- Schule von Ankara
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Die Schule von Ankara ist eine Reformströmung im Islam, die Mitte der 1990er Jahre an der Universität Ankara entstand und seit 1996 ihre Ideen durch die islamwissenschaftlich-theologische Zeitschrift islamiyat dem türkischen Publikum mitteilt. Der Koran wird hier nicht als zeitlose Offenbarung betrachtet, sondern als aktuelle Rede Gottes an eine bestimmte Gruppe Menschen zu einer bestimmten Zeit. Demzufolge lässt sich die übergeschichtliche Botschaft des Korans erst durch Aufarbeitung seines Textes in diesem historischen Kontext entnehmen. So ist die Annahme der normativen Vorschriften inakzeptabel. Aus diesem Grunde wird meist die Definition der übergeschichtlichen Ereignisse recht schwierig.
Vertreter der Schule von Ankara sind zum Beispiel Yaşar Nuri Öztürk und der seit 2007 in Deutschland lehrende Theologieprofessor Ömer Özsoy.
Literatur
- Felix Körner: Revisionist Koran Hermeneutics in Contemporary Turkish Theology. Rethinking Islam. Ergon-Verlag, Würzburg 2004, ISBN 978-3-89913-373-8
Kategorien:- Islamische Theologie
- Islam in der Türkei
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