Schutter (Baden-Württemberg)

Schutter (Baden-Württemberg)

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Schutter
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Länge 55 kmdep1
Quelle am Hünersedel in Schweighausen in 680 m Höhe
48° 12′ 39″ N, 7° 59′ 35,05″ O48.2108333333337.99306944444447
Mündung bei Kehl48.5593416666677.8555257Koordinaten: 48° 33′ 33,6″ N, 7° 51′ 19,9″ O
48° 33′ 33,6″ N, 7° 51′ 19,9″ O48.5593416666677.8555257
Abfluss über KinzigRhein
Rechte Nebenflüsse Prinschbach, Durenbach, Laulisgraben, Kambach, Michelbronnbach, Tretenbach, Selmenbächle, Steinbächle, Talbach, Giesen, Brudertalbach
Linke Nebenflüsse Runzenbach, Regelsbach, Wolfersbach, Litschentalbach, Sulzbach, Unditz
Mittelstädte Lahr
Kleinstädte Seelbach

Die Schutter ist ein 55 Kilometer langer Fluss in Baden-Württemberg, ein (linker) Nebenfluss der Kinzig.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Über die etymologische Bedeutung des Namens „Schutter“ sind sich die Sprachwissenschaftler uneinig. Vermutlich liegt dem Wort „Schutter“ die frühgermanische Form „scutro“ zugrunde, was so viel wie „schnell dahinfließendes Gewässer“ heißen soll. „Scutro“, das die indogermanische Wurzel „sceud“ beinhaltet, lässt aber auch die Auslegung im Sinne von „Umdämmung“, „Aufstauung des Wassers“ zu und weist auf die an Dämmen und Mühlen reiche Schutter der Ebene hin.

Neben den Gemeinden Schuttertal und Schutterwald tragen auch Schuttern, ein Ortsteil von Friesenheim, und Schutterzell, ein Ortsteil von Neuried, den Namen des Flusses in ihren Ortsnamen. Außerdem leitet sich die Bezeichnung des Schutterlindenbergs in Lahr vom Namen des Flusses ab.

Quelle und Verlauf, Zuflüsse

Schutterquelle, gefasst 1904 durch den Schwarzwaldverein

Die Schutter entspringt am Hünersedel (Schwarzwald) oberhalb von Schweighausen in 680 Meter Höhe, entsteht aber eigentlich erst im Ort Schweighausen aus der Vereinigung mit zwei kleineren Bächen, dem Geisbergbach und dem Lohbach. (Dessen Quelle wurde 1904 von der Sektion Lahr des Schwarzwaldvereins als „Schutterquelle“ gefasst.) Sie fließt zunächst nach Westen, dann nach einem fast rechtwinkligen Knick in nördlicher Richtung durch die Gemeinden Schuttertal und Seelbach, macht dann immer mehr einen Bogen nach Westen und durchfließt das Stadtgebiet von Lahr. Dann verlässt die Schutter den Schwarzwald und fließt in nördlicher Richtung parallel zum Rhein durch die Oberrheinische Tiefebene. Sie durchquert die Gemarkungen von Friesenheim, Neuried, Schutterwald und mündet bei Kehl in die Kinzig, wenige Kilometer, bevor diese ihrerseits in den Rhein mündet.

Am Ende der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) floss die Schutter mit weiteren Schwarzwaldflüssen parallel zum Rhein in der noch heute erkennbaren Kinzig-Murg-Rinne (Kinzig-Murg-Fluss).

Größere Zuflüsse zur Schutter sind der Sulzbach und die Unditz.

Nutzung

Auf seinem Weg durch 19 Städte und Dörfer war der Fluss für die gewerbetreibenden Anlieger jahrhundertelang ein wichtiger Energielieferant. Nach dem Badischen Wasserkraftkataster von 1925 hat die Schutter damals nicht weniger als 36 Wasserkraftanlagen mit insgesamt 47 Wasserrädern, 12 Generatorenkraftanlagen mit 17 Turbinen betrieben, darunter Haus- und Hofmühlen, Kundenmühlen, Hammerschmieden, Elektrizitätswerke, Ölmühlen, Gerstenstampfen und Sägewerke.

Das Wasser der Schutter wurde auch zur Wiesenbewässerung genutzt (Wässerwiesen). Dies geschah auf den Gemarkungen der heutigen Gemeinden Hohberg und Neuried. Das Wasser wurde oberhalb von Mühlen (Schutterzeller Mühle, Dundenheimer Mühle) in Bewässerungsgräben abgeleitet, da dort der Fluss so stark aufgestaut war, dass die Wasseroberfläche über der umgebenden Landoberfläche lag. Die größten Wässerwiesen waren die Unterwassermatten (heute Naturschutzgebiet), deren Wässerung etwa hundert Jahre in Betrieb war und 1935 aufgegeben wurde.

Hochwasser und Hochwasserschutz

Für die entlang der Schutter lebenden Menschen war der meistens friedlich dahinfließende Fluss aber oft auch eine große Gefahr, denn die Schutter trat immer wieder über ihre Ufer, überflutete wertvolles Ackerland und zerstörte Straßen, Brücken und Häuser. Das Schutter-Hochwasser war zu allen Zeiten gefürchtet – und dies nicht nur im Schuttertal, sondern auch in Lahr und in der Rheinebene. Bis zum heutigen Tag sind in der Bevölkerung die schlimmen Hochwasserjahre von 1958, 1970, 1978, 1980 und 1987 unvergessen. Außer den vielen Berichten über die Hochwasserschäden in den örtlichen Gemeinderatsprotokollen erinnert heute noch das „Hochwasserkreuz“ in Schweighausen an eine Hochwassernot im Jahr 1895. Damals, am 6. Juni, haben die Fluten der Schutter den Landwirt Landolin Bauer mit seinem Pferdefuhrwerk mit sich fortgerissen. Das am Unglücksort oberhalb des „Stefisbauernhofs“ in der Steig zum ehrenden Gedenken an den Verunglückten errichtete Kreuz vergegenwärtigt noch heute in Inschrift und Bild das Unglück.

Um die Schutter-Anliegergemeinden in der Rheinebene auf Dauer vor Hochwasser zu schützen, wurde schließlich in den Jahren 1936 bis 1938 vom Reichsarbeitsdienst der Schutter-Entlastungskanal zwischen Lahr-Dinglingen und Nonnenweier gebaut. Leider ist das Gefälle des Kanals zu gering , um hohen Schutz bei Hochwässern zu geben.Inwiefern die in jüngster Zeit angelegten Hochwasserrückhaltebecken in Lahr-Kuhbach (erbaut von 1983 bis 1985) und Seelbach-Wittelbach (erbaut von 1989 bis 1991), den Menschen im Schuttertal und in Lahr Hochwasserschutz bieten, wird sich beim nächsten Jahrhundert-Hochwasser der Schutter beweisen.


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