Schuhgröße

Schuhgröße

Als Schuhgröße bezeichnet man eine alphanumerische Angabe für die Größe eines Schuhs oder Fußes. Meistens beschränkt sie sich auf eine numerische Angabe der Länge, da aus Kostengründen (Produktion, Bevorratung usw.) oft nur eine Einheitsweite angeboten wird.

Es gibt viele verschiedene nebeneinander existierende, historisch gewachsene Schuhgrößensysteme, teils mit nationalen Schwerpunkten. Sie können sich sowohl in der Bezugsgröße, der Messeinheit oder/und dem Skalen-Nullpunkt voneinander unterscheiden. Nur ein Teil der Systeme bezieht neben der Fußlänge auch die Fußbreite ein, so dass hierfür oft nicht standardisierte, herstellerspezifische Bezeichnungen in Gebrauch sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Füße bedürfen eines thermischen und mechanischen Schutzes, so dass sich in unseren Kulturkreisen die Fußbekleidung durch Schuhe als selbstverständlicher Teil der Gesamtbekleidung etabliert hat. Sie müssen gut passen, damit die Füße nicht krank sowie in ihrer Funktionalität und Leistungsfähigkeit nicht zusätzlich eingeschränkt werden (jeder Schuh stellt per se eine gewisse Einschränkung dar). Seit Beginn der industriellen Schuhproduktion, bei der Schuhe für einen späteren Verkauf auf Vorrat produziert werden, werden Schuhe auf unterschiedlich geformten Leisten und in unterschiedlichen Größen hergestellt, um damit zu gewährleisten, dass der spätere Käufer ein für seine Füße möglichst optimal passendes Schuhpaar findet. Um es dem Kunden zu erleichtern, ein passendes Paar zu finden, wurden die Schuhgrößen eingeführt.

Anforderungen an die Abmessungen

Bei den mannigfaltigen Formen und Größen normaler Füße sind unterschiedlich geformte und unterschiedlich große Schuhe erforderlich. Die erforderlichen Abmessungen und Formen orientieren sich hierbei am Fuß, für den der Schuh hergestellt wird.

Fußlänge

Zu kurze Sandalen und Hammerzehen, wie sie durch zu kurze Schuhe verursacht werden

Die Länge des Fußes ist das am häufigsten verwendete Maß zur Bestimmung der Schuhgröße.

Weil sich der Fuß bei der Schrittabwicklung im Moment des Abrollens nach vorne schiebt, ist die Innensohlenlänge im Schuh so zu bemessen, dass sich zusätzlich zur reinen Fußsohlenlänge ein gewisser Freiraum vor den Zehen ergibt: die Zugabe, so der Fachbegriff, beträgt etwa 15 Millimeter und ist bei der Wahl der richtigen Schuhlänge zu beachten, hängt aber stark von der Schuhform und Absatzhöhe ab. Der tatsächlich erforderliche Freiraum in der Länge kann, um den Zehen den notwendigen Raum in der Vertikalen zu gewährleisten, zum Beispiel aufgrund einer zur Schuhspitze hin immer flacher werdenden Vorderkappe länger sein als bei einer hohen Vorderkappe. Vergleichbares gilt für spitz zulaufende Schuhe, die entsprechend länger sein müssen, damit sich die Zehen nicht in die horizontal konisch zulaufende Schuhspitze zwängen müssen, was auf Dauer zu Gesundheitsschäden wie einem Hallux valgus und folgend zu Bewegungsbeeinträchtigung führt.

Fußweite

Füße annähernd gleicher Länge können bei unterschiedlichen Personen sehr verschiedene Breiten und Formen (links quadratische, rechts ägyptische Form) zeigen.

Neben der Fußlänge findet immer häufiger auch die Fußweite in Form des Ballenmaßes Berücksichtigung. Hierzu wird der Umfang des Fußes an seiner breitesten Stelle, der Ballenlinie (gedachte Linie zwischen Ballen des großen und kleinen Zehen), gemessen.

Mehrere Reihenuntersuchungen belegen, dass für die Versorgung der Bevölkerung mit mehrheitlich passendem Schuhwerk fünf verschiedene Schuhweiten erforderlich sind. Bei Kinderschuhen, die unter Berücksichtigung des WMS-Systems gefertigt werden, hat man das mit drei Grundweiten, ergänzt durch eine Einlage, realisiert (durch das Einlegen bzw. die Herausnahme der Einlage in den Randweiten ergeben sich fünf Weiten). Bei Schuhen für Erwachsene ist dies, mit Ausnahme weniger Marken, im üblichen Preis- und Qualitätssegment von Schuhen nicht gewährleistet. So genannte Bequem- oder Gesundheitsschuhe sind Ausnahmen, da sie grundsätzlich in verschiedenen Weiten angeboten werden; gleiches gilt für viele Herrenschuhe der oberen Preis- und Qualitätsklasse.

Die Schuhweite ist für die Passform, den Tragekomfort, die Haltbarkeit der Schuhe und die Fußgesundheit der Träger sehr wichtig. Da sich der Fuß allein durch die Belastung im Laufe des Tages in seinem Volumen verändert (abends sind die Füße größer als frühmorgens), ist neben einer von vorneherein möglichst gut passenden Schuhweite vor allem das Schaftmaterial wichtig. Leder ist hierfür bis heute das am besten geeignete Material, weil es sich während des Tages durch die Wärme und Fußfeuchte gemeinsam mit dem Fuß ausdehnt, um nach einem Ruhetag, während dessen es trocknet und auf seine ursprüngliche Passform zurückzieht, wieder seine ursprünglichen Abmessungen zeigt. Deshalb sind Tragepausen und Schuhspanner zum Erhalt der richtigen Weite bei Lederschuhen elementar. Bei Laufschuhen, die ein synthetisches, nicht dehnbares Obermaterial haben, werden bei einigen Modellen links und rechts im Ballenbereich elastische Knautschzonen, die dem Fuß Spielraum in der Breite geben, eingebaut.

Sind die Schuhe zu weit (bereits seit dem Kauf, oder durch ständiges Tragen, ohne dem Lederschaft die Gelegenheit zum Rückstellen zu geben), rutscht der Fuß nach vorne, mit der Folge, dass sich die Ferse aus dem Schuh hebt und die Zehen anstoßen. Der Schuh zeigt starke (Geh-)Falten, verschleißt schneller und zusätzliche Reibung mindert den Tragekomfort. Oft werden zu weite Schuhe deshalb zu kurz gekauft, was das Problem aber nur verlagert und die Bildung von Krallen- und Hammerzehen fördert. Ist die Schuhweite hingegen zu eng, wird der Schuh schnell ausgetreten, die Haltbarkeit verkürzt und die Zehengrundgelenke ständig zusammengepresst. Eine passende Schuhweite hält den Fuß an seiner breitesten Stelle, im Bereich der Ballenlinie fest im Schuh, ohne ihn spürbar zu beengen.

Fußbreite

Zu schmale Schuhe können die Schiefstellung der Großzehe (Hallux valgus) verursachen.

Ein weiteres Maß, das zur Bestimmung der Schuhgrößen herangezogen wird, ist die Breite des Fußes, gemessen an der breitesten Stelle. Dieses Maß findet zum Beispiel beim Mondopoint-System anstelle des Ballenmaßes Verwendung.

Fußbreite und Ballenmaß hängen voneinander ab, lassen sich jedoch nicht ineinander umrechnen. Vielmehr ist die Form des Fußes und insbesondere die Höhe des Spanns hierfür mit entscheidend. Es kann zum Beispiel ein breiter Fuß mit flachem Spann den gleichen Ballenumfang haben, wie ein schmaler Fuß mit hohem Spann. Würde beiden Füßen ein Schuh in der gleichen Weite (Bezugsgröße = Ballenumfangsmaß) angeboten, kann dieser unmöglich beiden gleich gut passen. Da Schuhe von einer Grundgröße ausgehend nach oben und unten skaliert (gradiert) werden, sind die zugrundeliegenden Tabellen, die angeben wie groß die jeweiligen Millimetersprünge von Schuhgröße zu Schuhgröße sind, entscheidend, ob die mit der Schuhlänge zugleich zunehmende Schuhweite und -breite den tatsächlichen Gegebenheiten der Füße, für die diese Schuhe gemacht werden, entspricht. Die Hersteller orientieren sich an unterschiedlichen Tabellen, so dass ein Schuhmodell einer bestimmten Länge und Weite bei einem Hersteller breiter und flacher, bei einem anderen schmäler und höher ausfallen kann.

Erst eine Kombination aus Ballenmaß und Breite würde es erlauben, die verschiedenen Querschnittsformen ausreichend zu berücksichtigen.

Fußform

Griechische Fußform

Neben den Maßen ist auch die Form des Fußes entscheidend dafür, ob ein Schuh passt. Dieser Umstand findet bei nahezu keinem Schuhgrößensystem Berücksichtigung.

Nach der Zehenformation unterscheidet man die ägyptische, die quadratische und die griechische Fußform (bei der die zweite Zehe die längste ist).

Bestimmung der Schuhgröße

Zur Ableitung der Schuhgröße aus den Maßen des Fußes werden unterschiedliche Systeme verwendet. Insbesondere bei der Länge beziehen sich diese auf unterschiedliche Größen, verwenden unterschiedliche Maßeinheiten und Nullpunkte.

Diese Unterschiede erschweren die Vergleichbarkeit und das Umrechnen von Schuhgrößen unterschiedlicher Systeme im Kopf.

Bezugsgröße: Fuß, Schuh oder Leisten

Zur Bestimmung der Länge werden insbesondere folgende Maße verwendet:

  • Die mittlere Länge der Füße (Länge der Fußsohle), denen der Schuh passt, lässt sich am einfachsten mit den Körpermaßen vergleichen. Der Hersteller muss jedoch Sorge dafür tragen, dass das fertige Produkt tatsächlich Füßen mit der angegebenen Länge passt. Er muss hierbei die geeignete Zugabe in Abhängigkeit des Schuhtyps ermitteln und den Schuh entsprechend kennzeichnen.
  • Die Innenlänge des Schuhs lässt sich leicht am fertigen Produkt messen, erlaubt jedoch nur eine grobe Abschätzung, für welche Füße der Schuh passt. Je nach Schuhtyp muss der Innenraum 10 bis 20 mm länger sein als der Fuß, so dass sich unterschiedliche Schuhgrößen ergeben.
  • Die Länge des Leisten, der zur Herstellung des Schuhs verwendet wird, ist für den Hersteller am einfachsten zu bestimmen. Sie lässt jedoch nur begrenzt Schlüsse auf die Innenlänge des fertigen Schuhs oder auf die Länge der Füße, denen der Schuh passt, zu. Diese hängen vom verwendeten Material, der Form des Leisten und der Art und Weise, wie die Leistenlänge gemessen wird, ab. So kann neben der Unterseite („Leistensohlenbahn“) auch die Länge parallel zum gedachten Erdboden oder die Länge des liegenden Leistens gemessen werden.[1]

Diese unterschiedlichen Messmethoden führen dazu, dass trotz exakter Kenntnis der Schuhgrößensysteme, deren jeweiligen Nullpunkten und korrekten Umrechnungsfaktoren Schuhe mit angegebener gleicher Schuhgröße tatsächlich unterschiedliche Längen (und Weiten) aufweisen.

Maßeinheit

Die Schuhgrößensysteme unterscheiden sich ferner darin, welche Maßeinheiten verwendet werden. Hieraus ergeben sich auch unterschiedliche Schrittweiten, da in der Regel nur „ganze“ oder „halbe“ Größen hergestellt werden.

Hierbei sind insbesondere folgende Maßeinheiten in Gebrauch:

  • Ein Pariser Stich hat eine Länge von 2/3 cm = 6,666… mm. Es werden in der Regel keine Zwischengrößen hergestellt, so dass die Größenabstufung 6,666... mm beträgt. Diese Maßeinheit wird in Kontinentaleuropa verwendet.
  • Die britische Maßeinheit Barleycorn (engl. Gerstenkorn) besitzt eine Länge von ⅓ Zoll = 8,466… mm. Es werden in der Regel halbe Größen hergestellt, so dass die Abstufung 4.233… mm beträgt. Diese Maßeinheit ist die Grundlage des UK- und US-Systems.
  • Daneben werden auch metrische Angaben in cm oder mm verwendet. In der Regel wird eine Abstufung von 5 mm verwendet, die somit zwischen der des kontinentaleuropäischen und britischen Systems liegt. Dies ist beispielsweise beim Mondopoint-System oder in Japan der Fall.

Durch die unterschiedlichen Maßeinheiten ergeben sind bei der Umrechnung zwischen verschiedenen Größensystemen zwangsläufig Rundungsfehler und ungewöhnliche Größen wie „47 ⅔“.

Nullpunkt

Die Schuhgrößensysteme unterscheiden sich ferner darin, wo der Nullpunkt gesetzt wird.

  • Befindet sich der Nullpunkt bei der Fußlänge 0, entspricht die Schuhgröße der Fußlänge in der gewählten Maßeinheit. Die Größen von Kinder-, Herren- und Damenschuhen sind dadurch direkt miteinander vergleichbar, außerdem die Größen verschiedener Schuhtypen. Dieser Nullpunkt bietet sich insbesondere dann an, wenn auch die Bezugsgröße die Länge des Fußes ist, wie dies beim Mondopoint-System oder in Japan der Fall ist.
  • Daneben kann der Nullpunkt auch bei einer Innenlänge von 0 gesetzt werden. Die Schuhgröße entspricht dann der Innenlänge in der gewählten Maßeinheit. Dies bietet sich an, wenn auch die Innenlänge gemessen wird. Dies ist beispielsweise beim kontinentaleuropäischen System der Fall. Während die Größen von Kinder-, Herren- und Damenschuhen vergleichbar sind, trifft dies nicht notwendigerweise auf die Größen verschiedener Schuhtypen zu.
  • Eine weitere Methode ist, einem Schuh mit einer vorgegebenen Länge, nämlich der kleinsten für praktikabel erachteten Länge, die Größe 0 oder 1 zuzuweisen. Es können unterschiedliche Nullpunkte für Kinder-, Jugend-, Herren- und Damenschuhe gewählt werden; in diesem Fall sind die Schuhgrößen nicht direkt miteinander vergleichbar. Dies ist beispielsweise beim UK- und US-System der Fall; ein Damenschuh der UK-Größe 8 weist eine andere Länge auf als ein Herrenschuh der UK-Größe 8.

Durch die unterschiedlichen Nullpunkte, die sich darüber hinaus auf unterschiedliche Bezugsgrößen beziehen, ergeben sich auch hierdurch Probleme beim Umrechnen von Schuhgrößen. So unterscheiden sich beispielsweise english size und american size um ein zwölftel Inch bzw. 2,116 mm. Die Schuhgröße 9 in english size entspricht 8 11/12 in american size. Dieser Umstand wird von vielen Schuhherstellern ignoriert, so dass selbstdefinierte Größenumrechnungen einzelner Hersteller die Situation der Systemvielfalt künstlich vergrößern und eine direkte Vergleichbarkeit der Größenangaben verschiedener Hersteller oft unmöglich machen. Denn manche Hersteller definieren statt des tatsächlichen Unterschieds beider Systeme von 1/12 Inch eine halbe Größe (halbes Size), andere wiederum eine ganze Größe (ganzes Size) als Differenz zwischen amerikanischem und englischem Size. Nur eine Minderheit rechnet mit einem Größenunterschied von 1/12 Zoll.

Fußweite und -breite

Daneben gibt es einige Systeme, die die Fußweite oder -breite berücksichtigen. Hierzu sind folgende Angaben in Gebrauch:

  • Die gemessene Fußbreite wird einfach in mm angegeben. Dies ist zum Beispiel beim Mondopoint-System der Fall.
  • Die gemessene Fußbreite oder das Ballenmaß wird einem Kennbuchstaben zugeordnet, der in Abhängigkeit von der Länge (bzw. Längengröße) einer Tabelle entnommen wird. Der gleiche Kennbuchstabe entspricht daher bei unterschiedlichen Schuhlängen unterschiedlichen Maßen. Beispiele für solche Angaben sind:
  • A, B, C, D, E, EE, EEE, EEEE, F, G
  • 4A, 3A, 2A, A, B, C, D, E, 2E, 3E, 4E, 5E, 6E
  • N (narrow), M (medium) oder R (regular), W (wide)
  • W (weit), M (mittel), S (schmal)
  • F ("Normalweite" - schlank), G ("Komfortweite" - normal), H ("Bequemweite" - kräftig), J ("Bequemweite" - Überweite), K, L, M ("Spezialweiten") [2]

Wird die Weite angegeben, folgt die Angabe in der Regel der numerischen Angabe für die Länge.

Verbreitete Größensysteme

Mondopoint

Bei Mondopoint handelt es sich um ein international genormtes System zur Angabe von Schuhgrößen. Die aktuelle Version wird in ISO 9407:1991[3] beschrieben.

Anders als bei den meisten anderen Systemen wird nicht nur die Fußlänge, sondern auch die -breite berücksichtigt.

Die Größenangabe erfolgt in Millimetern, bezogen auf die Abmessungen des Fußes. Eine Schuhgröße von 280/110 entspricht daher einer Fußlänge von 280 mm und einer Fußbreite von 110 mm.

Durch die Verwendung des Fußmaßes und die Berücksichtigung der Fußbreite erlaubt Mondopoint eine verlässliche Aussage über die Passgenauigkeit. Aus diesem Grund wird es zum Beispiel bei der NATO und der Bundeswehr verwendet.

Europäische Größe (EU/D/F/I)

Das kontinentaleuropäische System (deutsches, italienisches, französisches System) gibt die Innen- oder die Leistenlänge im Pariser Stich (⅔ cm = 6,666... mm) an.

Die Schuhgröße bestimmt sich wie folgt:

Schuhgröße (EU) = Innenlänge in cm × 1,5

Bezogen auf die Fußlänge muss zunächst eine Zugabe von ca. 15 mm addiert werden:

Schuhgröße (EU) ≈ (Fußlänge in cm + 1,5) × 1,5

Da das System nicht genormt ist, weichen die Größenangaben bei verschiedenen Herstellern und Schuhtypen oft voneinander ab. Es werden unterschiedliche Zugaben als auch unterschiedliche Bezugsgrößen (Leistenlänge statt Innenlänge) und unterschiedliche Schrittweiten zwischen den Größen (z. B. 5 mm statt 6,666... mm) verwendet. Gelegentlich unterscheiden sich selbst die Größenangaben für Länder, die beide das kontinentaleuropäische System verwenden (z. B. Frankreich und Deutschland).

Britische Größe (UK)

Das britische oder englische System gibt die Leistenlänge in Barleycorns (⅓" = 8,4666... mm) an. Es ist nicht standardisiert.

Die Skala beginnt bei der kleinsten praktikablen Größe von 12 Barleycorns = 101,6 mm mit der Kindergröße 0; an die Kindergröße 13½ schließt sich die Erwachsenengröße 1 an.

Die Schuhgröße bestimmt sich daher wie folgt:

Kindergröße (UK) = Leistenlänge in Zoll × 3 - 12
Kindergröße (UK) = Leistenlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 12
Erwachsenengröße (UK) = Leistenlänge in Zoll × 3 - 25
Erwachsenengröße (UK) = Leistenlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 25

Amerikanische Größe (US)

Traditionell

Das amerikanische System gibt die Leistenlänge ebenfalls in Barleycorns (⅓" = 8,4666... mm) an; die Skala beginnt jedoch bei 311/12", so dass Kindergröße 0 der europäischen Schuhgröße 15 entspricht.

Kindergröße (US) = Leistenlänge in Zoll × 3,5 - 11⅔
Kindergröße (US) = Leistenlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 11⅔

Bei Erwachsenengrößen wird zwischen Herren- und Damengrößen unterschieden. In der Regel liegen Damengrößen bei gleicher Fußgröße etwa 1 bis 1,5 Nummern über den Herrengrößen. Die folgenden Formeln geben die Empfehlung der Footwear Industries of America (heute American Apparel and Footwear Association) an; viele Hersteller weichen hiervon aber ab:

Herrengröße (US) = Leistenlänge in Zoll × 3 - 24
Herrengröße (US) = Leistenlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 24
Damengröße (US) = Leistenlänge in Zoll × 3 - 23
Damengröße (US) = Leistenlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 23

Brannock-Gerät

Zeichnung eines Brannock-Geräts (aus US-Patent 1 724 244)

Eine andere Methode basiert auf einem Messgerät des Schuhverkäufers Charles Brannock, dem Brannock-Gerät (engl. Brannock Device). Die Männergröße 1 entspricht einer Fußlänge von 7 ⅔ Zoll;[4] Frauengrößen liegen eine Nummer über der Herrengröße.

Herrengröße (US) = Fußlänge in Zoll × 3 - 22
Herrengröße (US) = Fußlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 22
Damengröße (US) = Fußlänge in Zoll × 3 - 21
Damengröße (US) = Fußlänge in cm ÷ 2,54 × 3 - 21

Neben der Länge der Fußsohle wird auch die Länge zwischen Ferse und breitester Stelle des Fußes gemessen. Hierzu ist auf dem Gerät eine weitere, kürzere Skala angebracht. Zeigt das Gerät hier eine größere Größe an, wird diese anstelle der Fußlänge verwendet.[5]

Bei Kindergrößen wird eine zusätzliche Zugabe hinzugerechnet, die das Wachstum der Füße berücksichtigt.[5]

Daneben wird die Breite gemessen und mit den Kennbuchstaben AAA, AA, A, B, C, D, E, EE, und EEE angegeben. Die Breiten liegen 3/16 Zoll auseinander, sind aber je nach Schuhgröße unterschiedlich breit.[4]

Sportschuhe

Einige Sportschuhhersteller wie Nike,[6] Reebok oder Fila verwenden eine Schrittweite von 5 mm anstelle eines halben Barleycorns (4,23 mm).[7] Die Damengröße liegt dann meist eine Nummer über der Herrengröße.

Herrengröße (US) = Innenlänge in cm - 18
Damengröße (US) = Innenlänge in cm - 17

Daneben finden unterschiedliche Angaben für Kinder- und Jugendschuhe verwendung, z.B.:[8]

Kindergröße (C) = Innenlänge in cm - 6
Jugendgröße (Y) = Innenlänge in cm - 19

Es versteht sich von selbst, dass die Schuhgrößen aufgrund der unterschiedlichen Schrittweite nur bei mittleren Schuhgrößen in etwa den „normalen“ US-Größen entsprechen können. Ober- oder unterhalb dieser Größe ergeben sich zwangsläufig erhebliche Abweichungen

Asien

Das asiatische System ist metrisch und zum Beispiel in JIS S 5037:1998 (Japan), CNS 4800, S 1093 (Taiwan) oder KS M 6681 (Südkorea) normiert. Es werden Fußlänge und Fußumfang berücksichtigt.[9]

Die Fußlänge wird in Zentimetern angegeben, wobei eine Abstufung von 5 mm verwendet wird.

Daran schließen sich Kennbuchstaben für das Ballenmaß an (A, B, C, D, E, EE, EEE, EEEE, F, G); hierzu wird der Umfang an der breitesten Stelle gemessen und der Kennbuchstabe in Abhängigkeit von der Fußlänge einer Tabelle entnommen, wobei verschiedene Tabellen für Herrenschuhe, Damenschuhe und Kinderschuhe (unter zwölf Jahre) verwendet werden. Aus den Tabellen kann auch jeweils die entsprechende Fußbreite entnommen werden.

Je nach Land und Geschlecht werden nicht alle Weiten verwendet, zum Beispiel gehen die Fußweiten bei Damenschuhen nach dem taiwanesischen Standard bis EEEE, nach dem japanischen bis F. Auch die kleinste und größte Größe ist je nach Tabelle unterschiedlich.

In Japan kombiniert ein Hersteller dieses System mit einer Angabe der Fußbreite mit den Kennbuchstaben N (narrow), M (medium) und W (wide), um verschiedenen Spannhöhen – und damit verschiedenen Verhältnissen zwischen Fußbreite und -umfang – Rechnung zu tragen.[10]

Umrechnungstabellen

Bei der Verwendung der Umrechnungstabelle ist zu berücksichtigen, dass es sich um theoretische, berechnete Maße handelt. Die vielen nebeneinander existierenden Schuhgrößensysteme lassen direkte Vergleiche (Umrechnungen) nur bedingt zu, da die Systeme oft nur teilstandardisiert sind. Deshalb sind daraus für den Schuhkauf kaum verwertbare Aussagen hinsichtlich der zu erwartenden tatsächlichen Schuhgröße oder Passform abzuleiten.

Abweichungen zu Herstellerangaben und/oder anderen Tabellen ergeben sich insbesondere aus folgenden Umständen:

  • Die Systeme sind nur teilweise standardisiert. Abweichungen, die sich bei verschiedenen Herstellern durch unterschiedliche Messmethoden, Fertigungsverfahren und Toleranzen ergeben,[1] werden zum Teil einzelnen Ländern zugeordnet. Eine „deutsche“ Größe weicht dann angeblich von einer „französischen“ ab.
  • Unterschiedliche Schuhbreiten führen dazu, dass bei breiten Füßen ein mehrere Größenstufen größerer und eigentlich zu langer Schuh erforderlich ist, um die erforderliche Breite zu erreichen. Auch dies kann zu abweichenden Größen führen, insbesondere wenn verschiedene mittlere Weiten verschiedenen Ländern oder Systemen zugeordnet werden.
  • Einige Tabellen berücksichtigen bei Kindergrößen bereits einen zusätzlichen Spielraum für das Wachstum der Füße. Die Schuhgröße wird dann größer angegeben als sie der tatsächlichen Fußlänge entspricht.[5]
  • Eine Angabe in cm (oder Zoll) kann sich sowohl auf die Länge des Fußes als auch auf die Innensohlenlänge beziehen. Diese Beziehung ist nicht konstant, sondern variiert aufgrund unterschiedlicher Zugaben je nach Schuhtyp.
  • Es gibt mehrere gebräuchliche US-Systeme, die sich – insbesondere bei anderen als mittleren Schuhgrößen – stark unterscheiden. Einige Hersteller verwenden ferner ein eigenes System.

Einige im Internet erhältliche Tabellen enthalten auch schlicht Fehler. Beispielsweise wird die Zugabe nicht oder falsch berücksichtigt oder es werden verschiedene Tabellen kombiniert, deren Zentimeter- oder US-Angabe sich auf unterschiedliche Bezugsgrößen oder Systeme beziehen.

Kindergrößen

Ein Beispiel: Ein Kinderfuß mit der Länge von 185 mm benötigt einen Schuh mit etwa 15 mm Spielraum. Die notwendige Innenlänge von 200 mm entspricht EU-Schuhgröße 30.

Shoesize-children-de.svg

Erwachsenengrößen

Beispiel: Ein Fuß mit der Länge 290 mm entspricht einer Innenlänge des Schuhes von 305 mm und damit EU-Schuhgröße 45. Ist der Fuß besonders breit, passen die Schuhe der richtigen Länge häufig nicht in der Breite. Menschen mit diesem Problem kaufen deshalb häufig einen Schuh in der Größe 46, 47 oder gar 48. Dann haben sie zwar einen Schuh der nicht mehr seitlich den Fuß staucht, dafür aber die Nachteile eines in der Länge nicht passenden Schuhs. Gute Schuhmarken bieten deshalb auch verschiedene Schuhweiten an, die auf unterschiedlich breite Füße Rücksicht nehmen.

Shoesize-adult-de.svg

Mustergrößen und die am meisten verkauften Schuhlängen

Da es in den letzten Jahrzehnten an aktuellen statistischen Erhebungen über Fußmaße (Längen, Umfänge, Formen, Proportionen) mangelt und die vorhandenen Daten, auf die sich die Industrie bezieht, längst veraltet sind, weichen die von der Schuhindustrie verwendeten Mustergrößen (Größe 37 für Damen und 43 für Herren) von den meist gekauften Schuhlängen (Damengröße 39 beziehungsweise 44 für Herren) ab. Nach dem statistischen Jahrbuch Deutschlands hat der Mann im Durchschnitt Schuhgröße 44 und die Frau 37.[11] Nach einer neueren Untersuchung ist die Durchschnittsschuhgröße in Deutschland bei Frauen 38/39 und bei Männern 42.[12]

Tatsächliche Fußmaße der Bevölkerung und die sich daraus ergebenden Probleme

Die 2010 abgeschlossene erste große Reihenuntersuchung seit 60 Jahren, durchgeführt vom Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) an 5200 Männern und Frauen in Deutschland, brachte unerwartete Ergebnisse. Die Streuung der Fußweiten, -längen und -formen ist viel größer als erwartet. Die bisher, bei Schuhen gewöhnlicher Verkaufspreise, gelegentlich anzutreffenden zwei Weiten ein und desselben Schuhmodells gleicher Länge wird nur etwa 17 Prozent der Schuhträger gerecht. Um der real existierenden Vielfalt gerecht zu werden, müsste auf 18 verschiedene Weiten ausgebaut werden. Jede neue Weite bedingt fünfstellige Investitionssummen und 18 Weiten erlauben seitens des Schuhhandels keine übliche Lagerbevorratung. Immerhin wäre 60 Prozent der Kunden bereits durch vier verschiedene Weiten mit passenden Schuhen gedient.[12]

Die Vermessung von 20.000 Kinderfüßen, durchgeführt von der Universität Potsdam, zeigt, dass die Kinderfüße im Laufe der letzten Jahrzehnte breiter geworden sind. Daraufhin wurde das WMS-System von fünf auf sieben Weiten ausgedehnt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Andersson, Bendt: Recommendations to suppliers and manufacturers of orthopedic footwear concerning sizes of shoes and lasts. Abgerufen am 6. Januar 2009 (englisch).
  2. Vamos-Versand
  3. ISO 9407:1991
  4. a b History. Abgerufen am 6. Januar 2009 (englisch).
  5. a b c Instructions. Abgerufen am 6. Januar 2009 (englisch).
  6. Nike: Größenangaben: Männer > Schuhe. Abgerufen am 6. Januar 2009.
  7. vgl. z.B. Shoe Size Conversion Chart. Abgerufen am 6. Januar 2009.
  8. Nike: Größenangaben: Mädchen > Schuhe. Abgerufen am 6. Januar 2009. (für Jungen und Mädchen identische Größen)
  9. 【楽天市場】靴のサイズ表示について:博多よかもん屋
  10. http://replay.waybackmachine.org/20050316055249/http://www.ginza-yoshinoya.co.jp/featuring/ashigata/top.html
  11. Artikel in der B. Z. Berlin
  12. a b Der Westen (WAZ)

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