- Unterkiefer
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Der Unterkiefer oder die Kinnlade (lat. Mandibula, von mandere „kauen“)[1] ist ein Knochen des Gesichtsschädels. Er ist bei Säugetieren der bewegliche der beiden Kieferknochen.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Die Mandibula besteht aus dem hufeisenförmigen Unterkieferkörper (Corpus mandibulae), dessen vorderes Ende das Kinn stützt, und beiderseits einem aufsteigenden Unterkieferast (Ramus mandibulae). An letzterem befindet sich ein Muskelfortsatz (Processus coronoideus) zum Ansatz des Musculus temporalis und der Gelenkfortsatz (Processus condylaris) mit dem Kiefergelenksköpfchen (Caput mandibulae), der das Kiefergelenk bildet. Die Einkerbung zwischen dem Muskelfortsatz (früher nach alter anatomischer Nomenklatur als Processus muscularis bezeichnet) und dem Gelenkfortsatz (früher nach alter anatomischer Nomenklatur als Processus articularis bezeichnet) heißt Incisura mandibulae.
Am Unterkiefer setzen die vier Kaumuskeln an, die für den Kieferschluss (Okklusion) sorgen.
An der Innenseite des Unterkieferastes sitzt eine Knochenzunge (Lingula mandibulae), die das Foramen mandibulae (Unterkieferloch) überdeckt. Dieses Loch ist die Eintrittsstelle des Nervus alveolaris inferior (aus Nervus mandibularis des Nervus trigeminus) sowie der Arteria und Vena alveolaris inferior. Der Nerv verläuft im Canalis mandibulae (Mandibularkanal) unter den Wurzelspitzen der Seitenzähne entlang und innerviert die Zahnfächer und Zähne im Unterkiefer. Der Endast verlässt als Nervus mentalis den Unterkieferkörper am Foramen mentale (Kinnloch) im Bereich der Prämolaren. Die Blutversorgung des Unterkiefers erfolgt über die Arteria alveolaris inferior.
Siehe auch
- Oberkiefer (Maxilla)
- Mandibel
- Lade (Pferd), zahnfreier Teil des Unterkiefers bei den Pferden
Quellen/Literatur
- ↑ Joseph Maria Stowasser: Der Kleine Stowasser, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch, G. Freytag Verlag, München
- Klaus D. Mörike et al.: Lehrbuch der makroskopischen Anatomie für Zahnärzte, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart
Weblinks
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