- Schädlingsbekämpfer
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Kammerjäger ist der umgangssprachliche Name für Dienstleister, die Schädlinge in geschlossenen Räumen bekämpfen. Heute ist jedoch die Bezeichnung Schädlingsbekämpfer üblich, selten auch Exterminator. In der Schweiz ist daneben der Berufstitel Desinfektor gebräuchlich, der in Deutschland allerdings dem Tätigkeitsfeld der Desinfektion und Hygiene zugeordnet ist.
Mit Hilfe bestimmter Wirkstoffe – wie Insektiziden, Rodentiziden, Akariziden, Larviziden, im Volksmund als Gift bezeichnet – gehen die Schädlingsbekämpfer gegen Ungeziefer wie Schaben, Flöhe, Zecken, Milben, Mäuse und Ratten vor. Des Weiteren werden auch mit natürlichen Gegenspielern Schädlinge bekämpft, getreu dem IPM-Prinzip (Integrated Pest Management), zu deutsch integrierte Schädlingsbekämpfung. Dies bedeutet, mit so wenig Wirkstoffen wie möglich und so gezielt wie möglich zu arbeiten. Daneben versuchen sie die Befallsursachen herauszufinden und führen vorbeugende Maßnahmen durch.
Seit August 2004 ist Schädlingsbekämpfer in Deutschland (wie vormals schon in der DDR) ein anerkannter Ausbildungsberuf, zuvor galt er nur als Umschulungsberuf.
Diskretion
In Mitteleuropa wird schon die Anwesenheit von Schädlingsbekämpfern – oft zu Unrecht – als Zeichen für mangelnde Hygiene, z. B. in Restaurants, betrachtet. Dementsprechend verrichten die Dienstleister ihre Arbeit in der Regel möglichst unauffällig und benutzen z. B. unmarkierte Fahrzeuge.
In wärmeren Ländern oder Regionen mit verbreiteter Holzbauweise dagegen ist man an Schädlingsprobleme auch in Privathäusern gewöhnt. Die Anwesenheit von Schädlingsbekämpfern gilt dort als Zeichen für korrekte Hygiene und wird vorgezeigt, auch durch auffällige Arbeitsuniformen und Fahrzeuge (z. B. mit einer Fiberglasschabe auf dem Dach).
Siehe auch
Weblinks
- Herr Dr. Kammerjäger, ZEIT-Artikel
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