Seifengabel

Seifengabel

Die Seifengabel , auch Seufengabel, ist ein bergmännisches Werkzeug und wird zum Gezähe gezählt. Sie ist eine mehrzinkige meistens hölzerne Gabel und findet als wichtigstes Werkzeug im Seifenbetrieb, eine besondere Art des Abbaus von Erzen (Abbau von Seifenablagerungen) ihren Einsatz. Hierbei wird durch Auswaschen das Erz (Seifnen) aus dem Seifengebirge gewonnen. Geeignet ist das Verfahren beispielsweise bei Zinn (Zinngraupen = Seifenzinn) oder auch bei Gold (Goldkörner = Seifengold), wo Sande oder andere leicht fortspülbare Stoffe und das Erz anstehen.

Das älteste Gemeindesiegel von 1413 des Ortes Zschorlau zeigt Gezähe. Abgebildet sind die Bergmannswerkzeuge Keilhaue und Seifengabel. Neben den Orten, die mit einer Seifengabel im Wappen auf die Bergbauart hinweisen, ist auch an vielen Ortsnamen die Bergbautradition erkennbar: Die Wortstämme -seifen, -siefen finden sich in böhmischen, in sächsischen und schlesischen Ortsnamen, wie Braunseifen, Stubenseifen, Rabenseifen, Seifenberg, Seiferdau und Seifersbach.

Beispiele für Seifengabeln in Wappen

Literatur

  • Sammlung bergmännischer Ausdrücke, von Moritz Ferdinand Gätzschmann, veröffentlicht von Craz & Gerlach, 1859
  • Die deutschen Ortsnamen mit besonderer Berücksichtigung der ursprünglich Wendischen in der Mittelmark und Niederlausitz, von Alexander Buttmann, veröffentlicht von F. Dümmler, 1856

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