Selvo

Selvo
Wappen des Domenico Selvo

Domenico Selvo († nach 1084) in Venedig war der 31. Doge von Venedig. Er regierte von 1071 bis zu seiner Absetzung im Jahre 1084.

Domenico Selvo wurde in der Kirche San Nicolò di Lido zum Dogen gewählt und in einer feierlichen Prozession zur Krönung in die noch unvollendete Kirche San Marco gebracht. Vor seiner Wahl war er Consigliere des Dogen sowie Botschafter bei Kaiser Heinrich III. Er war verheiratet mit Prinzessin Theodora, Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin Dukas, die byzantinischen Prunk und Luxus nach Venedig brachte. Theodora war die letzte byzantinische Prinzessin, die mit einem venezianischen Dogen verheiratet worden ist. Während seiner Amtszeit begann man, den Innenraum des inzwischen vollendeten Markusdoms mit Mosaiken und dem aufwändigen Marmorfußboden auszustatten.

Die Ehe zwischen Selvo und Theodora führte zu engeren politischen Bindungen zwischen Venedig und Byzanz. In den Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen Kaiser und Papst Gregor VII. unterstützte Selvo die kaiserliche Partei, während Gregor neue Verbündete in den Normannen Siziliens, Konkurrenten von Byzanz um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer und Rivalen Venedigs im Mittelmeerhandel, fand. In der Schlacht von Durazzo trug Venedig durch seine wirksame Seeblockade entscheidend zur Niederlage der Normannen bei. Daraufhin erhielt Venedig in der bolla d'oro privilegierte Rechte im Einflussbereich von Byzanz, Befreiung von Steuern auf die Handelsware und einen eigenen Handelsstützpunkt am Goldenen Horn. Dieser Vertrag bildete das Fundament für Venedigs Aufstieg zur führenden Macht im östlichen Mittelmeer.

Durazzo fiel allerdings zwei Jahre später wieder an die Normannen, und Selvos Sohn, der die venezianische Flotte befehligte, geriet in Gefangenschaft. Für Vitale Falier, dessen Ehrgeiz auf das Dogenamt zielte, war das Anlass, gegen den Dogen zu hetzen. 1084 wurde dieser zur Abdankung gezwungen. Er zog sich in ein Kloster zurück. Sein genaues Todesdatum ist unbekannt. Bestattet wurde er im Atrium von San Marco.

Literatur

  • Claudio Rendina: I Dogi. Storia e segreti. 2. Auflage, Rom 2003, ISBN 88-8289-656-0


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