- Sesshaftigkeit
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Der Ausdruck Sesshaftigkeit (von sitzen, fest haften) bezeichnet, gemessen an z. B. steinzeitlich-jägerischem Verhalten, das vergleichsweise dauerhafte Verharren des Menschen an einem Platz, der bei den frühen Ackerbauern als Siedlung bezeichnet wird. Die Landwirtschaft erzwang das Sesshaftwerden.
Die (geografische) Sesshaftigkeit hat sich in Mitteleuropa im Gegensatz zur Mobilität bereits im Mesolithikum entwickelt. Ihre starke Verbreitung ist aber eine der Folgen der Eignung des Bodens für landwirtschaftliche Tätigkeit seit der Jungsteinzeit.
In den eiszeitlichen Jäger-und-Sammler-Kulturen waren zumindest saisonale Wanderungen der meisten Gruppen in Europa obligatorisch. Die Menschen lebten vorwiegend als Nomaden. Andererseits wurden vom Orient ausgehend mit der Spezialisierung auf die Viehzucht der heute verbreitete Nomadismus in Eurasien und Afrika ausgeweitet. Viele Gen-Varianten entstanden erst vor 5000 bis 8000 Jahren. Seuchen hatten bei den Ackerbauern ein vergleichsweise leichteres Spiel, da mehr Menschen auf engem Raum zusammenlebten. Diese Entwicklung folgt der "Neolithischen Revolution", wie ein Forscherteam um den Molekularbiologen Henry C. Harpending im Fachblatt "PNAS" berichtet.
Literatur
- Josef H. Reichholf: "Warum die Menschen sesshaft wurden - Das größte Rätsel unserer Geschichte" Fischer Frankfurt/M. 2008
Siehe auch
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