- Seedukation
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Unter Monoedukation (oder auch Seedukation [ˈze.e.du.kaˌtsjoːn]) versteht man die getrennte Klassenführung für Mädchen und Jungen, aber zum Beispiel auch von Weißen und Schwarzen. Das Gegenteil heißt Koedukation.
Die Befürworter der Seedukation sind der Meinung, die Schüler – insbesondere die Mädchen – hätten dabei bessere Möglichkeiten sich zu entwickeln als beim gemeinsamen Unterricht, was sich besonders in den Naturwissenschaften zeige, in denen die Mädchen weitaus besser zum Zuge kämen als bei gemischtem Unterricht. Ähnliches gilt für den Bereich des Schulsports, wo gerade während der Pubertät das sich entwickelnde Geschlechterbewusstsein neben den sich verstärkenden Unterschieden in der körperlichen Leistungsfähigkeit bei einer unreflektierten Koedukation Hemmungen hervorrufen und so das Erreichen von Bildungs- und Erziehungszielen beeinträchtigen kann.
Nachdem die Koedukation im 20. Jahrhundert zunächst als Schritt hin zur Chancengleichheit von Mädchen und Jungen bewertet wurde, werden heute wieder vollständig getrenntgeschlechtliche Schulmodelle und fächerbezogen getrenntgeschlechtliche Unterrichtsmodelle in Erwägung gezogen.
In zwei Studien des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) wurde beobachtet, dass Schülerinnen von Mädchenschulen sich ebenso risikofreudig zeigten wie gleichaltrige Jungen, während Schülerinnen gemischter Schulen sich vergleichsweise risikoscheu verhielten. Dies sei, so die Autoren, nicht als pauschales Argument für mehr Mädchenschulen zu deuten, sondern als Argument für das Erfordernis eines bewussten Gegensteuerns bezüglich der Herausbildung von potenziell schädigenden Geschlechterstereotypen in geschlechtergemischten Schulformen.[1]
Literatur
- Heike Kahlert, Anina Mischau: Neue Bildungswege für Frauen. Campus Verlag, 2000. ISBN 3593364980 (Ko- oder Monoedukation ab Seite 61)
Einzelnachweise
- ↑ Alison L. Booth, Patrick J. Nolen: Gender Differences in Risk Behaviour: Does Nurture Matter? und Choosing to Compete: How Different Are Girls and Boys?, beide veröffentlicht im Februar 2009. Zitiert nach Holger Hinte (Institut zur Zukunft der Arbeit): Anerzogen, nicht angeboren: Warum Frauen weniger risikobereit sind als Männer. 23. März 2009. Abgerufen am 28. März 2009.
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