- Sgrothen
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Christian Sgrothen (auch Scrooten, Grooten, Schrot * um 1525 in Sonsbeck; † 1604 in Kalkar) gilt als bedeutender Kartograf des 16. Jahrhunderts, vergleichbar mit Gerhard Mercator.
Er arbeitete als Maler und Kartograf in Kalkar. Seit 1557 diente er dem spanischen König Philipp II. als Hofkartograph. Die Regierung in Brüssel betraute ihn zunächst mit dem Auftrag, Karten des Herzogtum Geldern und der Grafschaft Zutphen zu erstellen. Im nordwestdeutschen Raum schuf er außerdem unter anderem Regionalkarten von Westfalen und Jülich-Kleve-Mark. Zu seinen Werken gehört auch eine Aufnahme der Befestigungsanlagen Amsterdams (1566).
Seine Arbeiten stellten die wichtigste Kartierung des Niederrheins im 16. Jahrhundert dar. Sie waren die Grundlage für die Mercatorschen Karten der Region.
Das Hauptwerk Sgrothens nahm ihn 25 Jahre in Anspruch. Im königlichen Auftrag kartierte er erstmals systematisch das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches. Er schuf den sog. „Brüsseler Atlas“ von 1573 und den „Madrider Atlas“ von 1592. Die Atlanten bestehen aus 39 beziehungsweise 38 Karten, die bis zu 0,8 x 1,8 Meter groß sind. Sie umfassen den Raum zwischen Dänemark und der Adria sowie zwischen Flandern und Polen. Ihr Schwerpunkt liegt auf den norddeutschen Ländern. Die Atlanten werden zu den schönsten Kartenwerken der Renaissance gezählt.
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Sgrothen erst durch ein Forschungsprojekt der Mercator-Universität in Duisburg bekannt, das von der Stiftung Zukunft NRW der Westdeutschen Landesbank im Zeitraum 1998 bis 2002 mit 460.000 DM gefördert wurde.
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Personendaten NAME Sgrothen, Christian KURZBESCHREIBUNG Kartograf GEBURTSDATUM um 1525 GEBURTSORT Sonsbeck STERBEDATUM 1604 STERBEORT Kalkar
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