Seckach (Gemeinde)

Seckach (Gemeinde)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Seckach
Seckach (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Seckach hervorgehoben
49.4459.3352777777778300Koordinaten: 49° 27′ N, 9° 20′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Höhe: 300 m ü. NN
Fläche: 27,85 km²
Einwohner: 4436 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74743
Vorwahl: 06292
Kfz-Kennzeichen: MOS
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 091
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Bahnhofstraße 30
74743 Seckach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Thomas Ludwig
Lage der Gemeinde Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis
Karte

Die Gemeinde Seckach gehört zum Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt am Übergang von Odenwald und Bauland zwischen Adelsheim und Buchen. Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Seckach gehören die ehemaligen Gemeinden Großeicholzheim und Zimmern. Zur ehemaligen Gemeinde Großeicholzheim gehören das Dorf Großeicholzheim und das Haus Hagemühle. Zur früheren Gemeinde Seckach gehören das Dorf Seckach und der Ort Jugenddorf Klinge. Zur ehemaligen Gemeinde Zimmern gehören das Dorf Zimmern, der Weiler Waidachshof und die Orte Bahnstation (Bundesbahn) Adelsheim Nord und Hammerhof.
Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Zimmern liegen die Wüstungen Dürrenzimmern, Krawenwinkel, Schallberg und Unterzimmern.[2]

Geschichte

Seckach wurde erstmals 788 im Lorscher Codex erwähnt. Das Kloster Seligental erwarb den Ort 1236. Nach dessen Auflösung kam Seckach 1568 an Kurmainz. Dort verblieb es bis es 1803 aufgrund der Säkularisierung im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Leiningen kam. Nach dessen Auflösung durch die Rheinbundakte nur drei Jahre später kam Seckach 1806 an das Großherzogtum Baden. Am 1. Januar 1972 vereinigte sich Seckach mit Großeicholzheim und Zimmern zur neuen Gemeinde Seckach.

Ortsteile

Großeicholzheim

Bereits 775 wurde Großeicholzheim im Lorscher Codex erwähnt. 1561 fiel der Ort an die Kurpfalz. Über das Fürstentum Leiningen kam auch Großeicholzheim 1806 an das Großherzogtum Baden.

Zimmern

Zimmern wurde 782 im Lorscher Codex zum ersten mal erwähnt. Im Jahre 1236 kam Zimmern in den Besitz des Klosters Seligental. Er folgte im weiteren dem geschichtlichen Schicksal von Seckach.

Religionen

Während in Großeicholzheim in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Reformation eingeführt wurde, blieben Seckach und Zimmern römisch-katholisch.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 52,5% (-7,9) - 10 Sitze (=)
  2. SPD 29,8% (-0,3) - 5 Sitze (+1)
  3. PuLS 17,8% (+8,3) - 3 Sitze (+2)

Wappen

In Silber (Weiß) eine eingebogene rote Spitze, belegt mit einem fünfspeichigen silbernen (weißen) Rad, begleitet vorn von einem schwarzen Steinbockshorn (Grind rechts), hinten von einem pfahlweis gestellten schwarzen Streitbeil. Die Wappenmotive weisen auf den früheren Ortsadel und die Territorialherrschaft vor 1803 hin: Das Steinbockshorn ist dem Wappen der Herren von Seckach, das Streitbeil dem Wappen der Herren von Stetten entnommen, während das fünfspeichige Rad an das Wappen der jüngeren Linie der Herren von Eicholzheim und mit der Tingierung an das Erzstift Mainz erinnern soll.

Städtepartnerschaften

Außerdem besteht eine Patenschaft für das Logistikbataillon 461 in Walldürn.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kunst

  • Seckach ist ein „Dorf der Skulpturen“, es gibt 7 Bronze-Skulpturen, 5 Sandstein-Skulpturen und 10 Beton-Skulpturen.
  • Im Gemeindewald entsteht seit 1987 ein Skulpturenpark mit 82 Arbeiten in Sandstein, Beton oder Holz. Das Berliner Bildhauerehepaar Marianne und Paul August Wagner lädt seit 1987 befreundete Kolleginnen und Kollegen zu einem Bildhauertreffen ein. Die entstandenen Skulpturen verbleiben im Park. Die Gemeinde hat den Wald (ca. 2 ha) zur Verfügung gestellt und befestigte Wege angelegt. Teil des Skulpturenparks ist die "Arena des Wahnsinnes". Hier finden regelmäßig Freiluftkonzerte statt.
  • Kulturzentrum Wasserschloss Großeicholzheim

Sport und Freizeit

  • mit dem SC Klinge Seckach kommt Ende des 20. Jahrhunderts ein recht erfolgreicher Frauen-Fußballverein aus der Gemeinde. Insgesamt spielte der Verein acht Jahre in der Bundesliga.
  • Seckach verfügt über ein ganzjährig geöffnetes Hallenbad mit Sauna und Dampfbad

Wirtschaft und Infrastruktur

Zur Gemeinde (Gemarkung Seckach) gehört auch das Kinder- und Jugenddorf Klinge, das, 1946 in den Wirren der Nachkriegszeit von Pfarrer Heinrich Magnani gegründet, Kindern und Jugendlichen ohne Familie ein neues Zuhause bietet. Heute werden bis zu 180 Kinder und Jugendliche betreut, die in ihren Ursprungsfamilien nicht mehr bleiben können.

Verkehr

Netzplan der S-Bahn RheinNeckar

Der Bahnhof Seckach sowie der Haltepunkt in Zimmern liegen an der Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken. Sie werden stündlich von der Linie S1 der S-Bahn RheinNeckar bedient.

Am Bahnknotenpunkt Seckach besteht zudem Umsteigemöglichkeit zur Madonnenlandbahn nach Miltenberg. Seckach ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar eingebunden.

Bildungseinrichtungen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1974: Pfarrer Heinrich Magnani, Geistlicher Rat (Gründer des Kinder- und Jugenddorfs Klinge)
  • 1982: Dr. Georg W. Reinhard (Gründer der Maschinenfabrik Diedesheim und der Maschinenfabrik Seckach)
  • 1995: Pfarrer Herbert Duffner (ehemaliger Leiter des Kinder- und Jugenddorfs Klinge)
  • 1999: Schwester Gebharda (Generaloberin der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen in Gengenbach)
  • 2002: Ekkehard Brand (ehemaliger Bürgermeister)


Literatur

  • Roswitha Gräfen-Pfeil: Augenblicke. Kunstpark Seckach. Odenwälder, Buchen-Walldürn 2002. ISBN 3-929295-87-3

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 255–357

Weblinks


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