Schnabel

Schnabel
Schnabelformen bei Vögeln

Der Schnabel (lat. Rostrum) ist in der Zoologie das nach vorne spitz auslaufende Mundwerkzeug bei Vögeln, Schnabeltieren, Schnabelwalen und auch Kopffüßern. Er dient als Ersatz für entwicklungsgeschichtlich nicht mehr vorhandene Zähne.

Inhaltsverzeichnis

Vögel

Bei den Vögeln dient der Schnabel nur selten zum Zerkauen, Ausnahme wären zum Beispiel die Papageien, sondern hauptsächlich als Greifwerkzeug zur Aufnahme, zum Abreißen oder Abschneiden der Nahrung, vor allem bei Greifvögeln. Ferner dient er auch für verschiedene technische Leistungen, zum Beispiel beim Nestbau als „Meißel“, beim Gründeln als „Seihapparat“, bei der Nahrungsaufnahme zum Enthülsen von Samen oder als Kletterhilfe. Die in der Vogelwelt sehr unterschiedliche Schnabelform steht in enger Beziehung zur Funktion, insbesondere zur Art der Nahrung und der Methode der Nahrungsgewinnung. So existieren beispielsweise Krumm- und Spitzschnäbel, Kreuzschnäbel und Seihschnäbel.

Bei Vögeln wird der Schnabel in Ober- und Unterschnabel unterteilt. Die knöcherne Grundlage sind der Ober- und Unterkiefer, die mit Hornsubstanz überzogen sind. Am Oberschnabel bildet die Hornscheide (Rhamphoteca) einen konvexen Rücken (Culmen).Die Nasenöffnung liegt zumeist an der Basis des Oberschnabels, lediglich beim Kiwi an der Schnabelspitze.[1]

Die Hornsubstanz hat ein unterschiedliches Oberflächenprofil. Bei einigen Arten, wie zum Beispiel in der Gattung der Säger, bildet sie eine zahnartige Leiste, bei anderen, wie bei den Schwimmenten Lamellen, die zum Filtrieren von Nahrung eingesetzt werden.

Bei Fehlstellungen der Schnäbel oder mangelnder Abnutzung infolge nicht artgerechter Haltung und Fütterung wird die Hornsubstanz nicht mehr ausreichend abgerieben und es kommt zu Verlängerungen und/oder Verkrümmungen, die in extremer Form die Nahrungsaufnahme vollständig verhindern. Bei Ziervögeln ist hier eine chirurgische Schnabelkorrektur notwendig.

Fische

Bei Schwertfisch, Segelfisch und einigen anderen Arten wird die Ausprägung des Kopfes zu einer schwertähnlichen Spitze (dem Rostrum) ebenfalls als Schnabel bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Richard Nickel, August Schummer, Eugen Seiferle: Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Band 5. Anatomie der Vögel. Verlag Parey im MVS, 3. Auflage 2004, ISBN 978-3-8304-4153-3, S.176.

Weblinks

 Commons: Schnäbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schnabel — is a German surname meaning beak and may refer to:A person s name: * Artur Schnabel (1882 1951), Polish Austrian classical pianist and composer * Charles Francis Schnabel (1895 1974), American agricultural chemist. * Enrico Schnabel, German… …   Wikipedia

  • SCHNABEL (A.) — SCHNABEL ARTUR (1882 1951) En ce temps là, Beethoven passait pour sévère, Schubert pour ennuyeux, Schumann pour compliqué. Pour séduire les foules, il fallait une musique de mœurs légères, prête à échanger une vertu peu farouche contre une… …   Encyclopédie Universelle

  • Schnabel — Schnabel: Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort mhd. snabel, ahd. snabul, niederl. snavel steht neben anders gebildeten Bezeichnungen wie niederl., mnd. sneb‹be›, snibbe (s. a. ↑ Schnepfe) und s losen Wörtern wie niederl. neb …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schnabel — Sm std. (9. Jh.), mhd. snabel, ahd. snabul, mndd. snavel, mndl. snavel, afr. snavel Stammwort. Einfachere Formen sind mndl. sneb und ohne anlautendes s neb, ae. nebb n., und vielleicht übertragen anord. nef n. Nase . Außergermanisch vergleicht… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schnabel [1] — Schnabel, 1) (Rostrum), hornartige Vorragung Kiefern der Vögel von verschiedener Gestalt, Beschaffenheit u. Länge, s.u. Vögel; 2) ein hervorragender, spitzig zulaufender Theil eines Dinges; 3) (Bot.), so v.w. Carina 3); 4) die Kneipen der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schnabel [2] — Schnabel, 1) Ludwig, gräflich stolbergischer Kammersecretär in der Mitte des 18. Jahrh.; er schrieb den Roman: Die Insel Felsenburg, Nordh. 1731–.43, 4 Thle.; neue Bearbeitung mit Einleitung von L. Tiek, 1825, so wie von Öhlenschläger als die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schnabel [1] — Schnabel (Rostrum), bei den Vögeln die Kiefer, die an Stelle der Zähne mit einer hornigen Scheide bekleidet sind. Seine knöcherne Grundlage wird vom Ober , Zwischen und Unterkiefer gebildet; die Einlenkung am Schädel ist derart, daß beim Öffnen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schnabel [2] — Schnabel, im Maschinenwesen, s. Kran, S. 567 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schnabel [3] — Schnabel, Fisch, s. Nase, S. 430 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schnabel [4] — Schnabel, Johann Gottfried, Schriftsteller, dessen Lebensumstände im einzelnen unbekannt sind, machte in seiner Jugend Reisen und Feldzüge in der Umgebung des Prinzen Eugen mit, scheint später in Diensten eines der jüngern Grafen Stolberg… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schnabel — (Knotenspitze), s. Punkte …   Lexikon der gesamten Technik

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”