- Segelleinwand
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Als Segeltuch oder Segelleinwand wird ein aus starkem Garn dicht und fest gewebten Stoff, welcher zu Segeln, Tarpaulin, Zeltbekleidungen, Frachtwagendecken etc. gebraucht und meist aus reinem Hanf-, oft aber auch aus mit Hanf und Flachs gemengtem Werggarn verfertigt wird, bezeichnet.
Segeltuch – insbesondere für größere Schiffe – ist ein relativ schwerer und dicker Stoff, in der Regel weiß, beige oder braun eingefärbt. Heutige Segeltücher sind nahezu ausschließlich aus Kunstfasern – insbesondere die Tatsache, das Kunstfasern keine Nässe binden, führte schon sehr früh zu einem Einsatz in diesem Bereich.
Die Anforderungen an Segeltuch sind:
- Hohe Reißfestigkeit – insbesondere bei ungleichförmiger Belastung durch Böen. Die Reißfestigkeit darf sich durch Nässe, Salz, Kälte und Hitze nicht wesentlich verändern.
- Wasserabweisende Fasern – die Segel werden durch Regen und Gischt zwangsläufig nass – die Faser selbst darf (oder sollte) jedoch kein Wasser aufnehmen, was zu einem Verlust der Reißfestigkeit führen würde.
- Hohe Lichtbeständigkeit, insbesondere gegenüber UV-Licht. Dies gilt weniger für eine eventuelle Farbgebung, sondern vielmehr für die Fasern selbst. Bedingt durch Reflexionen auf der Wasseroberfläche ist die UV-Strahlung auf See höher als an Land.
- Schnelles Trocknen durch Wind und Sonne.
- Definierte Steifigkeit und Gewicht, die sich unter Nässe nur bedingt verändern. Insbesondere bei großen Segelschiffen ist dies wichtig. Ist ein Segel zu leicht, reagiert es auf Windböen zu schnell und heftig. Bei einem schwereren Segel muss beim Aufblähen erst das Eigengewicht des Segel und dessen Steifigkeit überwunden werden, was die Belastung der Takelage merklich dämpft.
- Es muss sich leicht zusammenlegen lassen – eine Anforderung, die insbesondere der definierten Steifigkeit eher im Wege steht.
- Es darf nur schwer entflammbar sein.
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