- Septembermassaker
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Die Septembermassaker zwischen dem 2. September und dem 6. September des Jahres 1792 gelten als einer der dunklen Punkte der Französischen Revolution.
Als im September 1792 preußisch-österreichische Truppen auf französisches Gebiet vorrückten, wurde das Gerücht in Umlauf gesetzt, die feindlichen Truppen wollten für den Fall einer Invasion blutige Rache an den Revolutionären üben. Der amtierende Justizminister Georges Danton, der Publizist Jean-Paul Marat und der Dichter Fabre d’Églantine hatten mit ihren Aufrufen und Stellungnahmen die Stimmung zusätzlich angeheizt.
Es kam daraufhin zu einer Massenhysterie; eine Menschenmenge stürmte die Gefängnisse. Zunächst wurden in blinder Wut die inhaftierten Revolutionsgegner, dann auch die übrigen Gefangenen massakriert. Die Zahl der Opfer betrug über 1.200, darunter zahlreiche katholische Priester, die den Eid auf die republikanische Verfassung verweigert hatten. Gut zwei Drittel der Opfer waren keine politischen Gefangenen, sondern wegen anderer Taten inhaftiert. Der Überlieferung nach sollen Frauen ermordeten Aristokraten das Herz herausgerissen haben.
Der Historiker Golo Mann hat den damaligen Justizminister Georges Danton als an den Morden „unmittelbar Schuldige[n]“ bezeichnet, da dieser ein mögliches Eingreifen unterlassen habe.[1]
Literatur
- Max Madörin: Die Septembermassaker von 1792 im Urteil der französischen Revolutionshistoriographie 1792–1840. Lang, Bern u. a. 1976, ISBN 3-261-01690-6 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte der Hilfswissenschaften 58), (Zugleich: Basel, Univ., Diss., 1974).
Einzelnachweise
- ↑ Golo Mann: Erinnerungen und Gedanken. Lehrjahre in Frankreich'.' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 183.
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