Schwein haben

Schwein haben

Schwein haben ist eine deutsche Redensart und bedeutet ohne eigenes Zutun Glück haben.

Etymologie

Die Herkunft ist nicht mit Sicherheit geklärt worden. Vermutlich geht die Redensart auf eine Sitte aus dem späten Mittelalter zurück: Bei Sportwettkämpfen, wie dem Augsburger Schießfest, wurde dem Verlierer als Trostpreis ein Schwein geschenkt. Wer das Schwein bekam, erhielt etwas, ohne es eigentlich verdient zu haben.

Sebastian Brant (1457-1521) schrieb in seinem 1494 veröffentlichten Narrenschiff:

"Wer schießen will und fält des rein
Der dreit die suw im ermel heim"

Nach einer anderen Theorie stammt die Redensart aus dem Kartenspiel. Um das 16. Jahrhundert nannte man das Ass umgangssprachlich auch "Sau". Wer die höchste Karte (Sau) zog, hatte viel Glück. In Süddeutschland wird das Ass beim Binokel- oder Gaigelspiel auch heute noch "Sau" genannt.

Quelle

Duden - Das Herkunftswörterbuch, Mannheim 1989; S.658


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  • Schwein haben —   Die Herkunft dieser Wendung ist nicht mit Sicherheit geklärt. Wahrscheinlich geht sie auf die mittelalterliche Sitte zurück, bei Wettkämpfen dem Schlechtesten als Trostpreis ein Schwein zu schenken. Wer das Schwein bekam, erhielt etwas, ohne es …   Universal-Lexikon

  • Schwein — haben: (unverdientes) Glück haben.{{ppd}}    Die Wendung hat verschiedene Deutungen erfahren. Man bringt sie z.B. mit dem Kartenspiel in Zusammenhang, in dem früher das As auch ›Sau‹ genannt wurde und die Schellendaus Karte auch die Abbildung… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schwein — Schwein: Der gemeingerm. Tiername mhd., ahd. swīn, got. swein, engl. swine, schwed. svin ist eigentlich ein substantiviertes Adjektiv mit der Bedeutung »zum Schwein, zur Sau gehörig«, vgl. z. B. lat. suinus »vom Schwein« und russ. svinoj »vom… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schwein — Sn std. (8. Jh.), mhd. swīn, ahd. swīn, as. swīn Stammwort. Aus g. * swīna n. Schwein , auch in gt. swein, anord. svín, ae. swīn, afr. swīn. Eine Erweiterung (Zugehörigkeitsbildung) zu Sau, vergleichbar mit l. suīnus, akslav. svinŭ schweinern .… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schwein — Wichser (vulgär); Arsch (derb); Hurensohn (derb); Hund (derb); Schweinehund (derb); Scheißkerl (derb); Mistkerl ( …   Universal-Lexikon

  • Schwein — (s. ⇨ Ferkel und ⇨ Sau). 1. A muar Swin, a thanner Speelang. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 52. Je mehr Schweine, desto dünnerer Spülicht. 2. A Schwein un a Kaufmann müssen ausgenommen sein, ehe mer sieht, was dran is. 3. Alle Schweine sind im… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schwein [1] — Schwein (Sus L., hierzu Tafeln »Schweine I u. II«), Gattung der paarzehigen Huftiere aus der Familie der Schweine (Suidae), plump gebaute Tiere mit langgestrecktem, in einen kurzen, stumpfen Rüssel endigendem Kopf, mäßig großen Ohren und kleinen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schwein [1] — Schwein (Sus L.), Gattung aus der Familie der Dickhäuter (Vielhufer); an allen Füßen zwei große, stark behufte Mittelfinger, mit welchen das S. ganz, u. zwei kürzere Seitensinger, mit welchen es kaum auftritt; die unteren Schneidezähne sind… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwein — Wild und Hausschwein Hausschwein (Sus scrofa domestica): Sau mit Ferkel Systematik Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata) …   Deutsch Wikipedia

  • Schwein — 1. Hausschwein; (ugs.): Borstentier; (ugs. scherzh.): Borstenvieh; (landsch.): Docke, Mocke; (landsch., bes. westmd.): Wutz; (schwäb.): Kosel. 2. a) (abwertend): Halunke, Kanaille, Lump, Schuft, Schurke, Unmensch; …   Das Wörterbuch der Synonyme

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