Schuppenröschen

Schuppenröschen
Klassifikation nach ICD-10
L42 Pityriasis rosea
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die Röschenflechte (lat. Pityriasis rosea Gibert; oder auch Schuppenröschen genannt) ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung, welche in den meisten Fällen 6 bis 8 Wochen dauert, in einigen Fällen sogar bis zu einem halben Jahr. Sie tritt meistens bei jüngeren Erwachsenen zwischen dem 10. und 35. Lebensjahr auf, vor allem im Frühjahr und Herbst. Zu Beginn entsteht ein rotes Primärmedaillon (sog. Plaque mère, Primärfleck oder Herald Patch), von welchem aus sich kleinere Herde ausbreiten. Nach der Erkrankung heilen diese vollständig ab.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Die Ursachen für diese Krankheit sind bisher unbekannt. Da sie unbedenklich ist und eher ein kosmetisches Problem für den Patienten darstellt, wurde bisher auch wenig hierzu geforscht. Es wird aber vermutet, dass es sich um einen Virusinfekt handelt, der von einem humanen Herpesvirus, möglicherweise HHV-6 (B) oder dem auf jeder Haut vorkommende HHV-7, hervorgerufen wird. Belege gibt es für diese Theorie keine. Die Krankheit tritt häufig in Kombination mit Allergien und Stress auf. Auch das verstärkte Tragen neuer Kleidung kann unter Umständen die Krankheit hervorrufen.

Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Ausbruch der Krankheit zumindest teilweise genetisch bedingt ist, da sie häufig bei Menschen auftritt, die allergisch veranlagt sind.

Symptome

Zuerst bildet sich das rötliche, etwa einen Zentimeter große, sogenannte Primärmedaillon (sog. Primärfleck, Plaque mère oder Herald Patch), am Körperstamm, wurde aber auch schon an der Innenseite des Unterarmes, auf dem Rücken oder am Haaransatz beobachtet. Außerdem hat es eine rötliche, randbeständige Schuppenkrause (sog. kolorettenartige Schuppung). Die Schuppung ist nach innen gerichtet, wodurch die Schuppung leicht übersehen werden kann. Nach etwa ein bis zwei Wochen breiten sich weitere Herde über den Körper aus, bei Frauen deutlich intensiver als bei Männern und selten auch im Gesicht. Der von den Flecken ausgehende Juckreiz ist je nach Krankheitsstadium wenig bis stark, steigert sich jedoch sehr unter Hitzeeinfluss. Der allgemeingesundheitliche Zustand des Patienten wird meist nicht beeinträchtigt.

Die Pityriasis rosea irritata stellt die gereizte Form dar (durch z. B. zu häufiges Waschen): hier findet sich eine stärker gerötete und juckende Erscheinungsform der obengenannten Hautveränderungen.

Behandlung

Eine Behandlung ist in der Regel nicht nötig, die Krankheit verschwindet von selbst. Es ist empfehlenswert, Hautreizungen zu vermeiden. Enganliegende Kleidung sollte nicht getragen werden, nicht zu lang geduscht oder schweißtreibender Sport ausgeübt werden. Die Haut sollte nicht zu sehr austrocknen. Des weiteren ist eine Behandlung mit Ölbädern möglich, ebenso kann mäßige Sonnenbestrahlung zu Linderung oder Verschwinden führen. Sonnenbrand ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Abgrenzung zu anderen Krankheiten

In ihrem Aussehen als auch klinisch ist sie von einem Ekzem nicht zu unterscheiden. Charakteristisch für die Krankheit ist, dass die Herde in den Hautspaltlinien verlaufen, was sie von der Schuppenflechte abgrenzt. Sie ähnelt in ihrem Erscheinungsbild außerdem verschiedenen Pilzerkrankungen, einem Arzneimittelausschlag und der Pityriasis versicolor. Außerdem ist die Röschenflechte einer Syphilis im zweiten Stadium sehr ähnlich.

Literatur

Gesundheitshinweis
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