Schwinghebelgabel

Geschobene Langschwinge an einer BMW R 27

Kurzschwinggabel als Springergabel bei einer Harley-Davidson

Die Schwinghebelgabel ist eine Konstruktion zur Führung von Motorrad-Vorderrädern. Sie war in der Bauart der "Kurzschwinge" die erste Federung des Vorderrades überhaupt, nach den starren Radführungen der Anfangsjahre des Motorrades.

In ihrer "Langversion" ist die Schwinghebelgabel bis heute die klassisch zu empfehlende Konstruktion im Gespannbetrieb von Motorrädern mit Beiwagen. Mitte der 1950er Jahre führte BMW mit den Vollschwingen-BMW die klassische Bauart der Langschwinge ein, deren Exaktheit der Vorderradführung zu jener Zeit einer Telegabel entschieden vorzuziehen war, wenn es um Gewicht und Haltbarkeit ging.

Kurzschwinghebel-Bauarten gibt es in "geschobener" Form (eine Sonderbauart ist die Springergabel), und in "gezogener" Form. Letztere ist insbesondere dann nachteilig, wenn das Bremsmoment der Vorderradbremse in die Schwinge eingeleitet wird und so das Eintauchen des Vorderrades noch verstärkt, wie zum Beispiel bei einer BMW R 42 und ähnlichen Mustern.

Geschobene Schwingen mit Bremsbefestigung an der Schwinge richten sich durch das Bremsmoment im Gegensatz dazu auf; bei geeigneter Längengestaltung kann der Federweg der Maschine sogar voll erhalten bleiben (so bei der geschobenen Langschwinge der Vollschwingen-BMWs). Besser noch ist die separate Abstützung des Bremsmomentes über eine Anlenkung, wie ihn die Springergabel als Beispiel zeigt. Bei dieser Anordnung ist lediglich die dynamische Radlast-Verlagerung für ein leichtes Eintauchen der Vorderradführung beim Bremsen entscheidend, ein gewohnter Effekt, mit dem der Motorradfahrer schnell umzugehen lernt.