- Schneider Euro PC
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Der Schneider Euro PC war ein MS-DOS-basierter Heimcomputer der Schneider Computer Division.
Er wurde nach den Erfolgen der Schneider CPC-Serie herausgegeben, um auch im aufkommenden Markt für Heim-PCs ein preiswertes Komplett-System anzubieten. Wurde die CPC-Serie in Lizenz des englischen Herstellers Amstrad verkauft, war der Schneider Euro PC eine Eigenproduktion. Der Euro PC verwendete einen Siemens 8088-Prozessor (dessen Takt im BIOS oder im Betrieb per Tastenkombination auf 4,77; 7,15 oder 9,54 MHz eingestellt werden konnte), verfügte über 512 KB RAM (erweiterbar durch eine Steckkarte auf 640 KB) und wurde mit MS-DOS 3.3 und Microsoft Works 1.0 ausgeliefert.
Wie schon beim CPC und vielen anderen Heimcomputern seiner Zeit war beim Euro-PC die Rechnerplatine ins Tastaturgehäuse eingebaut. Das System wurde immer komplett mit Monitor verkauft, und zwar wahlweise mit einem Bernstein-Monochrom-Monitor mit 12″ Bildschirmdiagonale (MM12) oder einem Farbmonitor mit 14″ Bildschirmdiagonale (CM14). Der Euro PC besaß einen Grafikchip, der – passend zum gewählten Monitor – zwischen Hercules monochrom mit einer relativ hohen Auflösung von 720×348 Bildpunkten und CGA umschaltbar war. Mit damals üblichen CGA-Emulatoren konnten häufig Spiele, die für CGA-Adapter ausgelegt waren, dennoch im Hercules-Modus betrieben werden.
Für einen PC ungewöhnlich war das externe Netzteil. Als Massenspeicher war ein 3½″-Diskettenlaufwerk (720 KB) eingebaut. Als Zubehör gab es ein externes 3½″-Diskettenlaufwerk mit ebenfalls 720 KB (FD720), ein 5¼″-Diskettenlaufwerk mit 360 KB (FD360) Kapazität sowie eine 20 MB-Festplatte. Diese konnte durch kein anderes Modell ersetzt werden, da die Laufwerkgeometrie im BIOS fest einprogrammiert war.
Das Gerät wurde ab 1988 u. a. über große Versandhäuser zu einem Preis von 1.800 DM vertrieben.
Der breite und hart umkämpfte PC-Markt ließ eigentlich wenig Raum für weitere Geräte in diesem Sektor, aber das Modell verkaufte sich durch seinen sehr günstigen Preis und das schlanke, heimcomputerartige Erscheinungsbild dennoch in beachtlichen Stückzahlen.
Neben dem Euro PC gab es auch noch den Euro PC II, der auf 768KB RAM und um einen mathematischen 8087-Koprozessor erweitert werden konnte, den Euro XT, den Euro AT, der einen Intel 80286-Prozessor (hergestellt von Siemens), 1 MB RAM und eine EGA-Grafik mit 640×480 Pixeln Auflösung besaß, und den Euro SX.
Schneider Euro PC und Euro PC II können durch eine 8-Bit-ISA-Karte halber Baulänge erweitert werden. Auf diese Weise kann z. B. eine VGA-Karte nachgerüstet werden. Hierfür sind auch verschiedene 16-Bit-ISA-Karten geeignet, die sich je nach Typ auch in 8-Bit-Slots betreiben lassen (z. B. VGA-Karte Trident TVGA9000i).
Vergleich der Schneider Euro Serie (Auszug Schneider Produktbeschreibung Stand Februar 1990) Euro PC Euro PC II Euro XT Euro AT Euro SX CPU 8088 8088 8088 80286 80386SX CPU-Taktfrequenz 9,54 MHz 9,54 MHz 9,54 MHz 12 MHz 20 MHz umschaltbar auf 7,17/4,77 MHz 7,17/4,77 MHz 7,17/4,77 MHz 6 MHz Wait-State – – – 0 Co-Prozessor (optional) – 8087 8087 80287 80387SX Hauptspeicher RAM Standard 512 KB 512 KB* oder 768 KB 640 KB Hauptspeicher + 128 KB RAM-DISK 1 MB erweiterbar auf der Hauptplatine bis – 768 KB* – – erweiterbar im System bis – – – 16 MB ROM 32 KB BIOS mit Setup 32 KB BIOS mit Setup 32 KB BIOS mit Setup 64 KB Phoenix Technologies-BIOS mit Setup Diskettenlaufwerk 1× 3,5 Zoll 1× 3,5 Zoll 1× 3,5 Zoll 1× 3,5 Zoll 1× 3,5 Zoll Kapazität 720 KB 720 KB 720 KB 1,44 MB 1,44 MB Festplattenlaufwerk optional extern (HD20) optional extern (HD20) intern intern intern Kapazität – – 21 MB 42 MB Datenübertragungsrate – – 157 KB/sec 664 KB/sec mittlere Zugriffszeit – – 68 ms 28 ms Interleave – – – 1:1 Videoadapter Hercules, CGA Hercules, CGA Hercules, CGA EGA, kompatibel zu CGA und Hercules Videospeicher 64 KB 64 KB 64 KB 256 KB RAM, 32 KB EGA BIOS Grafikmodi 720×348, monochrom 720×348, monochrom 720×348, monochrom 720×348, monochrom CGA 320×200, 4 Farben, 16 Farben 320×200, 4 Farben, 16 Farben 320×200, 4 Farben, 16 Farben 320×200, 4 Farben 640×200, 2 Farben, 4 Farben 640×200, 2 Farben, 4 Farben 640×200, 2 Farben, 4 Farben 640×200 monochrom EGA – – – 640×350, 16 aus 64 Farben Schneider HI-RES Grafik – – – 640×480, 16 aus 64 Farben – – – 752×420, 16 aus 64 Farben – – – 800×600, 16 aus 64 Farben Text (16-farbig) 40 Zeichen x 25 Zeilen 40 Zeichen x 25 Zeilen 40 Zeichen x 25 Zeilen 40 Zeichen x 25 Zeilen 80 Zeichen x 25 Zeilen 80 Zeichen x 25 Zeilen 80 Zeichen x 25 Zeilen 80 Zeichen x 25 Zeilen 80 Zeichen x 21 bis 43 Zeilen 100 Zeichen x 37 bis 75 Zeilen 120 Zeichen x 21 bis 43 Zeilen 132 Zeichen x 21 bis 32 Zeilen Grafikerweiterung (optional) EGA/VGA anderer Anbieter EGA/VGA anderer Anbieter EGA, VGA, SVGA mit EURO VGA-Karte VGA, SVGA mit EURO VGA-Karte Schnittstellen Seriell (RS232C) 1 1 1 1 Parallel 1 1 1 1 Bus-Maus/Joystick umschaltbar 1 1 1 1 externes Diskettenlaufwerk 1 1 1 1 externe Festplatte 1 1 – – Erweiterungssteckplätze Gesamt 1 1 3 3 davon 8 Bit 1 (für kurze Karte) 1 (für kurze Karte) 2 1 davon 16 Bit 1 Schneider Expansion Port 1 1 optionale Laufwerkserweiterungen FD1200T – – – 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk mit 1,2 MB FD360 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk mit 360 KB 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk mit 360 KB 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk mit 360 KB 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk mit 360 KB FD720 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk mit 720 KB 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk mit 720 KB 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk mit 720 KB 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk mit 720 KB HD 20 21 MB Festplatte 21 MB Festplatte STS40 Bandlaufwerk mit 40 MB Kapazität Tastatur 86 Tasten, QWERTZ 86 Tasten, QWERTZ MF2 kompatibel, 102 Tasten, QWERTZ MF2 kompatibel, 102 Tasten, QWERTZ Softwareausstattung (Lieferumfang) MS-DOS 3.3, GW-BASIC, MS-WORKS MS-DOS 3.3, GW-BASIC, MS-WORKS MS-DOS 3.3, GW-BASIC MS-DOS 3.3, GW-BASIC Systemmonitore MM12 (Hercules, bernsteinfarben), CM14 (CGA) MM12 (Hercules, bernsteinfarben), CM14 (CGA) MM12 (Hercules, bernsteinfarben), CM14 (CGA) MM12 (Hercules, EGA monochrom), CM14 (CGA), EM14 (EGA, CGA), MS14 (Multiscan, alle Modi) Weblinks
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