Sender Großer Feldberg

Sender Großer Feldberg
Sendeanlagen (von links nach rechts): hr-Rohrmast, Band III VHF Ersatzmast, Aussichtsturm mit UKW-Ersatzantennen, Fernmeldeturm der Deutschen Funkturm GmbH (seit März 2007 ohne Antenne)

Auf dem Großen Feldberg befinden sich mehrere Sendeanlagen für Fernsehen und Radio sowie Amateurfunk.

Inhaltsverzeichnis

Fernmeldeturm

Von links nach rechts: Fernmeldeturm, hr-Rohrmast und Aussichtsturm, ganz rechts die Gaststätte „Feldberghof“

Hauptartikel: Fernmeldeturm Großer Feldberg

1937 wurde auf dem Großen Feldberg ein Fernmeldeturm, bestehend aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau, errichtet. Er sollte ursprünglich als Fernsehsendeturm dienen, wurde aber dann wegen des Krieges als Radarturm genutzt. Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm nach Bombentreffern komplett aus. Nach dem Wiederaufbau (in veränderter Form) steht er heute wegen seiner einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz.

Die Antenne der ehemaligen UKW-Radio- bzw. UHF-TV-Sendeanlage auf dem Fernmeldeturm wurde im März 2007 abgebaut. Die Deutsche Funkturm, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, ist Besitzerin des Turmes, betrieben wird er durch die T-Systems, ebenfalls eine Tochter der Deutschen Telekom. Hier wurden bis zur Umstellung auf DVB-T Hit Radio FFH (105,9 MHz mit 100 kW) und AFN (98,7 MHz mit 60 kW) im Radiobereich in Rundstrahlung horizontal sowie ZDF (Kanal E34 mit 500 kW) und hr Fernsehen (Kanal E54 mit 500 kW) ebenfalls in Rundstrahlung horizontal ausgestrahlt.

Aussichtsturm

Aussichtsturm auf dem Großen Feldberg, links davon der Sendemast des hr

Abschnitt: Aussichtsturm Großer Feldberg im Artikel Großer Feldberg

Der benachbarte, ältere Aussichtsturm (1902) des Taunusklubs brannte, nachdem er 1943 von einem deutschen Flugzeug im Nebel gerammt wurde, ebenfalls aus. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm wieder auf, um auf ihm eine Sendeanlage zu errichten. Diese dient heute noch als Reserveanlage für UKW.

hr-Rohrmast

Als höchstes Bauwerk existiert auf dem Großen Feldberg ein 116,17 m hoher, abgespannter Rohrmast des Hessischen Rundfunks für die Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen.

Als T-Systems noch die Sendeanlage am Fernmeldeturm betrieb, wurden nur die hr-UKW-Programme, sowie Das Erste (Kanal E08 mit 100 kW in Rundstrahlung und horizontaler Polarisation) vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Am 4. Oktober 2004 wurde hier mit DVB-T-Ausstrahlungen zusammen mit zwei anderen Standorten im Rhein-Main-Gebiet begonnen. Seit der DVB-T-Umstellung in den restlichen Teilen Hessens am 29. Mai 2006 werden sämtliche Rundfunkdienste, sei es Fernsehen oder Radio, vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Aufgrund der höheren Antennenposition wurde die effektive Strahlungsleistung von AFN von vorher 60 kW auf 50 kW horizontale Rundstrahlung verringert.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Das erste UKW Hörfunkprogramm im Rhein-Main-Gebiet startete hier. 1952 wurde auf 89,3 MHz mit 10 kW ERP das damalige hr Frankfurt bzw. Erstes Programm gesendet. Ein weiteres Programm genannt Zweites Programm lief damals ebenfalls mit 10 kW ERP auf 93,3 MHz. 1954 sendete das Erste Programm mit 60 kW ERP auf 88,5 MHz, das Zweite Programm lief dann auf 92,1 MHz ebenfalls mit 60 kW ERP. Alle Frequenzen liefen damals, wie auch die Heutigen in horizontaler Rundstrahlung.

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
[MHz]
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
94,4 hr1 __hr1___ *1) D361 100 ND H
96,7 hr2 __hr2___ *1) D362 100 ND H
89,3 hr3 __hr3___/h__r__3_/_h_r_3__/__hr3___/
-*hr3*-_/**hr3**_ *1)
D363 100 ND H
102,5 hr4 hr4_Sued
__hr4___ *1)
D864 (regional), 
D364
Rhein-Main 100 ND H
105,9 Hit Radio FFH __FFH-F_
HITRADIO/___FFH__ *1) *2)
D668 (regional), 
D368
Rhein-Main 100 ND H
98,7 AFN The Eagle AFNEAGLE D04E Hessen 50 ND H

*1): Manchmal dynamisch mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen.
*2): Dynamisch, teilweise mit Nachrichten.

Digitales Radio (DAB)

DAB beziehungsweise DMB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. DAB von Hessen Digital Radio im Band III VHF startete hier am 1. Januar 2001 und wurde bis 1. November 2001 nur von hier aus verbreitet.

Block Programme ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
SFN
12C 
Hessen 1 
(D__00006)
DAB-Block der Hessen Digital Radio :

Zusatzdatendienste:

0,5
(gepl. 4)
D Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), 
Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Wiesbaden), Krehberg (Odenwald), 
Dünsberg (Biebertal bei Gießen), Essigberg (Habichtswald/Kassel), 
Hummelskopf (Fulda), Kassel (Tannenwäldchen), 
Kornberg (Lahnberge bei Marburg)

Der Handy-TV-Betreiber MFD hat die Lizenzen für Digitales Mobiles Fernsehen (DMB) zurückgegeben. Alle Projekte in Deutschland, diesen Standard betreffend sind eingestellt. Für die Übertragung von Handy TV hat sich also DVB-H, nicht zuletzt aufgrund einer Befürwortung, von DVB-H durch die EU Kommission durchgesetzt. Mehr zu DVB-H-Ausstrahlungen im Rhein-Main-Gebiet im Folgenden.

Abschnitt: Digitales mobiles Fernsehen für Handhelds (DVB-H) im Artikel Europaturm.

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Hauptartikel: DVB-T Rhein-Main

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Rohrmast des Hessischen Rundfunks laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten. In ganz Hessen war dieses Sendernetz, als es am 4. Oktober und 6. Dezember 2004 schrittweise startete, das erste seiner Art.

Kanal Frequenz 
[MHz]
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
[MBit/s]
SFN
E37 602 ARD national (hr) 50 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Taunus bei Wiesbaden), Würzberg (Odenwald)
E08 --> E59* 198,5 --> 778* ARD regional (hr) Rhein-Main 10 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 11,61 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
E22 482 ZDFmobil 50 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel, Rimberg (Knüll)
E34 578 RTL-Group Hessen 50 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
E54 738 ProSiebenSat.1 Hessen 50 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
E64 818 Gemischt privat Rhein-Main 
(Media Broadcast, BetaDigital 
[Tele 5])
50 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel

*: Kanalwechsel zwischen April und Juli 2009

Weitere im Rhein-Main-Gebiet je nach Lage mit Richt-Dachantenne empfangbare DVB-T-Standorte

Standort Versorgungsgebiet Koordinaten Zuständige Rundfunkanstalt Ergänzende Programme Anmerkung
Kreuzberg 
(Rhön)
Bayern: 
Nördliches Unterfranken
50° 22′ 12″ N, 9° 58′ 48″ O NN BR E36 (594 MHz):

E46 (674 MHz):

Empfang in östlicher Kernzone Rhein-Main sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar. Durch gerichtetes Antennendiagramm ab Darmstadt kein Empfang.
Heidelstein 
(Rhön)
Hessen: 
Osthessen
50° 27′ 31″ N, 10° 0′ 24″ ONN hr E39 (618 MHz): Empfang in östlicher Kernzone Rhein-Main sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Rimberg 
(Knüll)
Hessen: 
Osthessen

50° 47′ 54″ N, 9° 27′ 45″ ONN

hr E39 (618 MHz):
  • mdr Fernsehen Thüringen
Empfang in Kernzone Rhein-Main teilweise gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Würzberg 
(Odenwald)
Hessen: 
Südhessen/Odenwald

49° 39′ 28″ N, 9° 4′ 8″ ONN

hr E53 (730 MHz): Empfang in Kernzone Rhein-Main sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Angelburg 
(Dillenburg)
Hessen: 
Mittelhessen
50° 47′ 18" N, 8° 25′ 44" ONN hr E24 (498 MHz):
  • WDR Fernsehen Köln
Empfang in nördlicher Kernzone Rhein-Main teilweise sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Pfaffenberg 
(Spessart)
Bayern: 
Mittleres Unterfranken
49° 55′ 57″ N, 9° 14′ 25″ O NN BR E36 (594 MHz):
  • EinsPlus
  • arte (24 h)

E46 (674 MHz):

  • BR Alpha
  • mdr Fernsehen Thüringen
  • Bayerisches Fernsehen Nord (Franken) (in besserer Qualität)
Empfang in Kernzone Rhein-Main sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Donnersberg 
(Pfälzer Wald)
Rheinland-Pfalz: 
Pfalz
49° 37′ 29″ N, 7° 55′ 38″ ONN SWR 
(Rheinland-Pfalz)
E57 (762 MHz):
  • EinsPlus
  • arte (24 h)

E44 (658 MHz):

  • WDR Fernsehen Köln
  • SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz (in besserer Qualität)
Empfang in Kernzone Rhein-Main sehr gut. Zum Teil über Zimmerantenne oder Außenantenne nutzbar.
Hoher Meißner 
(Meißner)
Hessen: 
Nordhessen
51° 12′ 28" N, 9° 50′ 50" ONN hr E55 (746 MHz): Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich. Im Norden des Taunus und im Vogelsberg teilweise gut über Dachantenne empfangbar.
Essigberg 
(Habichtswald)
Hessen: 
Nordhessen

51° 18′ 27″ N, 9° 7′ 7″ ONN

hr E55 (746 MHz):
  • NDR Fernsehen Niedersachsen
  • mdr Fernsehen Thüringen
  • WDR Fernsehen Köln
Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich. Im Norden des Taunus und im Vogelsberg teilweise gut über Dachantenne empfangbar.
Königstuhl 
(Heidelberg)
Baden-Württemberg: 
Kurpfalz

49° 24′ 13.60" N, 8° 43′ 42.26" ENN

SWR 
(Baden-Württemberg)
E60 (786 MHz):
  • EinsPlus
  • arte (24 h)

E49 (698 MHz):

  • WDR Fernsehen Köln
  • SWR Fernsehen Baden-Württemberg (in besserer Qualität)
Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich, da Sendestandort hinter dem Odenwald liegt. Südlich der Kernzone und westlich von Darmstadt teilweise guter Empfang. Rüsselsheim (66km Entfernung) ist die Empfangsgrenze in Richtung Westen, sowie Bingen (85km Entfernung) in Richtung Nord-Westen.
Hunau 
(Hochsauerland)
Nordrhein-Westfalen: 
Sieger- und Sauerland
51° 12′ 22″ N, 8° 22′ 38″ ONN WDR E60 (786 MHz):

E27 (522 MHz):

  • WDR Fernsehen Südwestfalen (in besserer Qualität)
  • mdr Fernsehen Schsen-Anhalt
  • NDR Fernsehen Niedersachsen
Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich. Im Norden des Taunus und im Vogelsberg teilweise sehr gut über Dachantenne empfangbar.
Nordhelle 
(Ebbegebirge)
Nordrhein-Westfalen: 
Sieger- und Sauerland
51° 8′ 48,64″ N 7° 46′ 22,98″ ONN WDR E60 (786 MHz):
  • EinsFestival (24 h)
  • arte (24 h)

E27 (522 MHz):

  • WDR Fernsehen Südwestfalen (in besserer Qualität)
  • mdr Fernsehen Schsen-Anhalt
  • NDR Fernsehen Niedersachsen
Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich. Im Norden des Taunus und im Vogelsberg teilweise sehr gut über Dachantenne empfangbar.
Großer Inselsberg 
(Thüringer Wald)
Thüringen: 
Westthüringen
50° 51′ 4″ N, 10° 27′ 57″ ENN MDR E53 (730 MHz):
  • EinsFestival (24 h)
  • arte (24 h)

E48 (690 MHz):

Empfang in Kernzone Rhein-Main nur sehr schlecht möglich. Im Nordosten teilweise über Dachantenne empfangbar.

Amateurfunk

Im alten Fernmeldeturm der DFMG und im Aussichtsturm des Hessischen Rundfunks sind unter anderem folgende Amateurfunkrelais untergebracht:

Relaistyp Rufzeichen Band Sonstiges
FM-Relais DB0FT 2 m Standort DFMG, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
FM-Relais DB0HRF 70 cm Standort hr
FM-Kurzwellenrelais DF0MOT 10 m Standort hr, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
Funkrufsender POCSAG DB0HRF 70 cm Standort hr
Packet-Radio-Digipeater DB0HRF 70 cm/23 cm Standort hr
Digital-Relais DB0HRF 70 cm Standort hr, D-Star Standard
Digital-Relais DB0DFT 70 cm Standort hr, APCO25-Standard

Die Relais werden unter Funkamateuren oft „2-m-Feldberg“ oder „70-cm-Feldberg“ genannt. Aktuelle Störungsmeldungen und Detailinformationen über die oben genannten Amateurfunk-Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg findet man unter den Webseiten der Taunus Relais Gruppe. Diese betreiben und betreuen unter Anderem diese Anlagen.

Veränderungen in den letzten Jahren

Analoges Radio

Zum 29. Mai 2006 wurden alle UKW Radioprogramme, die vom Fernmeldeturm ausgestrahlt wurden, auf den hr-Rohrmast verlagert.

Frequenz 
[MHz]
Programm ERP am Fernmeldeturm DTAG 
[kW]
ERP am hr-Rohrmast 
[kW]
105,9 Hit Radio FFH 100 100
98,7 AFN The Eagle Hessen/Z-98 60 50

Anfang April 2008 änderte AFRTS, die Betreibergesellschaft von AFN-TV und AFN Radio die RDS PS Kennung in AFNEAGLE. Der alte RDS PS war 98.7___. Bis zum 10. Mai 2004 war überhaupt kein RDS aufgeschaltet.

Die anderen Parameter entsprechen der heutigen UKW-Tabelle.

Analoges/Digitales Fernsehen

Vor dem Start von DVB-T und bis zum 6. Dezember 2004 liefen am Großen Feldberg in analogem PAL:

Kanal Frequenz 
[MHz]
Programm ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Sendemast
E08 196,25 Das Erste (hr) 100 ND H hr-Rohrmast
E34 575,25 ZDF 500 ND H Fernmeldeturm DTAG
E54 735,25 hessen fernsehen/Hessen 3 500 ND H Fernmeldeturm DTAG

Die DVB-T Sendeantennen sind auf dem Großen Feldberg nur am hr-Rohrmast montiert.

Zum Start von DVB-T in Rhein-Main wurden zum 4. Oktober 2004 Veränderungen in der Kanalverteilung vorgenommen. So wurde Kanal E57 in Aschaffenburg Gailbach (Stengerts) mit ProSieben (damals 200 W horizontale Rundstrahlung) eingestellt. Kanal E22 in Wiesbaden mit AFN Prime Atlantic (Hessen) wurde dort auf E42 verlegt und lief bis Anfang Juni 2008 unverändert mit 2 kW horizontaler Rundstrahlung. So konnten am 4. Oktober 2004 die Kanäle E22 (ZDFmobil Multiplex: ZDF, ZDFinfo mit 3sat, KiKa mit ZDFdoku und dem MHP-Dienst ZDFdigitext), E57 (ARD national/regional Multiplex: Das Erste (hr), dem damaligen Hessen Fernsehen, dem damaligen Südwest Fernsehen RP und Phoenix) bereits digital in Betrieb gehen. Die anderen Kanäle (E08: Das Erste (hr), E34: ZDF und E54: Hessen Fernsehen) liefen wie oben beschrieben bis zum 6. Dezember weiter analog. An diesem Tag kam dann auch E64 (Gemischt privat Rhein-Main Multiplex: rheinmain tv, Eurosport, terra nova und tv nah) hinzu. In Rhein-Main hat man vertikale Polarisation zur Ausstrahlung von DVB-T gewählt um Zimmerantennenempfang zu begünstigen.

Am 29. Mai 2006 wurden im Zuge der Einführung von DVB-T in anderen Bereichen Hessens wiederum einige Veränderungen an der Kanalbelegung und den technischen Parametern der Sender in Rhein-Main vorgenommen. So wurde der Multiplex ARD national (hr) von damals Kanal E08 auf Kanal E57 verschoben, da ein Band III VHF Empfang in Zimmerantennengebieten mit den bei DVB-T Receivern oft mitgelieferten Antennen nur sehr schlecht möglich ist. Diese Antennen sind meistens nur für den Band IV/V UHF Empfang geeignet. Deshalb und aufgrund des Vorhabens der sporadischen Aufschaltung von Dolby Digital Inhalten hinter seinen Hauptprogrammen Das Erste (hr) und hr-Fernsehen, was mehr Bitrate benötigt, hat der hr entschieden, diese Programme in einen Multiplex auf einen Band IV/V UHF Kanal zu legen und die Parameter des Band III VHF Kanals E08 zugunsten eines stabileren Empfangsverhaltens durch Veränderung des Fehlerschutzes von 3/4 auf 2/3 anzupassen. Diese Anpassung führt zu einer niedrigeren Gesamtbitrate des Kanals E08, der bis zum 29. Mai 2006 eine Bitrate von 13,06 Mbit/s bot und heute nur noch 11,61 Mbit/s bietet. Deshalb hat man hier auf die Ausstrahlung des WDR Fernsehens zugunsten einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen verzichtet. Zugleich hat man hessenweit die vollständige Ausstrahlung des Programms EinsFestival, welches zuvor einen eigenen Programmplatz belegte, eingestellt. Nun teilt sich arte mit EinsFestival einen Programmplatz. Die freigewordene Kapazität nutzt der hr für die zuvor erwähnten Dolby Digital Übertragungen. Ebenso soll die Einsparung eines Programmplatzes wiederum zu einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen im Multiplex des Kanals E57 führen.

Am 4. Dezember 2007 wurde der Multiplex ARD national (hr) von Kanal E57 auf Kanal E37 verschoben. Dieser Kanal war zuvor am Donnersberg (Kirchheimbolanden) in der Pfalz in Betrieb und übertrug jahrzehntelang analog das Programm des ZDF. Auf Kanal E57 läuft nun der Multiplex ARD national (SWR) auf dem Donnersberg. Seit dieser Umstellung gibt es im Bereich Wiesbaden teilweise Empfangsprobleme mit dem E37. Hier rät der hr in einer Pressemitteilung [1] auf andere Standorte, wie Donnersberg oder Heidelberg auszuweichen.

Am 21. Mai 2008 wurde durch den hr im ARD National Multiplex hessenweit auf dem Programmplatz von arte/EinsFestival die Zeitpartagierung zugunsten von arte verändert und statt EinsFestival nun EinsExtra aufgeschaltet.[2]

Anfang Juni 2008 startete ein DVB-H Test von Mobile 3.0 auf E42 vom Europaturm in Frankfurt. Daraufhin wurde AFN Prime Atlantic Hessen aus Wiesbaden von E42 (2 kW ND H) auf E29 verlegt und läuft jetzt nur noch mit 1 kW horizontaler Rundstrahlung. Aufgrund einer besseren Frequenzlage ist zum Teil sogar ein besserer Empfang von AFN als zuvor möglich.

Am 7. November 2008 wurde nach langer Zeit im Gemischt privat Multiplex Rhein-Main auf E64 wieder ein 4. Programm, nämlich Bibel TV aufgeschaltet.

Am 25. November 2008 wurde im Zuge der Aufschaltung von DVB-T am Pfaffenberg bei Aschaffenburg die Regionalversion Nord (Franken) beim Bayerischen Fernsehen für DVB-T im Rhein-Main-Gebiet aufgeschaltet. Zuvor war hier die Version Süd (Schwaben/Altbayern) aufgeschaltet.

Zukünftige Veränderungen durch RRC 06, Bundesnetzagentur oder LPR Hessen

Nach Einigung der Regonal Radio Communication Conference 2006 (RRC 06) [3] sind für Hessen zukünftig nutzbare Kanäle international festgelegt worden. Hierbei ist zu beachen, dass die Bundesnetzagentur auf nationaler Ebene letztlich die Entscheidungsgewalt bezüglich der Kanalvergabe an die Programmanbieter besitzt, sprich die BNetzA kann also eine andere Aufteilung der verfügbaren Kanäle vorsehen, als bei der RRC 06 festgelegt, ist aber insgesamt an die für das Gebiet festgelegten Kanäle gebunden. Da die Koordinierungen aber nutzungsgerecht durchgeführt wurden, wäre eine andersartige Aufteilung im großen Stil eher kontraproduktiv. Bei DAB ist ein Band III VHF Kanal in 4 Teile, auch 4 Blöcke oder bei der Frequenzkoordinierung auch 4 Layer genannt, aufgeteilt. Bei DVB-T ist ein Band IV/V UHF Kanal (in Ausnahmen auch ein Band III VHF Kanal) gleich einem Multiplex oder Bouquet. Hier wird bei der Frequenzkoordinierung der Kanal insgesamt als Layer bezeichnet. Im Folgenden sind die Koordinierungen nach RRC 06 aufgeführt. Die Einträge, die den Großen Feldberg betreffen, sind hervorgehoben.

DAB

Block Layer Versorgungsgebiet
E12C (in Betrieb) VHF-Layer 1 Hessen
E11C VHF-Layer 2 Hessen
E06A VHF-Layer 3 Südhessen
E06C VHF-Layer 3 Nordhessen
E06D VHF-Layer 3 Mittelhessen

DAB/DVB-T

Block Layer Versorgungsgebiet
E07A VHF-Layer 4 Hessen
E07B VHF-Layer 4 Hessen
E07C VHF-Layer 4 Hessen
E07D VHF-Layer 4 Hessen

DVB-H

Die DVB-H-Norm ist für mobile Geräte mit kleinem Display geschaffen worden. Sie bietet ein sehr robustes Signal. Dienste, die hier übertragen werden, sollen zum Teil frei verfügbar sein, zum Teil auch abonniert werden. Es handelt sich derzeit um eine Testphase. Der Aufbau des Netzes ist im Gange. DVB-H wird im Idealfall auch wie DVB-T von mehreren Standorten im Gleichwellenbetrieb verbreitet. Nach Planung der Hessischen Landesanstalt für Privaten Rundfunk und neue Medien ist in Hessen ein Regelbetrieb in folgenden Bedeckungen – auch Versorgungsgebiete genannt – DVB-H [4] geplant. Die Tests unter dem Betreiber Mobile 3.0 sind am 2. November 2008 beendet worden. Die Lizenzen sind zurückgegeben. Nun ist ein großflächiger Neustart des Systems unter einem neuen Betreiberkonsortium angedacht. Wann das geschieht ist noch ungeklärt.

Kanal Layer Versorgungsgebiet
E28 UHF-Layer 4 Nordhessen
E47 UHF-Layer 6 Mittelhessen
E42 UHF-Layer 6 Rhein-Main, Südhessen

DVB-T

Folgende RRC06-Zuordnungen sind in Hessen bereits in Betrieb (geordnet nach dem jeweiligen Multiplex):

Kanal Layer Multiplex SFN
E32 UHF-Layer 5 ARD national (hr) Essigberg, Hoher Meißner, Rimberg, Angelburg
E37 UHF-Layer 5 ARD national (hr) Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Würzberg
E55 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Nordhessen Essigberg, Hoher Meißner
E39 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Osthessen Rimberg, Heidelstein
E24 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Mittelhessen Angelburg
E42 UHF-Layer 1 ZDFmobil Essigberg, Hoher Meißner
E22 UHF-Layer 1 ZDFmobil Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Rimberg
E21 UHF-Layer 1 ZDFmobil Würzberg, Königstuhl
E54 UHF-Layer 2 ProSiebenSat.1 Hessen Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel
E34 UHF-Layer 4 RTL-Group Hessen Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel

Folgende Zuordnungen sind noch frei:

Kanal Layer Versorgungsgebiet
E35 UHF-Layer 3 Nordhessen
E52 UHF-Layer 6 Nordhessen
E58 UHF-Layer 4 Mittelhessen
E59 UHF-Layer 3 Rhein-Main, Südhessen
E61 UHF-Layer 7 Nordhessen, Mittelhessen
E63 UHF-Layer 7 Rhein-Main, Südhessen 
(erst ab 2015 verfügbar)

Die unten stehenden Kanäle entsprechen nicht der RRC06-Zuordnung für das jeweilige Gebiet und werden wohl in absehbarer Zeit in die noch freien Zuordnungen „umziehen“. Spästestens bis Mitte 2009 wird das Band III VHF – im Rhein-Main-Gebiet ist Kanal E08 betroffen, der hr meldet Umstellung zwischen April und Juli 2009 – von Fernsehdiensten geräumt.

Kanal Multiplex SFN
E08 ARD regional (hr) Rhein-Main Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel
E25 ZDFmobil Heidelstein
E43 ARD national (hr) Heidelstein
E52 ZDFmobil Angelburg 
(Mittelhessen, daher nicht E52 Layer 6 Nordhessen)
E53 ARD regional (hr) Südhessen Würzberg
E64 Gemischt privat Rhein-Main Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des hr bezüglich Empfangsproblemen bei Kanal E37 im Raum Wiesbaden
  2. Pressemitteilung des hr bezüglich des Programmtausches im ARD national (hr) Multiplex
  3. PDF Dokument über die Ergebnisse der Regional Radio Communication Conference 2006 (RRC 06)
  4. Planungen der LPR Hessen bezüglich DVB-H

Weblinks

50.2320833333338.45783333333337Koordinaten: 50° 13′ 55,5″ N, 8° 27′ 28,2″ O


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