Schällemätteli

Schällemätteli

Die Strafanstalt Schällenmätteli ist ein ehemaliges Gefängnis in der Schweizer Stadt Basel, welches von 1864 bis 1977 als Gefängnis und von 1982 bis 2004 als Untersuchungsgefängnis genutzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Name

Um Gefangene zu beschäftigen, wurden diese auf nahe gelegene Felder zur Arbeit geschickt. Um Fluchtversuche zu verhindern, mussten die Häftlinge während der Arbeit Glocken (Schellenwerk) um den Hals tragen, welche sie im Falle eines Fluchtversuches verraten sollte. Daraus entstand der umgangssprachliche Name Schällemätteli.

Bauwerk

Die Strafanstalt entstand 1864 an der Spitalstrasse, auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofes der Elsässerbahn, welche ihren Bahnhof im Jahr 1860 zum Centralbahnhof am Elisabethen-Bollwerk verlegte.

Für den Bau einer Strafanstalt hatte die Stadt Basel eine Wettbewerb ausgeschrieben und Robert Moser erhielt aus 15 Konkurrenten den ersten Preis. Innerhalb einer quadratischen Umfassungsmauer mit vier Wachhäusern in den Ecken befinden sich die Gebäude der Strafanstalt. In der Mitte steht der Aufsehertrakt mit der Anstaltskirche darüber. Vom Aufsehertrakt strahlen drei Zellentrakte T-förmig in drei Richtungen ab. Damit hatte man vom Aufsehertrakt aus Einblick in die drei Zellengebäude. Am vierten Flügel befindet sich das villenartige Verwaltungsgebäude. Moser baute im gleichen Jahr nach demselben Prinzip die Strafanstalt Lenzburg.

Im Jahr 1952 wurde das Schällenmätteli im Innern umgebaut.

Zwischen 1977 und 1982 wurde das Gefängnis nicht mehr genutzt, musste dann aber wieder reaktiviert werden.

Da die Normen der 114 etwa fünf Quadratmeter grossen Zellen nicht mehr der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprachen, musste im Sommer 2004 das Gefängnis Schällemätteli am Rande der Innenstadt geschlossen werden. Seither steht es leer.

Während der Euro 08 wurde das Schällemätteli als zusätzliches Gefängnis für Hooligans benutzt und, weil das Gebäude nicht geschützt ist, soll es in den nächsten Jahren abgebrochen werden und somit Platz für den Bau des neuen Biozentrums der Universität Basel machen. Dieser soll ca. im Jahre 2015 fertiggestellt sein.

Literatur

  • Dorothee Huber: Architekturführer Basel, Architekturmuseum Basel, 1993 ISBN 3-905065-22-3

Weblink

47.5644444444447.58055555555557Koordinaten: 47° 33′ 52″ N, 7° 34′ 50″ O; CH1903: (610681 / 268203)


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