- Schwinghebelgetriebe
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Das Wagnergetriebe ist ein Teil der modernen mechanischen Schreibmaschine nach Underwood.
Es überträgt die Kraft der angeschlagenen Taste über eine Kombination aus Hebeln, später aus Hebeln und Zugdrähten, an einen in ein Segment eingehängten Typenhebel, welcher schließlich um etwa 90° von der Horizontalen in die Vertikale schwingt, um die Type auf die Schreibwalze zu schlagen. In Fachkreisen wird das Wagnergetriebe daher auch Schwinghebelgetriebe genannt, da es diese Getriebeform besser beschreibt. Bis zur Erfindung des Wagnergetriebes wurden die Typen von unten oder vertikal angeschlagen, so dass man das gerade Geschriebene nicht lesen und Fehler nicht sofort korrigieren konnte.
Der deutsche Erfinder Franz Xaver Wagner aus Heimbach bei Neuwied erfand diese Technik 1890 gemeinsam mit seinem Sohn Hermann und ließ sich das System als das Wagnergetriebe patentieren. Daraus resultierte Wagners Patent für die Typenhebelschreibmaschine von 1893. Dem Wagnergetriebe gingen die Erfindung des Segments und des Zwischenhebels ebenfalls durch Wagner voraus, welche erst zusammen mit dem Typenhebel das Wagnergetriebe überhaupt ausmachen. Wagner benutzte hierfür die 1888 auf dem ersten Maschinenschreiberkongress in Toronto festgelegte und noch heute gültige Anordnung der Buchstaben auf dem Tastenfeld.
John T. Underwood erwarb dieses und weitere Patente der Wagners und entwickelte 1896 darauf basierend eine eigene, revolutionäre Konstruktion, die bis heute maßgebend für alle Typenhebelschreibmaschinen ist.
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