- Schweizer Börse
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SIX Swiss Exchange AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung Mai 1995
Mai 2002 (AG)Unternehmenssitz Zürich, Schweiz Unternehmensleitung Jürg Spillmann
(Geschäftsleitung)
Peter Gomez
(VR-Präsident)Umsatz 1'978'550 Mio. CHF (2006) Branche Finanzen Produkte Wertschriftenhandel
Website Die SIX Swiss Exchange (bis August 2008 SWX Swiss Exchange) ist die Schweizer Börse und entstand im Mai 1995 durch den Zusammenschluss der drei Börsen Genf, Basel und Zürich im Verein Schweizerische Effektenbörse, der öffentlich unter den vier offiziellen Bezeichnungen „Schweizer Börse“ (dt.), „Bourse suisse“ (fr.), „Borsa svizzera“ (it.) und „Swiss exchange“ (en.) auftrat. Auf Beschluss der Generalversammlung vom 23. April 2002 wurde der Verein im Mai 2002 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im selben Jahr wurde der neue Sitz in Zürich an der Selnaustrasse, am Sihlufer bezogen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Schweizer Börse
Erste Schweizer Börsen (1850–1945)
Die erste Börse wurde in der Schweiz 1850 in Genf unter dem Namen „Société des agents de change réunis“ gegründet. In den folgenden 60 Jahren kamen weitere Börsen hinzu: 1855 in Zürich, 1866 in Basel, 1873 in Lausanne, 1884 in Bern, 1888 in St. Gallen und 1905 in Neuchâtel. Gestoppt wurde diese Entwicklung durch die beiden Weltkriege.
Während des Ersten Weltkriegs waren die Schweizer Börsen, mit Ausnahme des Obligationenhandels in Genf, längere Zeit geschlossen. Auf die Nachkriegsdepression folgte die Hochstimmung der 1920er-Jahre. In Zürich wird in dieser Zeit am Bleicherweg 5 (47,36864° N, 8,53799° O47.368648.53799 ) ein neues Börsengebäude gebaut, welches heute noch steht, jedoch nicht mehr als Börse verwendet wird.
Die Bankenkrise in den 1930er-Jahren führte zum Eidgenössischen Bankengesetz und in der Politik wurde ein Börsengesetz diskutiert, jedoch noch nicht eingeführt. Die Schweizer Börsen mussten sich zur Schweizerischen Effektenbörse (VSE) zusammenschliessen um eine Zulassungsstelle einzurichten. Somit hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) sowie das Finanzdepartement den gewünschten Einfluss.
Nachkriegszeit (1946–1980)
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer Courtagekonvention, welche die Bankgebühren für Börsengeschäfte vereinheitlichte. Mitte der 1950er-Jahren erreichten die Börsen wieder Rekordumsätze wie in den vor bzw. Zwischenkriegsjahren um 1929. Diese Entwicklung hielt an bis zum grossen Crash von 1962, ausgelöst durch Konjukturdämpfungsmassnahmen, dem New Yorker Crash und der Kuba-Krise.
1962 wurde in Basel und Zürich mit dem Börsenfernsehen eine Weltneuheit eingeführt. In den Banken hat der Computer bereits Einzug gehalten, die Börse folgte nur zögerlich. 1964 bekam die Telekurs von der Zürcher Börse den Auftrag, die Möglichkeiten der Informatik für den Einsatz an der Börse zu prüfen. Es dauerte aber noch bis in die 1980er-Jahre bis der Computer wirklich in der Börse Einzug hielt. Der klassische Ringhandel wurde erst Ende der 1990er vom elektronischen Handel abgelöst.
In den 1970er Jahren begann mit der Deregulierung ein grundlegender Wandel der Wirtschaft und somit der Börsenlandschaft die bis heute andauert. Eingeleitet 1971 durch die Kündigung des Bretton-Woods-Abkommen (fixe Devisenkurse) durch die Amerikaner. Die schwankenden Wechselkurse bargen neue Risiken für die Wirtschaft und der Bedarf nach Absicherungsmöglichkeiten folgte darauf. Als Antwort wurden Finanzderivate eingeführt. 1973 entstand der Chicago Board Options Exchange (CBOE), eine Börse die ausschliesslich Finanzderivate handelte. Mit der Erdölkrise 1974 erfuhr die Wirtschaft die grösste Nachkriegs-Rezession seit 1931. Der Ölschock löste in der Schweiz einen derartigen Run auf Anlagegelder, dass von einer Schliessung der Börsen die Rede war.
New Economy (1981–2003)
Nachdem die internationalen Finanzmärkte im Herbst/Winter 1997/1998 die Asienkrise und im August/September 1998 die Russlandkrise überwunden hatten, setzte ab Anfang Oktober 1998 eine knapp zwei Jahre andauernde Hausse ein. Diese wurde vorwiegend durch den damaligen New Economy Boom getrieben. Die Schweizer Börsenindizes profitierten allerdings nur bedingt von diesem Boom, da diese durch die Schwergewichte der Pharma-, Nahrungsmittel- und Finanzbranche geprägt sind, während Internet- und Technologie-Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle spielen. So erreichte der Swiss Performance Index (SPI) erst im Mai 2000 wieder den vor dem Ausbruch der Russlandkrise erreichten Höchststand von 5237 Punkten. Seinen vorläufigen Höchststand erreichte der SPI am 23. August 2000 mit 5770 Punkte. Das Platzen der Dotcom-Blase zog weltweit die Börsenkurse in die Tiefe, wovon auch die Schweizer Aktienindizes nicht verschont blieben. Von seinem Höhepunkt verlor der SPI bis zu seinem vorläufigen Tiefpunkt am 22. März 2001 über 20 Prozent.
Nach einer kurz andauernden Erholungsphase begann der SPI bereits ab Ende Mai 2001 wieder kontinuierlich abzubröckeln. Die Terroranschläge am 11. September 2001 beschleunigten diese bereits mit dem Platzen der Internet-Blase begonnenen Entwicklung noch zusätzlich. Seinen Tiefpunkt von 2603 Punkten erreichte der SPI allerdings erst eineinhalb Jahre später, nämlich am 12. März 2003 auf dem Höhepunkt der SARS-Epidemie und der Irakkrise.
Im Jahr 1995 schlossen sich die drei Schweizer Börsen Genf, Basel und Zürich zur SWX Swiss Exchange zusammen.
Am 15. August 1996 läuteten die Börsenschreiber zum letzten Mal den Ringhandel ab und beendeten damit eine Epoche die über ein Jahrhundert angedauert hatte.
Kürzliche Vergangenheit (ab 2004)
Am 30. April 2007 kaufte die Schweizer Börse gemeinsam mit der Deutschen Börse die US-Optionsbörse ISE. Durch die Übernahme der International Securities Exchange Holdings (ISE) entsteht einer der grössten Handelsplätze für Finanzderivate.
Der Preis für die Optionsbörse ISE betrug 2,8 Milliarden Dollar. Die Deutsche Börse übernahm 85 Prozent und die Schweizer Börse 15 Prozent des Kaufpreises. Die Transaktion soll im vierten Quartal 2007 abgeschlossen sein. Der Umsatz der ISE lag im Jahr 2006 bei ca. 178 Millionen Dollar, der Gewinn bei ca. 55 Millionen Dollar. Die ISE bleibt eigenständig und behält ihre Struktur und Marke.
Die im Mai 2007 angekündigte Fusion zwischen der SWX Group, der SIS Group und der Telekurs Group zu einer Finanzplatzholding wurde Anfang 2008 mit der Gründung der SIX Group AG (anfänglich noch Swiss Financial Market Services AG) vollzogen. Hintergrund dieser Fusion war der zunehmende internationale Wettbewerb unter den Finanzplätzen, die steigenden Anforderungen an die technische Infrastruktur, die schnell ändernde Kundenbedürfnisse sowie die zunehmende Komplexität der regulatorischen Anforderungen. Im August 2008 wurde die Einheitsmarke SIX eingeführt und die SWX Swiss Exchange in SIX Swiss Exchange umfirmiert.
Im Rahmen der Fusion wurde die virt-x Exchange Limited, Tochtergesellschaft der SWX Swiss Exchange, umbenannt in SWX Europe Limited[1].
Literatur
- Richard T. Meier und Tobias Sigrist: Der helvetische Big Bang - Die Geschichte der SWX Swiss Exchange. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2006, ISBN 3-03823-251-3
Weblinks
Einzelnachweise
47.371148.53183Koordinaten: 47° 22′ 16,1″ N, 8° 31′ 54,59″ O; CH1903: (682568 / 247275)
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