Sergei Nikititsch Chruschtschow

Sergei Chruschtschow, 2010

Sergei Nikititsch Chruschtschow (russisch Сергей Никитич Хрущёв; * 2. Juli 1935) ist ein russisch-amerikanischer Politikwissenschaftler.

Leben

Der Sohn des früheren sowjetischen Premiers Nikita Chruschtschow war in der Sowjetunion Ingenieur für Raketenbau. Chruschtschow promovierte an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Von 1958 bis 1968 war er am sowjetischen Raketen- und Raumfahrtprogramm beteiligt, speziell an der Entwicklung von Lenksystemen für Marschflugkörper, Mondfahrzeuge und der Proton-Trägerrakete. Für diese Arbeiten erhielt er den Leninpreis und andere sowjetische Auszeichnungen. Von 1968 bis 1991 arbeitete Chruschtschow in leitenden Positionen am Moskauer Control Computer Institute. Seit 1991 ist er Politikwissenschaftler an der amerikanischen Brown University, an der er zunächst eine Gastvorlesung über die Geschichte des Kalten Krieges hielt, bevor er sich entschied, in den USA zu bleiben.

Er lebt mit seiner Frau Walentina seit 1991 in den Vereinigten Staaten, 1999 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Sein Sohn Nikita († 2007) lebte weiterhin in Russland und beurteilte diesen Schritt seines Vaters kritisch^[1].

Chruschtschow lehrt am Watson Institut für Internationale Studien der Brown University, er ist Autor von Büchern, darunter auch Werke über seinen Vater.

Schriften (Auswahl)

• Sergei Khrushchev, Khrushchev on Khrushchev – An Inside Account of the Man and His Era, by His Son, Sergei Khrushchev, Verlag Little, Brown and Company, 1990, ISBN 0-316-49194-2
• Sergei Khrushchev, Nikita Khrushchev and the Creation of a Superpower, Pennsylvania State University Press, 2000, ISBN 0-271-01927-1
• Sergei Khrushchev, Memoirs of Nikita Khrushchev: Reformer, 1945-1964, Pennsylvania State University Press, 2006, ISBN 0-271-02861-0
• Sergej Chruschtschow, Geburt einer Supermacht. Ein Buch über meinen Vater, Elbe-Dnjepr-Verlag, 2003, ISBN 3-933395-38-0

Weblinks

• Brown University: Chruschtschows Homepage am Watson Institute (englisch)

Einzelnachweise

1. ↑ Chruschtschow ist jetzt Amerikaner. In: Spiegel Online. 13. Juli 1999, abgerufen am 22. August 2009.