins, beim Rechtshänder rechts vom Headpin (1 und 3), auch Gasse genannt
  • In a row: „In einer Reihe“ - Ab dem fünften Strike in Folge spricht man von einem „… in a row“ (selten wird „… in a row“ auch für zwei bis vier Strikes verwendet).
  • Inserts: „Einlagen“ - so werden die Einlagen in den Bohrungen des Bowlingballs genannt
  • Kingpin: „Königskegel" - so wird der hinter dem vordersten Pin stehende Pin bezeichnet. Er trägt die Nummer 5.
  • Lane: „Bahn“ - Bezeichnung für die Bowlingbahn
  • Pin: „Kegel“
  • Pindeck: „Kegelbrett“ - der Raum, auf dem sich die Pins befinden
  • Polish Process: „Polierprozess“ - gibt den Grad an Politur eines Bowlingballes an – das hat Auswirkungen auf die Laufeigenschaften
  • RG, Radius of Gyration: „Trägheitsradius“ - gibt an, wie weit der Core vom Coverstock entfernt ist. Wichtig beim Bohrmuster eines Bowlingballes
  • Sanding Process: „Schleifprozess“ - gibt den Grad des Anschleifens eines Bowlingballs an – das hat Auswirkungen auf die Laufeigenschaften
  • Spare: „Ersatz“ - wenn alle 10 Pins erst beim 2. Wurf abgeräumt werden können, scherzhaft für Ersatz-Strike
  • Spareball: Der Ball, mit dem einzelne verbliebene Pins abgeräumt werden, hier nicht mit Ersatzball zu verwechseln
  • Split: „Spaltung“ - wenn ein oder mehrere Pins auseinander stehen bleiben, der Headpin aber gefallen ist
  • Strike: „Streich“ - wenn alle 10 Pins mit dem ersten Wurf sofort abgeräumt werden
  • Strikeball: der Ball, mit dem der erste Wurf im Frame (Anwurf) getätigt wird. Dieser unterscheidet sich im Aufbau und Ausführungen vom Spareball
  • Tape: „Klebeband“ - Bänder, die zur Unterstützung oder Schonung der Finger beim Bowlingspielen angelegt werden
  • Tape Insert: „Klebeband-Einlage“ - wird meist in das Daumenloch eines Balles geklebt, um dessen Durchmesser zu verringern
  • Turkey: „Truthahn" - drei Strikes in Serie
  • Washed Out: „ausgewaschen“ - wenn nach dem ersten Wurf zwei oder mehrere Pins auseinander stehen bleiben, wobei der Headpin aber noch steht
  • Wrist Glove: „Handschuh“ - ein Handschuh mit Unterstützungsfunktion für das Handgelenk
  • Wrist Support: „Handgelenksunterstützung“ - eine Schiene, die das Handgelenk stützt, jedoch ohne Handschuh

Weblinks

Verbände

Deutschland
Österreich
Schweiz
International

Einzelnachweise

  1. USBC Playing Rules and Commonly Asked Questions, Chapter 7 - USBC Equipment Specifications and Certifications

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