- Seasons in the Sun
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Seasons in the Sun ist die englischsprachige Adaption des Chansons Le moribond („Der Sterbende“) des belgischen Sängers, Komponisten und Liedtexters Jacques Brel aus dem Jahr 1961. Eine deutsche Adaption des Originals von Jacques Brel ist das Lied Adieu Emile von Klaus Hoffmann.
Rod McKuen übertrug den Text 1964 für das Kingston Trio ins Englische, die es auch aufnahmen, aber keinen Singleerfolg damit hatten. Andere Bands wie die Fortunes oder Pearls Before Swine nahmen das Lied auf, aber erst 1974 machte sich der Kanadier Terry Jacks daran, das Lied zu bearbeiten und klanglich an die 70er anzupassen. Er änderte auch Teile der letzten Strophe.
Inhaltsverzeichnis
Hitparade
So hatte er ausgehend von Kanada 1974 einen Welthit und erreichte nach Kanada auch Platz 1 der Hitparaden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, Großbritannien, Norwegen und Belgien. Es war einer der größten Hits des Jahres 1974, z. B. in den Bravo-Jahrescharts 1974.
Coverversionen
Das Stück wurde mehrmals gecovert, unter anderem von den Mamas and Papas und Cat Stevens. Neuere Versionen stammen von Nirvana sowie blink-182, Black Box Recorder, Me First and the Gimme Gimmes und Sum 41, welche daraus einen tanzbaren Ska-Song gemacht haben und Westlife, die es 1999 zusammen mit einer Version von I Have a Dream zum zweiten Mal zur Nummer 1 und zum Weihnachtshit machten.
Vergleich mit dem Original
Jacks machte das ursprüngliche Chanson von Jacques Brel sowohl in Text als auch in Interpretation deutlich weicher und teilweise sentimentaler. So verabschiedet sich im Original der Sprecher von seinem besten Freund Émile, dem Ortspfarrer, dem Liebhaber seiner Frau und schließlich von seiner untreuen Frau selbst. Die Anspielungen auf die Untreue der Frau strich Jacks, als er den Text umschrieb. Die dritte Strophe richtet sich nun an eine „Michelle“ – offenbar die Freundin oder Frau des Sprechers –, der ein positiver Einfluss in seinem Leben zugeschrieben wird.
Gleichzeitig wurden in die englische Version in die zweite Strophe, in der – anders als im Original – der Sprecher zu seinem Vater spricht, Anspielungen auf ein möglicherweise „verpfuschtes Leben“ eingebaut. Dadurch bekommt der Song einen moralisierenden Ton. Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Refrain: Während im von Brel zackig gesungenen Original der Sprecher dazu aufruft, dass alle sich freuen und feiern sollen, wenn er „in die Grube“ kommt, ist der Ton von Jacks‘ Refrain eher nostalgisch-melancholisch.
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