- Schurzahlen
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Die Schurzahlen s(r) sind in der diskreten Mathematik diejenigen Zahlen, welche die Bedingung des Satzes von Schur erfüllen und minimal sind. Sie geben ein Maß dafür, wie groß eine gefärbte Menge mindestens sein muss, um stets eine einfarbige Lösung zu finden. In Färbungsproblemen von Ebenen lassen sich so Aussagen treffen, ob gefärbte Mengen existieren, für die keine einfarbige Lösung existiert und damit kein Punkt der Ebene gefärbt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Nach dem Satz von Schur sind die wie folgt definiert: Sei [1,s(r)] eine mit r Farben beliebig gefärbte Menge. Dann ist s(r) die kleinste Zahl, für die stets nicht zwangsweise verschiedene Zahlen existieren, so dass x,y,z einfarbig sind und die Gleichung x + y = z lösen.
Berechnung
Die einzigen bisher bekannten Schurzahlen reichen für mit s(1) = 2,s(2) = 5,s(3) = 14,s(4) = 45.
Beispiel s(2)
s(2) = 5 besagt, dass für eine Färbung des positiven Zahlenstrahls ab der 1 mit zwei Farben, wenigstens 5 Zahlen eingefärben werden müssen, damit sich in jedem Fall eine einfarbige Lösung für x + y = z ergibt. Wir wählen die Farben rot und blau und vereinbaren, dass alle roten Zahlen in R und alle blauen in B enthalten sind. OBdA sei 1 rot, also . Dann folgt aus 1 + 1 = 2, dass . 2 + 2 = 4, also 4 rot und 1 + 3 = 4, so muss die 3 blau sein. Also gilt R = {1,4} und B = {2,3}. Nun ist aber 1 + 4 = 5 = 2 + 3 woraus folgt, dass sein muss. Verbleibt zu zeigen, dass ist. Wir wählen die Mengen wie oben R = {1,4} und B = {2,3}, wobei sich keine einfarbige Lösung ergibt. s(r) muss demnach 5 sein.
Abschätzung
Obere Schranke durch Ramseyzahlen
Die Schurzahlen lassen sich für durch die Ramseyzahlen abschätzen. Wir leiten aus einer r-Färbung χ von [1,n − 1] eine r-Färbung des Kn ab, indem wir die Ecken des Kn von durchnummerieren und anschließend dessen Kanten färben. Dabei gehen wir so vor, dass jede Kante den Betrag der Differenz seiner beiden inzidenten Punkte zugewiesen bekommt, also | j − i | für die Knoten i und j. Nun besitzt jede Kante einen Wert aus [1,n − 1] und wird gemäß χ eingefärbt. Nach Ramsey existiert für n = R(3;r) ein einfarbiges Dreieck im Kn, welches nach der Definition unserer Färbung einem einfarbigen Schurtripel also der Lösung entspricht. Aus n = R(3;r) folgt .
Explizite obere Schranke
Die Ramseyzahlen erlauben die Abschätzung . Damit ergibt sich für die Schurzahlen die explizite Abschätzung .
Untere Schranke
Unter der Voraussetzung, dass gilt . Aus einer geeigneten r + 1-Färbung ergibt sich zunächst die Ungleichung . Der Rest erfolgt durch Induktion über r und
Vermutung und offene Fragen
Es wurde bisher noch nicht gezeigt, dass s(5) = 120 ist.
Literatur
- Ronald L. Graham, Bruce L. Rothschild, Joel H. Spencer: Ramsey Theory. 8. Kapitel, 2. Auflage. Wiley, New York, NY, 1990, ISBN 0-471-50046-1
- Bruce M. Landman, Aaron Robertson: Ramsey Theory on the Integers. 3. Kapitel, 1. Auflage. AMS, Rhode Island, 2004, ISBN 0-8218-3199-2
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