- Schädlinge
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Der Ausdruck Schädling ist eine Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, sei es als Zerstörer von Kulturpflanzen, als Nahrungskonkurrent oder durch Zerstörung von Bauwerken.
Der Begriff ist somit abhängig von den Wertvorstellungen der Gesellschaft. Die Bewertung des Schadens geschieht dabei aus rein wirtschaftlicher Perspektive des Menschen und ist kein Begriff der Biologie. Teilweise werden aber Neobiota als schädlich für Ökosysteme bewertet.
Eine übertragene Bedeutung hat der Begriff mit dem Ausdruck „Volksschädling“ durch die Propaganda des Nationalsozialismus erfahren, der Menschen auf die Stufe niederer und schädlicher Tiere abzuwerten versuchte.
Das Aufkommen von Schädlingen geht einher mit der Entwicklung von Kulturen. Insbesondere die Monokulturen fördern die Massenentwicklung einzelner Arten, die damit in die Rolle von Schädlingen geraten. Durch klimatische Veränderungen oder Extreme (Hitze, Trockenheit) werden Schädlinge oft begünstigt.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Zu wesentlichen Schädlingen werden u. a. gezählt:
Agrarschädlinge
- Tiere
- Pilze und Protisten
- Rotpustelpilz (Nectria)
- Phytophthora (Falscher Mehltau)
Forstschädlinge
- Tiere
- bestimmte Blattläuse
- Blauer Kiefernprachtkäfer
- Borkenkäfer
- Eichenprachtkäfer
- Eichenprozessionsspinner
- Eichenwickler
- Fichtengespinnstblattwespe
- Gemeiner Holzwurm, oft nur als Nagekäfer bezeichnet
- Kiefernbuschhornblattwespe
- Kieferneule
- Kiefernspanner
- Kleine Fichtenblattwespe
- Nonne
- Rosskastanienminiermotte
- Schwammspinner
- Splintholzkäfer
- Pilze und Protisten
- Brandkrustenpilz
- Hallimasch
- bestimmte Phytophthora-Arten
- Wurzelschwamm
- Zunderschwamm
Vorratsschädlinge
Holzschädlinge
- Tiere
- Hausbock, häufig fälschlich mit dem Holzbock verwechselt
- Gemeiner Holzwurm, oft nur als Nagekäfer bezeichnet
- Splintholzkäfer
- Termiten
- Pilze
Literatur / Geschichte des Begriffs
Sarah Jansen: „Schädlinge“. Geschichte eines wissenschaftlichen und politischen Konstrukts, 1840 - 1920. Frankfurt/Main 2004, ISBN 3-593-36307-0.
Siehe auch
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