- Schwedenmilch
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Als Filmjölk (schwedisch) wird eine vor allem in Skandinavien beliebte Form sämiger, mild schmeckender Dickmilch (Sauermilch) bezeichnet. Die Abkürzung "Fil" ist allgemein gebräuchlich. In Schweden gehört Filmjölk zu den täglich verwendeten Lebensmitteln. Sie ist in den üblichen Getränkekartons in jedem Lebensmittelgeschäft erhältlich. Seit einigen Jahren ist Filmjölk auch mit Zusatz von Erdbeerkonfitüre und anderen Obstmischungen erhältlich. Gegessen wird Filmjölk in Schweden zusammen mit Getreideflocken zum Frühstück, zum Mittagessen oder als Zwischenmahlzeit.
Filmjölk ist mit Bakterien gesäuerte Milch verschiedener Fettstufen. Benutzt werden Bakterien der Arten Streptococcus, Lactococcus und Leuconostoc. Der Metabolismus der Bakterien gibt der Milch einen säuerlichen Geschmack und lässt die Milchproteine, besonders das Casein, koagulieren. Dadurch wird dieses Meiereiprodukt leicht zähflüssig.
Historische Herstellung von Filmjölk
Zu ihrer Herstellung wurde früher ein Gefäß von innen mit Fettkraut eingerieben. Auf der Wandung siedeln sich dadurch spezielle Bakterienstämme an, wodurch die Säuerung, wenn danach die Milch eingefüllt wird, anders abläuft als bei anderer Sauermilch. Typisch für diese Bakterien ist, dass sie als mesophile im Vergleich zu den thermophilen Stämmen des südeuropäischen Joghurts mit niedrigeren Temperaturen zurechtkommen und dass die Bakterienart Lactococcus lactis, ssp. cremoris den Milchzucker zum Teil in Polysaccharide verwandelt (insbesondere bei dem sogenannten långfil). Nach dem Säuern wird die Milch durch Rühren wieder weitgehend verflüssigt.
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